Take Three

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Bea Miller - Burning Bridges


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>>Gott, Izzy! Du hast so ein Glück. Du kannst den ganzen Tag neben diesen Adonis stehen<<, schmollte Val und biss in ihren Croissant rein. 

Die Crew hatte gerade Mittagspause, weshalb wir uns etwas von dem Buffet geschnappt hatten und uns anschließend in den Pausenraum gesetzt. Die ganze Zeit schon schwärmte sie von Colin. Wie gut er doch aussah. Wie schön sein Lachen war. Seine Augen. Bla, bla, bla.

Mir jedoch machte es nicht wirklich Spaß, das ganze zu hören, denn den ganzen Tag neben diesen Mann zu stehen, war für mich die reinste Qual. Ständig befand ich mich in seiner Nähe, die mich so sehr durcheinander brachte, dass ich einfach keinen klaren Gedanken fassen konnte. Meine gesamte Konzentration ging jedes mal verloren, wenn ich auch nur an ihm vorbei ging und mich sein wohltuender Geruch traf. Doch für Colin schien es wie das normalste auf der Welt zu sein. Er beobachtete den Dreh, sprach mit Cedric über alles mögliche, mich jedoch beachtete er kein bisschen. Er zeigte mir die kalte Schulter und brachte sich vollkommen in seine Rolle ein. Für mich jedoch fühlte es sich an, als würde hier ein völlig anderer Mann vor mir stehen. Als wäre er nicht dieser wunderbare Fremde, der mich damals auf Wolke sieben schweben ließ. Da war einfach gar nichts, was mich an den Colin von vor einem Jahr erinnerte. Und ich fragte mich wirklich, ob es das ganze nur spielte. Andererseits sah das alles so echt aus. Als wäre es ihm wirklich vollkommen egal. 

>>Izzy? Alles okay?<<, fragte Valerie nun besorgter und riss mich aus meinen Gedanken.

Blinzelnd sah ich sie an und verdrängte heute bereits zum hundertsten mal die Gedanken, die ich eigentlich nicht haben durfte.

Um mich wieder auf meine beste Freundin zu konzentrieren, atmete ich tief durch. >>Erinnerst du dich noch an unseren Clubbesuch von vor einem Jahr? Als ich irgendwann mit diesen Typen gegangen war?<<

Valerie überlegte kurz und nickte, wobei sie mich mit zusammengekniffenen Augen ansah. >>Ja. Du hast mich in dieser Nacht mit Kai alleine gelassen<, presste sie hervor und ich konnte erneut diese Wut spüren, die bei dieser Erinnerung in ihr aufkam. 

Als ich damals am nächsten Tag nach Hause gekommen war, war sie unglaublich wütend auf mich gewesen, da ich so plötzlich verschwunden war. Zwar hatte es eine Weile gedauert bis sie bemerkt hatte, dass ich überhaupt weg war, doch dann hatte sie sofort versucht mich auf meinem Handy zu erreichen. Doch ich hatte es bereits i den ersten zehn Minuten ausgeschaltet, damit ich mit Colin ungestört sein konnte. Valerie war so rasend vor Wut, dass ich geglaubt hatte, sie würde mich zusammenschlagen. Immerhin hatte sie sich sorgen um mich gemacht. Ich meine, ich war verschwunden und mein Handy war aus. Da konnte ich ihre schlechte Laune wirklich nachvollziehen. 

Mit der Klette namens Kai war sie übrigens schon lange nicht mehr zusammen. Ungefähr ein Monat nach dieser Nacht, hatte sie sich von ihm getrennt. Sie hatte von alleine gemerkt, was für ein Vollidiot er doch war. Ich musste ihr dabei zum Glück nicht mehr verhelfen. An diesen Tag hatte ich schon ein wenig Stolz verspürt, da sie aus ihrer rosaroten Phase endlich raus war und die Klette endgültig losgeworden war.

>>Das ist er<<, murmelte ich mit einem mal und haftete meinen Blick auf den Tisch, da ich mich einfach nicht traute sie anzusehen.

>>Was meinst du?<<

Innerlich verdrehte ich die Augen. >>Dieser Colin. Er ist der Fremde von damals<<, gestand ich schließlich. Ich sah sie zwar nicht an, doch ich hörte ganz deutlich, wie sie die Luft scharf einzog.

Until The Sunrise ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt