Take Fourty

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X Ambassadors - Unsteady

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Zwei Monate später...

Mit einem erschöpften Seufzer, lehnte ich mich auf dem Stuhl zurück und schrieb meine letzten Notizen auf der Bewerbung auf.

>>So, das war die letzte Bewerberin für heute<<, sagte Cedric an mich gewandt und ich merkte gleich, wie mich eine riesige Erleichterung überflutete.

Den ganzen Tag saßen wir bereits im Studio und sahen uns eine Bewerberin nach der anderen an. Zwar hatte ich vor Monaten mehrere in die engere Auswahl für unsere weibliche Hauptrolle genommen, doch es waren noch immer eine Menge. Von der Auswahl für die männliche Hauptrolle ganz zu schweigen.

>>Gott sei Dank. Ich glaube mein Nacken bringt mich noch um.<< Durch das ständige Sitzen war ich viel zu verspannt und mein Hintern tat mir ebenfalls verdammt weh.

>>Und? Was hältst du von ihnen?<<

Noch einmal sah ich mir meine liste und damit auch meine Notizen an. Ich schob vier der Bewerbungen, samt Fotos in die Mitte des Tisches. >>Diese vier waren heute mit Abstand die besten.<<

Cedric sah sie sich nachdenklich an, fuhr sich über seinen gewachsenen Bart und nickte. >>Ja, da hast du nicht ganz unrecht. Allerdings wäre ich auch noch für diese Dame hier.<< Er schob eine fünfte Bewerbung zu den anderen. Ja, so schlecht war sie auch nicht. >>Okay, machen wir schluss für heute.<<

Ich schüttelte mit dem Kopf. >>Ich bleibe noch etwas hier.<<

>>Du solltest eine Pause machen, Isabella.<< Sorge tauchte in seinen Augen auf, doch ich schüttelte erneut den Kopf. Ich brauchte keine Pause. Arbeit war im Moment das einzige, was mich davon abhielt in meinen gebrochenen Gefühlen zu versinken.

>>Es ist alles gut<<, erwiderte ich und sammelte die Unterlagen ein, nur um gleich darauf aufzustehen. Sogleich begann sich alles vor meinen Augen zu drehen und ich stützte mich schnell am Tisch ab, um nicht umzufallen.

Cedric sprang von seinem Stuhl auf und eilte zu mir. Er hielt mich fest, denn er hatte bemerkt, dass ich mich kaum noch auf den Beinen halten konnte.

>>Hast du diese Nacht wenigstens etwas geschlafen?<< Ohne zu antworten, wusste der Regisseur bereits die Antwort.

Seit einigen Tagen hatte ich nicht mehr richtig geschlafen. Und wenn es doch mal passiert war, dann träumte ich von ihm. Träumte von unserer gemeinsamen Zeit. Davon, dass er bei mir war, mich in den Arm nahm. Und jedes mal brachte es den Schmerz und gleichzeitig Wut zurück an die Oberfläche.

>>Es geht mir gut.<<

>>Ja, das sehe ich<<, schnaubte er und dirigierte mich zurück auf den Stuhl. >>Bleib sitzen, ich hol dir was zu trinken.<<

Widersprechen würde hier nichts bringen, also tat ich was der sagte und beugte mich über den Tisch, nur um meine Ellbogen auf der Platte zu stützen und meine Finger in den Haaren zu vergraben.

Wochen hatte ich gebraucht, um nicht bei jeder kleinsten Erinnerung zu weinen. Ich hatte es endlich geschafft irgendwie durch den Tag zu kommen. Es war unglaublich schwer, aber machbar. Irgendwie jedenfalls.

Je länger ich alleine blieb, umso lauter wurden wieder mal meine Gedanken. Um mich von diesen abzulenken, griff ich wieder nach den Unterlagen und vertiefte mich in diesen.

Until The Sunrise ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt