|∆|Kapitel 30|∆|

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Ich sperrte mich in einer der Klokabinen ein. Meine Atmung war schnell und kaum zu kontrollieren. Ungewollt traten mir Tränen in die Augen. Die Luft verlies schnell meine Lungen und blieb nur kurz drinnen.

"Scheiße", flüsterte ich. Ich versuchte in meiner Tasche einen Inhalator zu finden, um wieder Kohlenmonoxid in meine Lungen zu bekommen, doch ich fand ihn nicht.

Meine Ohren nahmen wahr, wie sich die Klotür öffnete. Meinem Mund entwichen jedoch  keine Worte, um auf.mich aufmerksam zu machen, sondern nur ein Hecheln nach Luft. " Zoe?", eine männliche Stimme.

Meine Hand schlug auf die Tür in der ich war. Sie wurde versucht zu öffnen, aber sie war noch abgesperrt. "Zoe. Machen Sie auf!"
Ich versuchte an das Schloss zu kommen und schaffte es es nach einigen Versuchen dieses umzudrehen.

Mister Montgomery, ein junger Referendar stoß die Tür auf und schaute zu mir runter. Er erfasste die Situation und versuchte mich zu Beruhigen, doch als auch dies nicht funktionierte und mir langsam schwarz vor Augen wurde spürte ich Druck an meiner Kniekehle und am Rücken.

Ein leichter Zug umstrich meinen Körper, ehe ich wieder abgelehnt wurde. Mir wurde etwas an den Mund gehalten und wie schon so oft zugerufen: "Bei drei einatmen Zoe! 1, 2, 3!"

Einatmen.

Gesagt getan, das ganze wurde noch ein zweites mal gemacht und schon hatte ich meine klare Sicht zurück.
Ich blickte in das erleichterte Gesicht des jungen Mannes.

Mister Montgomery war etwa 23 Jahre alt, war breit gebaut und hatte ein markantes Gesicht. Seine Attraktivität wurde durch eisblaue Gletscheraugen und dunkel braune bis schwarze Haare unterstrichen. Viele aus meiner Jahrgangsstufe hatten sich in ihn verkuckt und ich muss sagen, er ist nicht gerade unattraktiv.

"Zoe, möchten Sie mit jemanden darüber reden?", unterbrach er meine komischen Gedanken "Eine Panikattacke ist ja nichts alltägliches, oder?"
Ich schüttelte den Kopf.   "Ich danke Ihnen für das Angebot, aber ich möchte darüber nicht reden.", er nickte verständnisvoll und drehte sich um, um den Inhalator weg zu räumen.   " Ich werde sie jetzt nach Hause schicken. Brauchen sie noch irgendetwas?", wieder schüttelte ich nur den Kopf und er nickte wieder nur verständnisvoll....

So hatte ich nach der halben dritten aus und wusste nichts mit mir anzufangen. In meinen Gedanken hatte ich ja noch Schule, also einen halben Vormittag nicht in meinem Zimmer.

Im örtlichen Supermarkt kaufte ich mir einen Vorrat für die gesamte Woche an, in der ich versuchen werde so gut wie möglich es zu vermeiden mein Zimmer zu verlassen.

Mit vollgepackten Tüten in der Hand stoß ich die Haustür auf.
Alles war ruhig, da mein Vater ja noch in der Arbeit war, also brachte ich die Einkäufe in mein Zimmer, versteckte einen Teil in meinem Ankleidezimmer und den anderen Teil legte ich in meinen Minikühlschrank. Den hatte ich mir mal mit 13 gekauft, weil ich keine Lust mehr hatte immer runter zu gehen um etwas zu Essen zu holen.

Die Woche und die nächste verliefen ohne große Vorkommnisse.
Jayden mutierte wieder zu einem schwanzgesteuerten Jungen, der mit allem, was auf drei nicht auf den Bäumen ist rumvögelt. Die anderen beachteten mich auch nicht mehr, mein Vater schlug mich zwar, aber nicht krankenhausreif, sondern nur ein oder zweimal am Tag.

Man könnte fast sagen, dass alles wieder normal sei. Heute war Samstag und mein Dad ist am morgen für zwei Wochen auf Geschäftsreise gefahren. Das  hieß, dass mein Hausarrest vorbei war und ich wieder die Natur genießen durfte.

Also beschloss ich früh raus zu gehen und einen Spaziergang durch den Park zu machen.

Ich duschte mich, lies meine langen braune, leicht gewellte Haare über meine Schultern fallen.
Da das Wetter wunderschön war und die Sonne schien entschied ich mich für eine kurze schwarze Hose und ein lockeres schwarzes Top. An den Füßen hatte ich wie so oft meine schwarzen Chucks an. In einen kleinen Rucksack packte ich mir eine Flasche Wasser und meinen Geldbeutel.
Mein Handy wurde mit den Kopfhörern verbunden und landete dann in meiner Hosentasche.

Ich lief den Weg entlang, als ich ein Wimmern aus dem Gebüsch war nahm.  'Nicht schon wieder',dachte ich mir ganz egoistisch.
Meine Hände entfernten die Stöpsel aus dem Ohr, doch ich hatte mich nicht verhört. Da weinte tatsächlich jemand.
Langsam näherte ich mich dem Gebüsch und was ich sah erschreckte mich. Tatsächlich lag dort eine Frau, vielleicht Mitte Zwanzig in einem Party Kleid unter einem Mann, Nfan Dreißig bis Mitte Dreißig. Sie sah aufgelöst Richtung Gras, um seinem Blick auszuweichen. Mein Beschützerinstinkt hielt mich auch diesmal davon ab nicht wegzulaufen, sondern der Dame sofort zu helfen. Ich machte mit einem lauten "Hey" auf mich aufmerksam.

Wer kam auch auf die Idee eine Frau am heiligsten Tag zu vergewaltigen?! Ja klar, der Weg war abgelegen, aber trotzdem, das war doch wirklich nur dumm!

Sein Blick wich zu mir. Ich schritt selbstbewusst einen Meter nach vorne. "Lassen sie sofort diese Frau los und in Ruhe!", meine Stimme klang nur wie ein knurren. Wütend funkelte er mich an, richtete sich auf und zog sich seine Hose hoch, verschloss diese, ehe er auf mich zukam. Ich machte einen Ausfallschritt, als er nach meinen Haaren greifen wollte.

Plötzlich hörte ich wie sich Schritte entfernten.
Die ist doch tatsächlich einfach weggerannt. Der schmierige Typ vor mir grinste wiederlich in meine Richtung. "Na da hat wohl jemand die Retterin im Stich gelassen", meinte er in einem gespielt traurigen Tonfall.

Er wollte mich offensichtlich  aus dem Konzept bringen, doch dies lies ich nicht zu. Mir war bewusst, dass wenn ich jetzt renne er mich einholt und mich vergewaltigt. Aber ebenfalls kannte ich seine Ausdauer nicht. Wollte ich das Risiko eingehen? Nein!
Ich musste ihn erst verwunden, dann hatte ich mehr Zeit und mehr Möglichkeiten.

Der Bastard vor mir versuchte wieder nach meinem Arm zu greifen. Er schaffte es. Sein Grinsen wurde noch dreckiger und meine Situation miserabler. Mein Bein schellte wie einstudiert nach oben und traf ihn in sein heiliges Teil. Er zog scharf die Luft ein und beugte sich etwas nach vorne. Ließ aber meine Hand nicht los. Sein Gesicht nach unten ergriff ich die Chance und trat ihm mit meinem Knie in seine Visage.

Der Griff um meinen Arm lockerte sich und mit einem letzten Tritt in seine Magengegend befreite ich mich und rannte wie um mein Leben los.

Zunächst wusste ich nicht wohin, doch schnell wurde mir bewusst, in welcher Gegend ich mich befand und welches Anwesen ich am schnellsten erreichen konnte um die Polizei zu rufen, damit dieser Bastard geschnappt werden konnte....




The girl behind the maskWhere stories live. Discover now