Take Nine

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Ellie Goulding - Lights


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Mit zittrigen Händen klopfte ich an, nachdem ich gefühlte Stunden vor dieser Tür stand. Und noch länger fühlte es sich an darauf zu warten, bis sie endlich aufging. Joshua sah mich für einen kurzen Moment überrascht an, bis sein Gesicht erneut wie aus Stein wirkte. Ich schluckte den Kloß runter, der sich in meiner Kehle gebildet hatte und sah ihn an. Allein schon in anzusehen fühlte sich an, als würde ich wieder atmen können. Er trug einfache Jogginghosen und ein dunkelblaues T-Shirt, was ihm unheimlich gut stand. Sein Gesicht sah noch immer so schön aus, auch wenn sich unter seinen Augen dunkle Ringe befanden. Anscheinend hatte er in letzter Zeit nicht so viel Schlaf gehabt. Genauso, wie ich.

>>Was tust du hier?<<, fragte er schließlich mit seiner wunderbaren und angenehmen Stimme.

Mich räuspernd versuchte ich mich zusammenzureißen und mich auf das zu konzentrieren, weshalb ich eigentlich hier war.

>>Wir müssen reden<<, sagte ich leise. Joshua sah mich nachdenklich an und ich befürchtete, dass er mich wegschicken würde, doch er seufzte und ließ mich eintreten. Eine riesige Erleichterung machte sich in mir breit, als ich über die Schwelle trat. Ich hätte ihm gleich in die Arme fallen können, doch vielleicht wäre es nicht so gut gewesen. Jedenfalls nicht, bevor wir nicht miteinander gesprochen hätten.

Stumm deutete er mir mich auf die Couch zu setzen, was ich auch gleich tat.

>>Möchtest du etwas trinken?<<

Ich schüttelte den Kopf und wartete darauf, bis er sich selbst hinsetzte. Stille machte sich zwischen uns breit. Eigentlich war ich hier her gekommen, um die Sache zu klären, um mich zu entschuldigen. Doch nun saß ich hier und alles, was ich mir davor im Kopf zurechtgelegt hatte, war mit einem mal verschwunden. Und was jetzt? Verflucht! Ich wusste nicht mehr, was ich tun sollte.

>>Tut mir leid<<, kam es plötzlich von Joshua und ich sah ihn überrascht an. Er entschuldigte sich bei mir? Aber warum denn?

Sofort schüttelte ich den Kopf. >>Dir braucht es nicht leid zu tun. Es war meine Schuld.<< Er wollte etwas sagen, doch ich unterbrach ihn gleich.

>>Ich weiß selbst, dass ich in letzter Zeit nicht mehr ganz bei mir war. Und es war unfair dir gegenüber, dass ich mich so verhalten hatte. Das wollte ich nie. Es war nicht meine Absicht gewesen, dich auf irgendeine Weise zu verletzen. Ich war in letzter Zeit einfach nur ein wenig überfordert. Der Film hat einiges beansprucht. Cedric hatte mir neue Arbeit angeboten.<< Und dann war da noch Colin, der mich nicht in Ruhe lassen konnte und mich mit seinen Worten durcheinander brachte.

Das jedoch sagte ich ihm nicht. Ich wollte nicht, dass er es erfuhr. Ich wollte Joshua nicht sagen, dass mich solch einfachen Worte an unserer Beziehung zweifeln ließen, denn das würde ihn nur noch mehr verletzen. Und deshalb war ich nicht hier.

>>Aber ich schwöre dir, dass es nicht wieder vorkommen wird. Ich will dich einfach nicht verlieren.<< Ich merkte, wie mir die Tränen in die Augen stiegen. Erneut hatte sich Stille um uns gelegt. Bis jetzt hatte Joshua kein einziges Wort gesagt und ich fürchtete mich davor, dass er gar nichts sagen würde. Doch dann griff er plötzlich nach meinen Händen und rutschte näher an mich heran.

>>Ich liebe dich, Isabella. Ich habe überreagiert, das weiß ich. Die letzten Tage ohne dich, waren die Hölle. Und wärst du heute nicht hier aufgetaucht, wäre ich zu dir gekommen, denn einen weiteren Tag ohne dich hätte ich nun wirklich nicht ausgehalten.<<

Until The Sunrise ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt