|∆|Kapitel 46|∆|

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Ich konnte mich an nichts mehr genau erinnern und ich fragte mich ob ich es überhaupt wollte, da Verdrängung einer meiner Spezialitäten war und doch leichter zu verarbeiten war.

Mein Kopf war vollkommen leer gefegt und so konnte ich auch keine klaren Gedanken über meine Gefühlslage fassen.

Das einzigste, was ich wusste war, dass mir alles weh tat und ich lieber sterben wollen würde als dies zu ertragen, denn mein ganzer Körper schmerzte von Kopf bis Fuß.
In mir streubte sich alles die Augen zu öffnen und die komplette Zerstörung meines Körpers zu sehen. Also lag ich immernoch auf den kalten Fließen im Eingangsbereich auf dem Boden, doch war meine Kleidung und auch ein Teil des Bodens nass und klebte leicht an meinen Finger, die ich versuchte langsam zu bewegen.

Ungewollt machte ich meine Augen einen Millimeter auf, sodass ich durch die kleinen Schlitze hindurchblicken konnte, die mir das bloße Grauen offenbarten und die Hoffnung auf ein besseres Leben in der Zukunft sofort sterben ließen.

Denn mein ganzer Körper sah verwundet und demoliert aus. Von meiner Hose die Halb kaputt war und in Blut getränkt zu dem ebenfalls dunkleren und zerstörten Oberteil, dass mich einst zu einhundert Prozent bedeckte und meinen Körper vor der Entblößung schützte und nun die blutende Haut meines Bauches zeigte.

Doch jetzt lag ich da, der Köper voller Schmerzen, Blut und Wunden.
Zerstört und ohne jegliche Hoffnung auf Besserung in der Qualität meines Lebens.
Früher hatte ich immer gemeint, dass die Hoffnung zuletzt stirbt, doch jetzt wusste ich dass sie irgendwann stirbt und das war jetzt geschehen.

Mit all der Mühe rappelte ich meinen Körper auf und schleppte mich jede einzelne Stufe der unendlichen Treppe nach oben zu meinem  Badezimmer.

Da meine Kleidung sich in den Wunden angetrocknet hatte musste ich diese Schmerzhaft lösen, weswegen ich mir eine Warme aber leicht kühlende Badewanne einlaufen ließ.

Den Blick in den Spiegel hatte ich bis zu diesem Punkt gemieden und so traute ich mich jetzt in das Reflektierende Ding über meinem Waschbecken zu schauen, während ich eine der mir geliebten und gebrauchten Schmerztabletten mit einem Glas Wassee nahm.
Und der Anblick lies mich erschaudern. Ich erkannte mich immernoch und nur eine leichte lilane Farbschicht über zog meine Wange und diese Erkenntnis lies meinen Kopf wieder weiter rattern.

Das hatte er beabsichtigt gemacht.
Diese leichte lilane Schicht konnte ich unter Makeup verschwinden lassen und mich dadurch verstecken. Die anderen Wunden waren ebenfalls leicht durch eine Schicht Kleidung zu verstecken und die Schmerzen waren dies, was es offensichtlich und schwer zu verstecken gab.
Und dieses Psychologische Spiel war abscheulich, doch so raffiniert zu gleich.

Denn es war klar, dass ich am nächsten Tag die Schule besuchen musste, egal was war und es machte mich wütend und traurig zu gleich, dass er mir so etwas antuen konnte.

Der Vater, der früher mit mir Prinzessin gespielt hatte und meine Hand hielt, als ich auf das Knie gefallen war. Der Vater, der mir das Fahrrad fahren beigebracht hatte und versucht hatte meinen ersten ausgefallenen Zahn gegen einen Euro auszutauschen, doch kläglich scheiterte, da ich wach wurde. Der Vater, der mich und meine Mutter von meiner Oma abholte, als der Wagen kaputt ging.
Dieser Vater war er nicht mehr.
Er war kein Vater mehr.
Er war ein Tyrann.
Er war ein Schläger.
Er war ein Alkoholiker.
Er war ein Mensch den ich hassen sollte.
Doch konnte ich es nicht, da er trotz alle dem mein Vater war und ich auch zu viele gute Erinnerungen an ihn hatte und dafür hasste ich ihn so sehr und mich selbst hasste ich noch so viel mehr und aus ganzem Herzen, dafür, dass ich mich nicht losreißen konnte...

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Endlich mal ein neues, aber etwas kürzeres Kapitel...

The girl behind the maskWo Geschichten leben. Entdecke jetzt