|∆|Kapitel 49|∆|

27.6K 934 49
                                    

Ich merkte gar nicht, dass mich der nette Referendar in eine Umarmung gezogen hatte, so tief war ich ihn meine Gedanken versunken gewesen.
Ich war wie die Titanic, die an einem Eisklotz namens Vater zu Grund sank.

Wieder wurde ich etwas weggedrückt und mir wurde freundlich in die Augen geschaut.
"Weist du Zoe. Mein Vater ist auch ziemlich früh gestorben, ich kann verstehen wie du dich fühlst, diese Leere...", ein trauriger Ausdruck schlich sich auf das markante Gesicht vor mir und auch er versank kurz in seine Gedanken, Gefühle, aber durchbrach diese Gedankenwelt schnell wieder: "Aber, es wird wieder besser. Du wirst sie immer vermissen, doch dir wird bewusst werden, dass es nicht der Tod ist, der dich traurig macht, sondern dass du ihre Arten vermisst.. Ich weis auch gar nicht, was ich dir jetzt gerade groß mitteilen wollte", er lachte kurz auf: "Aber es lohnt sich weiter zu kämpfen."

Er lächelte mich nochmal kurz an, ehe er aus der Hocke hoch ging und sich wieder auf den Drehstuhl vor mir setzte.

Ich nickte nur vor mich hin und krammte nebenbei wieder ein Taschentuch aus meiner Jackentasche, mit dem ich mir großzügig über das Gesicht streifte, um die ganzen Tränen verschwinden zu lassen, die sich überall verteilt hatten.

Als ich den Blick des Jungen Mannes sah hielt ich in meiner Bewegung inne und schaute diesen nur fragend an.
"Was ist los Mister Montgomery?"

Der Lehrer veränderte seinen Gesichtsausdruck kaum merklich und legte seine Stirn in besorgte Falten.

"Gibt es sonst noch etwas, was du mir vielleicht erzählen willst?"
Ich wusste nicht auf was er so plötzlich hinaus wollte, also schüttelte ich meinen Kopf.
"Okey, dass kann ich verstehen, sind sie dazu in der Lage nach Hause zu kommen?"
Ich nickte und holte die Autoschlüssel aus meiner Jacke.
"Weist du, eigentlich denke ich nicht, dass du in deinem Zustand Auto fahren solltest, könnte dich eventuell ein anderer Schüler mitnehmen."

Und wie in einem inzinierten Kitschroman lief genau in diesem Moment Jayden an der leicht geöffneten Tür vorbei. Und als ob es nicht schon Filmlike genug war sah er auch genau in diesem Moment in den Raum und blickte traurig rein.

Ehe ich mich versah hatte Mister Montgomery nach Jayden gerufen, der fragend, aber besorgt, das Krankenzimmer betrat und seinen Blick nicht von mir abwenden konnte.
Ich dumme Nuss schaute nur auf den Boden, der sich vor mir erstreckte.

"Jayden, wärst du so nett und würdest Zoe nach Hause bringen?", wurde er ohne meine Zustimmung gefragt.         "Auf jeden Fall kann ich das machen", die fast schon Freude lies mich erschaudern, doch als ich hoch schaute strahlte Jayden. Und damit meinte ich nicht, dass er groß lächelte, nein nur ein schmunzeln zierte seine geschwungenen Lippen. Er strahlte in seiner Haltung, seiner Ausstrahlung und am meisten leuchteten seine braunen Augen und gaben so viel Energie und Vorfreude in seinen Blick.

Mit etwas Unbehagen stieg ich in die Beifahrerseite seines Wagens ein und lies mich auf das Leder fallen.

Den ganzen Weg bis zum Auto hatte keiner von uns beiden gesprochen, doch spürte ich immer wieder Jayden's Blick auf meiner Gestalt weilen.

Es machte mich unsicher und lies meine Bewegungen gekünstelt und bedachter wirken.

Und auch jetzt hier in diesem kleinen Platz, umgeben von Karosserie und Technik wand er den Blick nicht von mir und auch die Versuche weg zu schauen brachten mir nicht besonders viel, den obwohl ich dagegen kämpfte... Wollte ich meine Augen auf sein wunderschönes Gesicht fokussieren lassen.

Wollte... Aber sollte nicht... Doch tat ich es schlussendlich doch.

Ich drehte meinen Kopf langsam in seine Richtung und wir waren immer noch nicht losgefahren, sondern saßen hier und schauten uns an.

Ich mit meinen zersausten Haaren, dem verschmierten Makeup, den Augenringen und den Verbänden unter meiner lockeren Kleidung versteckt.

Er mit diesen strahlenden Augen und dem Haar dass so perfekt verwuschelt aussah, wie aus einem Katalog. In dem engen schwarzen Oberteil, dass den perfekten Grad an eng hatte und seine Muskeln so grandios zur Sicht brachten.

Er perfekt und der Traum eines jeden Mädchens.

Ich der Alptraum, der jeden heimsucht...

Die Stille war wie eine wunderschöne Melodie im Wind, sie war elektrisiert und voller Spannung und doch fühlte ich mich hier so wohl mit ihm vor den Augen, in dem leicht erhitzten Auto.

Und ich wusste nicht was es war, doch dies Vernunft endlich nach Hause zu müssen nach diesem Nervenaufreibenden Tag brachte meine Fluchtsicht, die nur auf Jayden fixiert war, wieder zurück in die Realität.
Ohne über den nächsten Punkt im voraus Bescheid zu wissen, nahm ich unterbewusst Jayden's eine Hand und legte diese an das Lenkrad, währenddessen ich die andere in meine legte und nicht mehr loslies.
Mich an sie klammerte und somit meinen Blick von der Schönheit vor mir nahm und nach vorne aus der Frontscheibe sah auf den Parkplatz, den wir jetzt begannen langsam zu verlassen.

Die Fahrt verlief ruhig, der Braun-Äugige konzentrierte sich hauptsächlich auf die Straße und ich schaute immer wieder auf unsere Hände und Begriff, dass ich die Distanz die ich zwischen uns geschaffen hatte so wieder zerstört hatte und jetzt wusste ich auch, dass ich es gar nicht anders wollte.

Ich wollte, dass er bei mir war, meine Hand hielt und dass auch wenn wir beide nur schwiegen. Ich wollte ihn bei mir haben und egal wie dramatisch das klang, aber ich wollte es so lange wie nur möglich.

Im Inneren hoffte ich natürlich, dass er das gleiche wollte und auch für mich etwas empfand, dass mehr als Freundschaft war.

Wir standen nun vor der Auffahrt unseres Hauses, da ich nicht wollte, dass mein Vater sah, dass ich mit jemanden da war.

Die Stimmung hatte sich ins komische geschoben, den eigentlich müsste ich ja aussteigen, doch tat ich es nicht, da wir immer noch unsere Hände hielten.
Einer von uns musste den ersten Schritt machen, doch das Ego stand im Weg und versperrte diesen zu einer Konversation über das heutige und das vergangene und die Gefühle und Energie die zwischen uns lag.

Zeit verstrich 1 Min.
2Min.
5Min.
8Min.

Ich hielt es nicht mehr aus und sammelte all meinen Mut zusammen, der sich tief in meinen Herzen befand.
Sammelte den Mut um ihn meine tiefsten Gefühle zu beichten und mich für ihn verwundbar machte.

Denn das waren Gefühle. Nicht nur wunderschöne Momente und Dinge die einen Glücklich machten. Nein, sie waren genauso Waffen, den Gefühle machten Menschen menschlich und verletzbar.

So drehte  ich also meinen Oberkörper leicht in die Richtung des besagten Jungen und starrte direkt in seine wunderschön leuchteten Augen.

"J..", setzte ich gerade an, doch wurde schon unterbrochen. " Zoe", er lächelte: "Zoe, ich kann das nicht mehr. Ich will mich nicht mehr von dir fernhalten, will dich auch nicht mehr versuchen zu Vergessenheit, den das kann ich nicht. Ich kann dich nicht vergessen, weil du mir so unendlich viel bedeutest. Nach dem Tod meiner Schwester warst du da für mich und hast mir Halt gegeben und ich will wieder diese Zoe. Die Zoe mit der ich so gerne auf dem Sofa saß und keine Zoe, die mich in der Schule ignoriert und die mich hasst..", seine Stimme brach am Ende ab.
Sein Gesicht schaute traurig nach unten.

"Aber ich hasse dich doch nicht, dass könnte ich nie..", er schaute mir wieder in die Augen: " Du weist ja gar nicht, wie sehr ich deine Nähe vermisst hatte Jayden Patterson."

So nahm ich meine Hände hinter seinen Nacken. Er legte seine eine Hand auf meine Wange und unsere Gesichter näherten sich immer weiter, bis sie so nah waren, dass....


The girl behind the maskTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang