|∆|Kapitel 52|∆|

26.8K 854 90
                                    

Der Rest meines Körpers wurde verbunden und ich wurde danach auf Station gebracht.

Ich hatte mich für ein Einzelzimmer entschieden und war gerade in diesem alleine.
Alex, so hieß der Sanitäter, war für ein paar Minuten verschwunden, um sich von seiner Schicht abzumelden, da diese nun vorbei war.

So saß ich also hier in dem sterielen Raum, auf dem Krankenhausbett, die Bettwäsche unter meinem Körper und die Beine im Schmeidersitz und wartete.

Als die Türe aufgemacht wurde kam ein Alex herein in einer Jeanshose und einem enganliegenden schwarzen Oberteil. Er setzte sich gegenüber von mir auf des Bett und schaute mir unsicher in die Augen.

"Zoe. Ich weis, dass kommt jetzt plötzlich, aber weil du keine 18 bist muss jemand verständigt werden, der sich dann um dich kümmern kann. Entweder das Jugendamt oder irgendwelche Verwandten...", während er verschiedene Möglichkeiten herunter ratterte war ich gedanklich wieder bei dem schrecklichen Tag, den ich erlebt hatte.

Mittlerweile hatten wir 23:16 Uhr.
Doch mein Körper war noch kein bisschen müde, noch viel zu Energie geladen, trotz der vielen und unschönen Erlebnisse der letzten Stunden...

Eine Hand legte sich auf mein Knie und lies mich aufschrecken.
Mein Kopf schellte hoch und blickte in diese leuchtend grünen Augen.
" Hey, vielleicht solltest du dich damit heute nicht mehr beschäftigen...", er hielt kurz inne und schien zu überlegen: "Wie können wir dich den am besten ablenken?", sagte er mehr zu sich selbst als zu mir.

"Wollen wir einen Film schauen?", ich über legte kurz lies mich dann aber von dem jungen Herren dazu überreden.

Er stieg vom Bett herunter und machte den kleinen Monitor, der an der kahlen Decke hing an. Wir zappten durch ein paar Kanäle, da am späten Abend meist keine guten Filme mehr kamen, ehe wir bei einer Doku über Pompeji anhielten, die auf Arte lief.

Alex rückte sich einen Stuhl zurecht und stellte ihn neben "mein" Bett.

Nach einer Weile bemerkte ich dennoch seine Unbequemlichkeit und sprach ihn darauf an.
"Du kannst dich auch hoch setzten, ist sicherlich bequemer.", er schien kurz zu überlegen, doch holte ich meinen Ja-Keine-Wiederrede-Blick heraus und so gab er nach und gesellte sich, nachdem ich ein Stück gerückt war, zu mir nach oben.

Mittlerweile hatten wir die Decke auf unsere Beine gezogen und waren bereits bei der zweiten Dokumentation über irgendein geschichtliches Ereignis, jedoch hörte ich nur noch mit einem Ohr zu, da meine Augenlider langsam schwer wurden und ich nicht mehr lange Wach bleiben konnte.

Ich merkte nur noch, wie sich mein Kopf auf etwas ablegte und dass somit mein Zeichen war in meine eigene Traumwelt abzudriften...

Ich hatte gerade ein Kleid gewaschen, dass ich anziehen wollte, als das Wasser ausging.
Die Leitung war wie verstopft und nichts wollte den Hahn verlassen.
Ich drehte ihn auf und zu und wieder auf.
Schon lief mit einem lauten krachen lauter rote Flüssigkeit aus dem sonst polierten Hahn der plötzlich wie verrostet aussah.

Ein Blick um mich herum zeigte auch nicht mehr das eigentlich saubere Bad, sondern es ergab sich vor mir ein Raum, der dem Badezimmer der Ausstattung her  glich, dennoch an allen Wänden verteilt Blut aufwies.

Meine Hände waren ebenfalls in Blut getunkt und meine Kleidung sah einem einzigen Blutbad ähnlich.

Erschrocken trat ich ein Stück zurück doch stolperte ich rückwärts über etwas hinüber. Als ich auf dem Boden schaute lagen dort mein Vater, meine Mutter und Eric mit weit aufgerissenen Augen da.
Eric's hellbraunen Augen schellten blitzartig in meine Richtung.

Sein Mund öffnete sich und Worte traten an die Öffentlichkeit: "Bin ich der nächste, den du ins verderben stürtzt?!?!"

Ruckartig sprang er auf mich zu und drückte an meinem Hals fest zu... Bis ich mein Bewusstsein verlor...

Und hoch schreckte.
Ich schaute mich in dem dunklen Raum um, doch konnte ich nichts entdecken. Meine Hände berührten automatisch meinen Hals...

In dem Zimmer war es bis auf ein ruhiges, schlafendes Atmen komplett still. Und erst als ich auf meine rechte Seite sah bemerkte ich, dass Alex immernoch da.

"Er muss wohl eingeschlafen sein", dachte ich bei mir.

Ohne weiteres abzuwarten stieg ich aus dem Bett heraus und ging in das kleine Badezimmer.
Ich lies die Türe offen, da ich es in dem eingeengten Raum nicht lange aushielt.

Der Spiegel zeigte mein erschreckendes Spiegelbild.
Das Bild eines 17-Jährigen Mädchens, dass komplett ermüdet wirkte und sich auch so fühlte.

Kaltes Wasser erweckte mein Gesicht und lies mich etwas wacher werden.

Ich hörte einen dumpfen Aufprall und darauf folgend ein paar Flüche, die flüsternd hervor gebracht wurden.

" Scheiße.. Heilige Maria, Auaa... Scheiß Boden.. Fuck..", und so weiter und so weiter...

Schnell näherten such die Schritte und als ich entdeckt wurde erschreckte sie der dunkelblonde Junge für einen Moment.

"Du schaust ja scheiße aus", war das erste, was seinem geschockten ich entwich und ich lachte nur kühl auf und erwiderte ein kaltes "Danke" auf seine Aussage.

"So hatte ich es nicht gemeint.", wollte er sich gut reden: "Ich wollte eigentlich nur sagen, dass du müde und erschöpft aussieht.."

Sein verlegenes Lächeln mit dem Blick nach unten und dem schuldigen am Hinterkopf kratzen lies mich wieder entspannen und so berührte ich ihn am Arm, sodass er wieder hochsah.
"Alles Gut. Ich weis auch, dass ich schrecklich ausseh", ich grinste etwas und schon hatten wir die Stimmung wieder gelockert.

Ich begab mich kurz aus dem Raum, da er mal eben die Toilette benutzen musste und setzte mich fürs erste auf das Bett.

Als er fertig war platzierte er sich wieder neben mich.

" Du kannst jetzt bestimmt auch nicht mehr schlafen, oder?", brach er die Stille, die ungewollt entstanden war.
"Ne. Eher nicht so"
Er drehte sich mit dem Oberkörper leicht in meine Richtung und sah mich an:" Kann ich dir etwas zeigen gehen?"

Unsicher nickte ich und schon war er aufgestanden, hatte sich meine Hand geschnappt und die Zimmertüre hinter uns  geschlossen.

Wir wussten beide, dass uns um die Uhrzeit niemand mehr herumlaufen sehen sollte, also mussten wir bei jedem Schritt den wir machten darauf achten, dass uns keine Nachtschwester sah oder hörte.
Im Aufzug angekommen krammte er ein Stück Stoff aus seiner Tasche und verband mir die Augen.

"Lass dich überraschen.", war das einzigste, was er zu dieser Aktion sagte und ich lies es geschehen.

Es dingte ein paar mal ehe ich das Geräusch der öffnenden Türe wahrnahm und meine Augenbinde langsam gelöst wurde...

The girl behind the maskHikayelerin yaşadığı yer. Şimdi keşfedin