|∆|Kapitel 55|∆|

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Wir verliesen das hell leuchtende Gebäude durch einen der Hintereingänge und standen nun an einem kleineren Parkplatz.

Dort wurde ich zu einem dunkelblauen Opel gebracht, in den wir uns augenblicklich setzten.

Mit der Musik im Radio fuhren wir los. Das Ziel war mir wie so oft in meinem Leben nicht bekannt und ich musste es mir aus dem gefahrenen Weg erschließen.
Leise mitsummend, bei den Liedern die im Radio liefen, hielt ich meinen Blick aus dem Seitenfenster des kleinen Wagens.

Bald kamen mir die Straßen immer bekannter vor und ich konnte mich in der mir gegebenen Umgebung unser Ziel gedanklich ausmalen.

Und sobald das Gefährt anhielt wurden meine Vorstellungen bestätigt.

Vor mir erstreckte sich der Strand in all seiner Pracht.
Es war zwar dunkel, aber ich konnte trotzdem die frische Brise auf meiner Haut spüren, den salzigen Geschmack in meinem Mund schmecken und das sanfte aufprallen der Wellen erahnen.

Ich war hier an einem meiner Lieblingsorte der ganzen Stadt, doch mir fehlte irgendetwas, jedoch wusste ich nicht, was mir fehlte... Noch nicht..

Wir zogen die Schuhe und Socken aus und trugen sie in der Hand, während wir den Sand entlang liefen.

Der Sand rieb angenehm an meinen Füßen und ich zog die Jacke enger um meinen Körper.
Es war furchtbar schön hier an der freien Luft, auch wenn das Wetter etwas frischer als tagsüber war.

Wir hielten an und schauten in die Ferne. Mit langsamen Schritten stellte sich Alex in mein Sichtfeld und nahm in genauso nicht schnellen Bewegungen meine eiden Hände.

"Zoe. Ich weis, wir kennen uns noch nicht so lange und ich weis auch gar nicht, was das ", er zeigte zwischen uns beiden hin und her:" Genau ist, aber, willst mich auf ein Date begleiten?"

Mein Herz machte einen aussetzter, so hatte ich mich nie über ihn nachgedacht.

Sein femininer Touch, der bei ein paar seiner Handlungen mit schwang hatte mich völlig verwirrt gehabt und so hatte ich nie über eine solche Option nur nachgedacht.
Doch jetzt wo er den Mut hatte mich auszufragen stand ich mit meinen Gefühlen immer noch bei 0,000Nichts und so musste ich schweren Herzens sein schweres Herz brechen.

Gerade als ich den Mund öffnen wollte um zu antworten begab sich sein Oberkörper weiter nach vorne und sein Gesicht näherte sich meinem bis auf wenige Zentimeter.
Komplett überfordert mit der Situation lies ich es zu.

Doch sobald sich unsere Lippen trafen machte ich nicht meine Augen zu. Ich fühlte auch kein Kribbeln in mir.

Ich wollte eher weg, der Situation entfliehen und das ganze geschehene wieder vergessen und mich nie wieder daran erinnern.
Er entfernte sich wieder von mir und meine immernoch offenen Augen starrten ihn ungläubig an.

"Und?", fragte er mich voller Erwartung.

"Nein", brach ich ihm sein Herz dennoch blitzschnell und ruckartig, wie bei einem Pflaster.
Ich hatte das Gefühl alle seine Hoffnungen zu nichte zu machen, den genau das tat ich auch in diesem Zeitpunkt.
So fiel mir aber auch genau in diesem Moment auf, was mir eigentlich fehlte.
Mir fehlte eine Person mit Braunen Haaren und Augen in denen man versinken könnte. Eine Person, die sich meinen Humor teilte und mich mit dem süßesten Lächeln verzauberte. Diese Person fehlte mir und das wurde mir in diesem Moment bewusst nur so sehr bewusst.

"Nein", rief ich ein weiteres Mal nur noch viel glücklicher. Sofort drehte ich mich um und rannte den sandigen Strand entlang in Richtung Straßen und Beton.
Dort lief ich dann nach oben und stoppte kurz an der Straße um mir ein bisschen Zeit zu nehmen, um mich neu zu orientieren.

Wir waren ein Stück gefahren, jedoch bin ich früher immer hier gewesen, weswegen ich schnell den passenden Weg fand zu dieser einen Person fand.
Während ich da so lief kam der Gedanke der Uhrzeit wieder in meinen Sinn, wurde jedoch schnell von dem Zweifel übertrumpft und von der Freude überrumpelt.

Bald war ich an seiner Haustüre angelangt und drückte angespannt das Klingelzeichen herunter.

Meine Meinung hatte sich während des gesamten Fußweges bestimmt tausend mal geändert und ich war sogar einmal wieder hundert Meter zurück gelaufen, doch lief ich eilig den Weg auch wieder zurück.
Und so wartete ich jetzt ganz gespannt, ob den überhaupt um die Uhrzeit noch jemand aufmachen würde oder ob ich bis morgen warten müsse.

Doch tatsächlich wurde die Türe kurze Zeit später aufgemacht und ein Mann mit müde wirkenden Gesicht und mit komplett zerstrubbelten Haaren und einem noch geschlossenen Auge machte mir auf.

" Was willst du?", wurden ich genervt angebafft.
"Dich", erwiderte ich selbstsicher, trat einen Schritt nach vorne und küsste ihn.

Und diesmal spürte ich es wieder, dieses Kribbeln, dass sich in meinem gesamten Körper ausbreitete.
Dieses wunderbare brennen, das meine Lippen durchfuhr und meine Wange, auf der seine Hand lag.

Wir entfernten uns schwer atmend von einander und wie schon so oft versank ich in seinen wunderbaren, wundervollen, den schönsten Augen der Welt.
Und jetzt wusste ich, wer mein Herz für immer erobert hatte und seinem Blick zu urteilen war auch er so verliebt und glücklich wie ich gerade...

The girl behind the maskWhere stories live. Discover now