Take Twenty-Seven

6.6K 355 40
                                    

Bring me the Horizon - Follow you


--------

Seit einiger Zeit saß ich bereits mit Colin auf der Couch in seinem Hotelzimmer. Er hatte uns eine Flasche Wein aufgemacht, die er zuvor beim Hotelservice bestellt hatte, damit wir anstoßen konnten. Nun saßen wir da, tranken, unterhielten uns über alles mögliche und lachten viel gemeinsam. Ich fühlte mich bei ihm wirklich wohl und geborgen. Tief in mir, war ich mir deutlich bewusst, dass Colin für mich mein zu Hause war. Irgendwie wusste ich das schon bereits vor einem Jahr. Ich wollte mit diesen Mann zusammen sein. Ich wollte ihn ständig um mich herum haben. Doch ich wusste nicht, wohin uns das ganze führen würde. Keine Ahnung, wie die Zukunft für uns aussah. Er würde hier nicht auf Dauer bleiben und genau das war das Problem.

Nachdenklich sah ich auf seine Hand, die über meinen Oberschenkel strich, da meine Beine über seinem Schoß lagen. Sollten wir diesen Schritt wirklich gehen, würde die spätere Distanz alles zwischen uns wieder zerstören, dessen war ich mir sicher. Nie würde ich wollen, dass er wegen mir sein Leben änderte. Dass er sich vielleicht mal dazu entscheiden würde plötzlich hier zu bleiben. Ich wusste, dass wir irgendwann darüber sprechen mussten, denn sonst hätte mich das ganze nur noch verrückt gemacht. Die Frage war nur wann.

>>Isabella? Was ist los?<<, hörte ich ihn sagen. Colin sah mich eindringlich an. Er wusste, dass etwas in meinem Kopf vorging, was mich viel zu sehr beschäftigte. Ich sah es ihm direkt an. Vielleicht war es jetzt an der Zeit über diese Sache zu sprechen. 

Seufzend stellte ich mein Glas auf den Tisch und lehnte mich dann wieder zurück. Mein Blick schweifte durch das Hotelzimmer, welches eigentlich ziemlich schlicht gehalten wurde und dennoch nicht gerade billig aussah. >>Es muss dich bestimmt einiges Kosten, um hier so lange unterzukommen.<<

Aus dem Augenwinkel merkte ich, wie Colin mit den Schultern zuckte. >>Mag sein. Aber Geld spielt keine Rolle.<<

Dieses mal senkte ich meinen Blick auf meine Hände, die in meinem Schoß ruhten. Auch wenn er es sagte, konnte er nicht so viel Geld einfach mal so wegschmeißen. Irgendwann wäre es dann doch zu viel. Meiner Meinung nach jedenfalls. 

>>Du wirst hier aber nicht ewig bleiben können<<, brachte ich leise hervor. Ohne ihn anzusehen, merkte ich, wie sich Colin leicht zu mir drehte und ich sofort seinen Blick auf mir spüren konnte.

>>Worauf willst du hinaus?<<, fragte er mit leichter Verwirrung in seiner Stimme.

Tief durchatmend versuchte ich die aufkommenden Tränen zu verdrängen. Wieso wurde ich in seiner Nähe immer so schwach und sentimental? Dabei musste ich gerade jetzt meine Stärke zeigen. Erst als ich meinen ganzen Mut gesammelt hatte, sah ich ihn an und begegnete seinen fragenden Augen. Jetzt oder nie, Izzy.

>>Du hast mich vor einigen Tagen gebeten, an deiner Seite zu sein.<<

Er nickte fest entschlossen. >>Und das will ich noch immer.<< Mein Herz machte einen Sprung. Eigentlich sollte ich jetzt glücklich sein, doch das konnte ich nicht. Nicht in diesen Moment. Nicht, wenn mir meine Gedanken mein Herz zu zerschmettern drohten.

>>Aber hast du darüber nachgedacht, wie es dann weiter geht, wenn du deine Arbeit mit Cedric beendet hast? Wenn ich dir zustimmen sollte, was wird danach mit uns geschehen, wenn die Sache hier vorbei ist?<< Ich merkte, wie mein Blick sich verschleierte. Mit aller Kraft versuchte ich mich zusammenzureißen, aber je länger ich ihn ansah, umso schwieriger wurde es für mich. Mist.

Until The Sunrise ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt