Take Eight

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  Sia - Never give up


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Ich weiß nicht wie lange wir schon so standen. Colin ließ mich keine Sekunde los, ehe ich mich wieder beruhigt hatte. Nachdem dies geschehen war, wischte ich mir die restlichen Tränen weg. 

Irgendwann, als er gemerkt hatte, dass ich mich nicht mehr wehrte, hatte er seinen - zuvor fester - Griff um mich gelockert. Ein Teil von mir wollte weg von ihm. Er wollte von ihm nicht noch länger berührt werden. Doch der andere Teil... der Teil, der vor einem Jahr die Oberhand über mich hatte, wollte weiterhin in seinen Armen bleiben. Wollte die Wärme und dieses Gefühl endlich dort angekommen zu sein, wo ich sein sollte, nicht loslassen.

>>Geht's wieder?<<, fragte er mich leise, als hätte er angst mich zu verschrecken.

Nickend beschloss ich mich endlich von ihm wegzudrücken. Auch wenn es nicht gerade einfach war. Doch ich musste es tun. Ich musste an Joshua denken. 

Mich von Colin abwendend, richtete ich mich zurecht und atmete durch, um mich zu sammeln und wieder die Herrin meiner selbst zu sein.

>>Wir sollten los. Cedric wartet auf dich<<, sagte ich schließlich und steuerte die Tür an. Nur kam ich nicht weit, denn Colin ergriff meinen Arm und hielt mich zurück.

>>Warte kurz. Also.. Ich..<<, er schien nach den richtigen Worten zu suchen, doch als er diese nicht fand, seufzte er schließlich resignierend. >>Es tut mir leid, okay? Hätte ich gewusst, dass ausgerechnet du Cedrics Assistentin bist, hätte ich seine Bitte nie angenommen.<<

Autsch. Der hatte echt gesessen. 

Fest presste ich die Kiefer aufeinander und kniff die Augen zusammen. Ich versuchte mich zu beruhigen, denn die Tatsache, dass mich seine Worte so sehr trafen, machte mich fertig. 

>>Dann schlage ich vor, dass wir nur so viel miteinander sprechen, wie viel wir für die Arbeit brauchen. Und jetzt sollten wir los, Mr. Pierce.<< Ich entriss mich sanft seinem Griff und öffnete die Tür, um das Hotelzimmer zu verlassen. 

Es dauerte nicht lange und ich hörte, wie die Tür hinter mir geschlossen wurde und Colin mir folgte. 

Ich hatte mich nun endgültig entschieden. Das was Colin und ich erlebt hatten, war unglaublich. Doch damals war ich nur mit einem wundervollen Mann - einem Fremden unterwegs, mit dem ich einen Riesenspaß hatte. 

Heute war er nichts weiteres als ein alter Freund und Geschäftspartner meines Bosses, mit dem ich zusammenarbeiten musste und genau das würde ich tun. Und wenn dieser Arbeitstag vorbei sein würde, würde ich endlich alles wieder zwischen Joshua und mir in Ordnung bringen. Ich wollte ihn nicht verlieren und das würde ich auch nicht. Nicht wegen dem Mann, mit dem ich eine einzige Nacht verbracht hatte.

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>>Okay, raus mit der Sprache, Dawson. Was ist passiert?<<, fuhr mich Valerie sofort an, als ich ihr ihre Autoschlüssel zurückgebracht hatte.

>>Was meinst du?<<, stellte ich mich gleich dumm. Ich wollte nicht darüber sprechen. Noch weniger, wollte ich vor meiner besten Freundin zugeben, dass ich vor Colin zusammen gebrochen war.

>>Was ich meine? Ich meine dein Siebentageregenwetter-Gesicht.<<

>>Es ist nichts<<, log ich.

Val verengte ihre Augen zu zwei Schlitzen und starrte mich mit ihren dunkelblauen Adleraugen an. Sie hatte mir meine Ausflüchte noch nie abgekauft. Sie konnte ich nicht täuschen. >>Ich meine es ernst. Was ist passiert?<<

Until The Sunrise ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt