|∆|Kapitel 5|∆|

38.8K 1.2K 167
                                    

Der Muskelprotz wich kurz von ihr ab und ich versuchte ihr zu verdeutlichen auf die Seite zu gehen, doch sie bewegte sich keinen Millimeter.

OK, sie ist in Schock. Ohne weiter auf sie zu achten kam der Typ auf mich zu. Ich wich gekonnt seinem Schlag aus, obwohl mein Rücken bei dieser Bewegung rebellierte.
Der Typ versuchte nochmal zuzuschlagen doch ich trat ihm mit voller Wucht in den Magen.

Er fiel in meine Richtung. Ein kurzes Schluchzen lenkte mich ab und das bot dem Typen Angriffsfläche, er drückte mich  an die Wand und gab mir einen Schlag ins Gesicht, kurz unterm Auge halb auf die Wange, halb auf die Schläfe.
Den nächsten Schlag setzte ich und zwar auf sein bestes Stück.
Er sank zusammen, raffte sich auf und rannte weg.

Mit gekrümmten Oberkörper lief ich auf die junge Frau zu. Sie war kleiner als ich und ich kannte sie aus der Schule. Ich wusste nur nicht woher.

Ihre Handgelenke sowie meine waren blau angeschwollen.
Zielstrebig griff ich nach ihrer Hand und verschränkte unsere Finger in einander.
Sie ergriff mit ihrer zweiten Hand unsere umschlossenen und ich führte sie langsam aus der Gasse.

Die Sonne fing an langsam unter zu gehen und ich schaute ihr in die Augen.
"Wo wohnst du? Ich begleite dich nach Hause."
Sie antwortete mir nicht, sondern zog mich langsam aber bestimmt in eine Richtung, bis sie vor einem grauen Audi R 8 und hielt mir die Schlüssel hin.

Wie so viele hatte auch ich einen Führerschein doch fuhr fast nie.
Ich nahm ihr die Schlüssel ab und setzte sie auf den Beifahrersitz, dann ging ich um die Motorhaube rum und stieg ein.
Sie gab ins Navi eine Adresse ein und ich folgte der monotonen Stimme, bis der Satz :"Sie haben ihr Ziel erreicht" kam.

Dann stieg ich und sie aus, sie kam sofort zu mir und umklammerte meinen Arm.
Vor uns eine große Villa, mindestens so reich wie wir dachte ich mir, und begleitete sie zum Eingang. Doch auch als sie drinnen war lies sie mich nicht los. Ich wollte nicht unhöflich wirken, also kam ich mit in ihr Haus.

"Hey Mary wo warst du?"

Kam es von oben und jemand trampelte die Treppe runter. Es war natürlich niemand anderes als Jayden, jetzt weis ich auch, warum sie mir so bekannt vor kam, sie stand immer bei ihnen...

Ich schaute ihn und er mich geschockt an.
Dann sah er zu seiner Schwester, die komplett aufgelöst neben mir stand.
Er schaute auf unsere verknoteten Finger dann auf ihr Handgelenk und zu guter letzt auf mein blaues Gesicht.

Jegliche Farbe entwich seinem markantem Gesicht. Er fuhr sich verzweifelt durch die Haare und machte diese zu einer einzigen Baustelle, die aber trotzdem so ihren Charme hatte.

"Sie hat in einer Gasse mit einem Typen Probleme gehabt. Ich schätze er wollte sie vergewaltigen, ich habe sie gehört und bin hinterher und ich bräuchte deine Hilfe, dass sie mich loslässt", schilderte ich ihm ganz neutral.

Er nickte und ging zu seiner Schwester, er löste Sachte ihre Finger und seine warmen Hände berührten auch meine Hand.
Ich versuchte ihm zu helfen, doch die kleine ca 1,70 große, (ansich ja nicht klein, aber kleiner als ich) hatte einen festen Griff.

Letztendlich schaffte er es und sie rannte hoch.
Keine Ahnung was mit ihr war.
Ich wollte mich umdrehen und gehen, doch er hielt mich kurz über dem blauen Fleck fest und zog mich wieder zurück, die gewöhnliche Wut lag nicht in seinen Augen, sondern Dankbarkeit.

Ohne etwas zu sagen zog er mich nur  in die hochmoderniesierste Küche. Er drückte mich auf einen Stuhl und ging  davon. Kurz darauf kam er mit einem Erste Hilfe Kasten zurück.

~~~~

Nachdem er mein Gesicht desinfiziert hatte nickte ich höflich und ging. Er lief die Treppe hoch, bevor ich die Tür geschlossen hatte.

Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es 19 Uhr war und ich damit am Arsch bin.
Ich sprintete die Straßen entlang mit dem Ziel unser Anwesen zu erreichen.

Als ich die Tür öffnete war alles still.

Doch der Schein trübte...

The girl behind the maskWhere stories live. Discover now