|∆|Kapitel 23|∆|

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Jetzt, wo die Schläge schon Stunden vorbei sind spüre ich noch jeden einzelnen auf meiner Haut aufprallen.
Ein stechender Schmerz besteht auf meinem gesamten Körper und ich fühle mich wie in der Hölle.
Aus einem unerklärlichen Grund blieb mein Gesicht glücklicherweise verschont...

Wo ich gerade war?
In meinem Zimmer.
Auf dem Boden.
Egal wie sehr ich mich bemühte, jede einzelne Ader meines Körper hatte aufgegeben und wollte nichts anderes als liegen bleiben und sich nie mehr bewegen.
Also tat ich ihm den Gefallen und atmete so flach es ging um die Muskeln an meinem Bauch ebenfalls Rast zu geben.

Was kann man den nur machen, wenn jede Bewegung schmerzt und man nur in einen ewigen Schlaf fallen will?
Das war es schlafen.
Ich schloss meine Augen...

Ich kam gerade aus der Schule.
"Warum steht da ein Polizeiauto?", dachte ich mir, doch als ich meinen Vater sah, der sich schwankend mit den Beamten unterhielt, war es mir klar. " Sind sie die Tochter? ", fragte einer der Polizisten. Ich nickte in Gedanken eher dabei, welche Hausaufgaben ich machen musste.
"Wir haben ihren Vater in einer Bar gefunden. Können wir ihn hier bei ihnen lassen, oder sollen wir ihn mit auf die Wache nehmen?" "Sie können ihn da lassen."
Und schon waren die Polizisten verschwunden und das Auto machte seinen Abgang.

Augen rollend ging ich zu meinem betrunkenen Vater, um ihm die Treppe hoch zu bringen, doch er lies sich nicht helfen. Stattdessen hielt er mich am Hals fest und schnürte mir die Luft zum Atmen ab.
Mir wurde immer schwärzer vor den Augen und das letzte was ich hörte war ich, die leblos zu Boden sank.

Ich schreckte mit meinem Oberkörper auf. Schweißperlen bildeten sich auf meiner Stirn ab. Ein Alptraum, der aber der Realität entsprang...

Erst jetzt, als das Adrenalin weg war kroch der Schmerz in meinem Körper zurück, der durch die schnelle Bewegung verursacht wurde.
Doch wenn ich jetzt nachgab hatte ich keine Chance. Ich quälte mich mit all meiner Kraft auf und stand unsicher. Die Uhr über der Tür zeigte die Uhrzeit 23:36Uhr an.
Schon so spät?

Der Hunger breitete sich aus, da den ganzen Tag kein Essen meinen Körper ernährte, doch auch diesen Urinstinkt ignorierte ich, da ich das Gefühl hatte auf mein Handy sehen zu müssen.
Und tatsächlich eine Nachricht von unbekannt vor etwa 20 min.

Unbekannt:

Sorry Zoe, Jason hat mir deine Nummer gegeben.
Kannst du bitte vorbei kommen, Mary wollte den ganzen Tag nicht aus ihrem Zimmer kommen.
Bräuchte deine Hilfe :)
Jayden

Ich weis nicht warum, aber ich musste sofort dorthin.
Ich schnappte mir ein neues Shirt und zog es mir langsam an. Die alte viel zu große Schlabberhose blieb an. Ich holte mir noch eine Schmerztablette aus dem Bad und schlich anschließend die Treppe runter ins Erdgeschoss.
Ich streifte mir meine ranzigen Vans über die Füße und schnappte mir meine Autoschlüssel.
Ich besaß einen BMW I 8, ein absoluten Traumauto. Ich sah zwar nicht danach aus, doch wenn mein Auto mal in Einsatz kam, wollte ich auch einen schönen Wagen fahren, der viel drauf hatte.

Ich raste durch die leeren Straßen und fuhr gerade die Auffahrt auf, als ich bemerkte, dass ich ihm gar nicht zu gesagt hatte. Ach scheiß drauf. Ich schnallte mich ab und stieg aus dem Zweisitzer aus. Nachdem ich Klingel betätigt hatte musste ich kurz warten, bis ich hastige Schritte hörte.
Die Tür öffnete sich mit einem Ruck und vor mir stand der große Junge.

"Danke, dass du gekommen bist. Sie will einfach nicht mit mir reden und ihre Freundinnen sind auch nur so oberflächliche Zicken. Kannst du es mal probieren. Und ja ich weis, dass es echt spät ist.", er atmete tief ein und sah mich hoffnungsvoll an. "Dafür bin ich ja jetzt da. Ich werde mein bestes versuchen."

Schnell warf ich ihm ein aufmunterdes Lächeln rüber, ehe er mich vor die verschlossene Tür seiner Schwester brachte.
Ich klopfte leise an. "Mary? Hier ist Zoe. Darf ich rein kommen."
Ich lauschte an der Tür, doch bekam keine Reaktion. Meiner Meinung nach reichte einmal nett fragen, weswegen ich ins Bad von Jayden lief. Der Braun- Harrige folgte mir mit fragenden Blick, und die Verwirrtheit wurde noch größer, als ich seine Schubladen durchsuchte.

Doch nach kurzem Suchen fand ich doch tatsächlich zwei Bobbypins.

Den wie jeder weis, verliert man die Dinger überall und legt sie auch überall ab.

Mit den zwei kleinen Metallteilen machte ich mich am Schloss zu schaffen und tatsächlich. Ich bekam die Tür auf.
Doch was ich sah lies mich erschaudern. Das zierliche Mädchen lag auf dem Bett mit einer Packung Tabletten in der Hand.
Auf der Verpackung stand groß Schlaftabletten und alle fehlten.

Jayden bewegte sich nicht und es war auch keine Reaktion zu erwarten.

Eilig trat ich an sie ran und fühlte ihren Puls. Er war weg. Wie lang lag sie schon hier?!
Ohne zu zögern begann ich eine Herzrythmusmassage. Vielleicht.

Währenddessen versuchte ich den Jungen aus seiner Trance zu bringen. "Jayden! Jayden! Jayden, du musst einen Krankenwagen rufen! Jayden! Bitte!", meine Stimme wurde von Wort zu Wort verzweifelter und die Panik größer.

Er blinzelte zwei mal und schon war er wieder da. Wortlos ruf er einen Krankenwagen, dessen Sirenen kurz später ertönten.
Ich war erleichtert, da meine Arme das Schmerzen begannen.
Die Leute kamen ins Zimmer gestürmt.

Und ich weis nicht mehr was sie genau taten, aber sie stellten mich zu Jayden und sagten nach einer zu kurzen Weile: " Es tut uns Leid, aber sie ist verstorben. Jede Hilfe war zu spät."

Wir standen nur so da, während die Sanitäter einen Bestatter ruften und der ihre Leiche abholtene.
Ich war wie erstarrt.
Konnte keinen Muskel bewegen.
Doch mein Blick wich zu dem Gesicht des jungen Mannes neben mir.
Sein Gesicht war von Tränen erweicht und die Augen rot angeschwollen.

Ich griff nach seiner Hand und drückte sie fest.
Was sollte ich nur tun?. Diese Frage nahm mir Jayden ab, den seine muskulösen Arme schlugen sich um meinen Körper.
Jetzt kamen auch mir die Tränen. Wegen Mary, wegen dem Schmerz, der mich durchzog, als er sich tröstete.

Wir standen noch eine Weile so da, bis ich ihn von mir wegstoß, ihm die Tränen wegwischte und ihn in seinen Raum brachte. Ich setzte ihn sachte ab. Rannte in die Küche und brachte ihm und mir eine Flasche Wasser nach oben.

Ich drückte ihm eine in die Hand, machte sie auf und zwang ihn etwas zu trinken.
Es sprach niemand..
Er war immer noch wie versteinert. Also zog ich ihn aufs Bett, sodass er lag.

Ich gesellte mich neben ihn und Schlag meine Arme um ihn. Er weinte in meine Schulter und sein Schluchzen wurde nach und nach zu einem gleichmäßigen Atmen.

Mein Körper beruhigte sich, doch mein Geist konnte nicht abschalten...

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Wie das ganze jetzt passiert is, keine Ahnung, irgendwas hat mich plötzlich dazu gebracht das ganze jetzt so zu bringen. Das ganze war irgendwie spontan und bis zu dem Zeitpunkt, als sie die Tür öffnete war mir Mary's Ende so noch nicht klar.

Hoffe ihr nehmt es mir nicht zu böse, weis selbst noch nicht wie es jetzt noch weiter geht. Das werde ich morgen sehen...

Und noch kurz wegen dem Auto. Von denen hab ich auch keine Ahnung, wollte nur nicht den Standard Audi R 8 nochmal benutzen.
Und der BMW I 8 sah cool aus:-)

The girl behind the maskWhere stories live. Discover now