|∆|Kapitel 25|∆|

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Ein bedrückendes Schweigen herschte im Raum, dass aber von Jayden's Mom unterbrochen wurde.
"Also Zoe, mein Name ist Elisabeth, kannst mich aber auch, wenn du willst Elisa nennen.", ich nickte.
"Ach und ich bin Alexander, aber auch mich kannst du Alex nennen. ", wieder nickte ich nur.

Sie verließen nach einem kurzen Gespräch über die morgige Beerdigung, nachdem ich mich verabschiedet hatte die Küche und ich verabschiedete mich noch von dem Braunäugigen und lief zurück nach Hause...

Jayden's PoV

Sie stand mit mir am Türrahmen. "Das  wird schon wieder Jayden"
Sie gab mir eine Umarmung, drehte sich um und ging. Ich sah ihr einen Moment nach, ehe ich die  Tür ins Schloss fallen lies und schweigend  ich in mein Zimmer hoch ging.

Der Brief, den mir Mary geschrieben hatte, lag immernoch auf meinem Bett. Ich hatte es noch nicht geschafft ihn zu lesen, konnte ihn einfach nicht lesen, der Beginn

Mein geliebter Bruder Jayden,

Er wirkte so Syreal. Dieser Satz brachte mich bereits komplett um den Verstand und lies alle Dämme brechen. Aber ich musste ihn lesen, den Grund dafür wissen, warum sie es getan hatte.

Ich setzte mich auf mein Bett, den Rücken an der Wand und den Brief in der Hand.

Meine Augen fokussierten sich auf die geschwungene Schrift und mein Gehirn begann die niedergeschriebenen Worte zu entschlüsseln.

Mein geliebter Bruder Jayden,

es tut mir so unendlich Leid dir das angetan zu haben und dich alleine zu lassen. Ich hätte mit dir reden können, dass weis ich doch, doch ich konnte es nicht.
Der Therapeut war ein Arsch. Er machte in der ersten Sitzung die ganze Zeit anzügliche Kommentare, also bin ich nicht mehr hin gegangen.
Der Schmerz war unerträglich.
Als ob er mich von innen zerfressen würde.
Es gibt Leute mit größeren Problemen, das weis ich, doch mich zerstört es und ich kann nicht mehr. Ich Liebe dich so unendlich sehr und wünsche dir, dass du glücklich wirst. Mit einer wunderschönen Frau, ein paar kleinen Kindern, denen du das beste Leben geben wirst.
Ich weis, dass du das schaffen wirst und ich werde in deinem Herzen weiterleben.

Ein wichtiger Punkt für mich ist, du wirst es kaum glauben, aber bitte pass auf Zoe auf, ich mag sie. Sie hat etwas, merkst du es nicht, wie sie bei jeder Berührung zusammen zuckt, oder ihre gequälten Blicke. Finde heraus was sie hat. Kümmere dich um sie, mach das sie wieder lachen kann!
Sie ist ein wunderbarer Mensch und das hast du selbst schon heraus gefunden...
Ich möchte auch, egal wie sehr es weh tun wird, dass sie all meine Anziehsachen bekommt und wenn sie will auch meine Schminke, einfach alles. Auch wenn es schwer wird, aber es ist nur materielles und ich werde in deinem Herzen weiterleben.
Brüderchen. Ich mag sie und sie ist Klasse und hat es verdient. Wir hätten sie  von Anfang an  besser kennenlernen sollen und sie nicht gleich verurteilen und abstempeln!

Also, du wirst das Überleben, ich will dich da oben noch nicht so schnell wieder sehen!
Ich hab dich so unendlich lieb, pass auf dich auf, mir geht es jetzt besser

Mit all meiner Liebe
Mary

Das wars jetzt also. Sie war für immer weg. Ich würde sie nie wieder sehen, nie wieder ihr süßes Lachen hören, nie wieder umarmen können, sie war für immer weg.

Ich weis noch wie sie früher, als wir noch kleiner waren bei Gewitter zu mir ins Bett gekrabbelt kam und ich ihr Geschichten über Ritter erzählen sollte

Ich musste gerade Hausaufgaben machen, als erst langsam und dann immer stärker der Regen an die Fensterscheibe vor mir prasselte. Ich betrachtete gerade die Aufgabe und über legte, wie viele Äpfel  Fritz dann noch übrig hatte, als mich ein Blitz aus den Gedanken reiste. Kurze Zeit später donnerte es laut. Ich zählte "123" und bei drei klopfte es leise.

"Komm rein Mary", ich stand vom Schreibtischstuhl auf und lief schon zum Bett. Gleich danach kroch Mary mit unter die Decke und schnappte sich meinen grünen Dino.
"Es war einmal eine wunderschöne Prinzessin,", begann ich: "die in einem großen Schloss wohnte, aber...."

Die Erinnerung an diesen Moment lies die Tränen wieder kommen, doch was hatte sie über Zoe gesagt?
Mir war es ja auch schon aufgefallen, auch die ganzen Narben und blauen Flecke, aber das sie sich mit ihr beschäftigt hatte?..
Die Gedanken, der Tag, mein Leben lies mich ermüden und meine Augen gaben dem Gedanken nach. Mit dem Brief in der Hand schlief ich mit Träumen über Gewittertage ein...

Zoe's PoV

Ich war wieder in meinem Zimmer, mein Vater war zu Hause, schlief aber auf dem Sofa.
Ich trug immernoch Jayden's Shirt und auch mehr seiner Kleidungsstücke hingen noch in meinem Schrank.
Zurückgeben konnte ich sie auch nicht mehr.

Ich lenkte mich mit dem Film Bad Teacher ab, da ich bei traurigen Filmen ertrunken wäre.
Nach der Komödie machte ich mich Bettfertig und legte mich anschließend schlafen.

Heute sollte  ihre Beerdigung sein.
Elisabeth hatte mir angeboten mit ihnen zu fahren. Warum, keine Ahnung, sie kannten mich ja nicht.
Nichts desto trotz nahm ich es an, da etwas in ihrem Blick mich anflehte.

Mein Wecker hatte mich aus dem Schlaf gerissen und ich stand gerade unter der Dusche. Ich wusch meine Haare und das warme Wasser lief meinen Körper herunter. Ich rasierte mir die Beine und nach der Dusche cremte ich meinen Körper mit einer Erdbeerbodylotion ein.

Ich föhnte meine Haare und steckte zwei Haarsträhnen zurück. Meine Schminke bestand aus etwas wasserfester Mascara, etwas Puder und ein bisschen Blush, um mich nicht ganz so Tod wirken zu lassen.
Meine Haut war blass...

Mein Kleid war schwarz und knielang, es war an der Taille etwas enger und hatte Spitze am Rockboden und am Dekolleté. Eine schwarze dünne Strumpfhose lies meine Beine ansehnlicher wirken.
An die Füße zog ich meine schwarzen Cucks, die ich am Abend geputzt hatte. Ich nahm mir eine kleine Handtasche, in die ich vorsichtshalber eine Packung Taschentücher, etwas Puder und mein Handy stopfte.

Bevor ich das Haus verlies schnappte ich mir meine Autoschlüssel und stieg ein.

Die Kiesel der Auffahrt knisterten unter den Reifen und die Tür hallte, als ich sie zu schlug.
Alexander öffnete die Tür und bat mich herein. Kurz später kam seine Frau. Ich umarmte sie "Es tut mir so Leid", sie nickte nur benommen. Es musste schwer sein, sein eigenes Kind zu begraben. " Jayden kommst du? Es geht los."

Man hörte ein paar Schritte und kurz später stand er auch bei uns. Er trug einen schwarzen Anzug, der seinem Körperbau auf eine gute Weise betonte.

Wir teilten uns auf, ich stieg bei Jayden mit ein und seine Eltern  fuhren zusammen in einem Wagen zur Kirche.

The girl behind the maskWo Geschichten leben. Entdecke jetzt