Kapitel 1

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Notiz: Ich habe diese Fanfiction bereits schon auf www.fanfiktion.de hochgeladen. Nun möchte ich sie auch hier präsentieren. Viel Spaß beim Lesen. P.S.: Bisher sind es 49 Kapitel und über 100.000 Wörter. Es lohnt sich also. :D

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Einige Tage nach den Ereignissen von Star Wars „Die letzten Jedi"

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Einige Tage nach den Ereignissen von Star Wars „Die letzten Jedi".

Der Regen prasselte auf die Zeltdächer des spartanischen Rebellen-Camps. Rey schaute plötzlich auf - wie aus einem Traum gerissen. Sie blickte mit ihren müden Augen den großen Tropfen entgegen. Ihre Gedanken drehten sich im Kreis, seit sie mit Leia, Finn, Poe und den wenigen, übrigen Rebellen des Widerstandes im Millennium Falken den Salzplaneten Crait verlassen hatte.

Dort hatte sie Kylo Ren auf Knien zurückgelassen, mit einem Blick in seinen Augen, der nicht schmerzvoller hätten sein können. Doch sie musste gehen, sein Angebot ablehnen, Widerstand leisten.

Die Flucht war gelungen - die letzten Überbleibsel der Rebellion, die Jedi-Texte und das zerbrochene, blassblaue Laserschwert waren gerettet. Rey war sich durchaus bewusst, sie hatte alles, was sie brauchte. Ihre Freunde waren in Sicherheit und voller Hoffnung. Selbst Rose war auf dem Weg der Besserung. Finn stand ihr in den vergangenen Tagen bei. Ein Trost, nach dem sie sich selbst sehnte.

Die Verbindung zu Ben war aufgehoben. Kylo Ren hatte überhandgenommen in dem Moment, als sie ihn verließ. Dieser Gedanke bereitete ihr seitdem Schmerzen, ein Stechen im Bauch, das erst nach Stunden nachließ, um dann von Neuem zu beginnen. Ein endloses, trauriges Gefühl, etwas zurück gelassen zu haben.

Hinzu kam der Hunger. Das Weglaufen hatte so seine Tücken. Die Vorräte waren knapp und ein Ausweg war nicht in Sicht. In einem nahegelegenen, alten und verkommenen Stützpunkt des Imperiums fanden sie Zelte, Ausrüstung und sogar ein paar wenige Waffen. Das alles würde nicht lange genügen. Das wussten sie. Leia setzte daher alles daran, Verbündete zu kontaktieren. Doch bisher war jeder Hilferuf vergebens.

Die Regentropfen wurden lauter, genau wie dieser Gedanke: Das nächste Mal, wenn sie in Ben's große, dunkelbraunen Augen blicken würde, ließe ein Kampf sich nicht vermeiden. Der letzte Jedi und der neue Oberste Anführer der Ersten Ordnung würden sich im Kampf gegenüberstehen. Rey sprang auf. Wirr lief sie in ihrem winzigen Zelt auf und ab. Ihr wurde bewusst, wie schlimm es um sie stand und um Ben. Er war verloren und sie war es auch.

Die Verbindung zu Kylo Ren hatte in ihr die Hoffnung geweckt, Ben würde eines Tages neben ihr stehen - im Licht. Sie sah seine Zukunft und die der Galaxis. Doch da war mehr. Ein Gefühl, welches immer noch da zu sein schien - Snoke's Verbindung hatte ihr es ermöglicht, Kylo Ren zu verstehen, Mitgefühl für ihn zu empfinden. Sie erinnerte sich an die ersten Gespräche mit ihm, vereint durch die Macht. Seine Wut und sein Zorn übertrugen sich damals auf sie. Ebenso konnte sie auf ihn Einfluss nehmen. In manchen Momenten schien er so ruhig. Mit Snoke's Tod war der Bund gebrochen. Die Chance, ihn zu retten, war verloren.

Mit wackeligen Beinen und zittriger Hand schenkte sie sich ein Glas Wasser ein - die schweren Gedanken, die Hitze in ihrem Kopf und der knurrende Magen verlangten nach einer Abkühlung. Als sie das Glas anhob traf es sie wie ein Schlag. Mit aufgerissenen Augen starrte sie geradewegs in Seine. Das Glas fiel zu Boden. Ohne sich auch nur ein Stück zu bewegen, stand sie da. Die Scherben sprangen ihr entgegen. Sein Blick war genauso überrascht wie ihrer. Wie versteinert schaute er auf sie herab. Sie musterte ihn, hielt Ausschau nach seinem Schwert oder einer anderen Waffe. Er hingegen ließ nicht ab von ihrem Gesicht.

„Wie? Warum? Wie kann es sein, dass Du hier bist?", stotterte sie. Ihre Stimme war rau und leise, so als hätte sie für lange Zeit kein einziges Wort mehr gesprochen. So war es auch. Mit besorgter Miene antwortete Kylo Ren: „Ich weiß es nicht. Ich dachte, Snoke ..." Sie fiel ihm ins Wort: „Snoke ist tot und unsere Verbindung auch." Rey ging ein paar Schritte zurück und setzte sich, ohne ihren Blick von ihm zu lösen. Völlig erschöpft sank sie auf das kleine, graue Feldbett.

Kylo's Blick folgte jeder ihrer Bewegungen. Seine Augen glänzten dunkel. Er ergriff das Wort: „Rey, ich habe das hier vermisst. Ich dachte, ich würde dich nie wiedersehen." Die letzten Worte sprach er mit so viel Sanftmut - für einen kurzen Moment war er Ben. Ihre Augen füllten sich mit Tränen.

Warum nur musste er mich immer wieder zu Tränen rühren?

... blitzte es durch ihre Gedanken. Die Freude, ihn zu sehen und das Wissen über all das, was er getan hatte widersprachen sich. Doch genauso fühlte sich Rey in diesem Moment. Ihre Gefühle waren ein einziger Widerspruch. „Ich auch, doch es geht nicht. Wir können so nicht weiter machen. Ich weiß nicht, warum wir so stark miteinander verbunden sind und warum Snoke's Tod den Bund anscheinend nicht gelöst hat. Ich weiß nur, dass es an der Zeit ist, damit aufzuhören. Ich bin erschöpft." Die Worte sprudelten nur so aus ihr heraus. Ihre Hände ballten sich zu Fäusten, die letzte Kraft, die sie jetzt noch aufbringen konnte. „Was du getan hast, kann ich nicht vergessen! Was du vorhast, kann ich nicht unterstützen! Ich kann nicht bei dir sein!", schrie sie.

Kylo's Mundwinkel zuckte und er flüsterte: „Du hast Recht." Sein Gesicht verdunkelte sich, seine Augen blitzten auf und er hob die Hand. „Wo bist du? Wo ist euer Versteck?" Mit zitternden Brauen streckte er die Hand nach Rey aus und versuchte die Information aus ihr herauszupressen. Sein Kummer erfüllte die Luft. Rey spürte diesen am ganzen Körper. Hitze füllte ihren Hals, sie widerstand ihm und fiel in Ohnmacht. Kylo Ren war kurz danach verschwunden.

Wenige Minuten später setzte sie sich auf. Mit verschwommenem Blick musterte sie das Zelt. Sie legte die rechte Hand auf ihren Hals und spürte immer noch die stechende Wärme - die Überreste seiner Macht. Den Tränen nah wurde ihr schmerzhaft bewusst: Ben war für immer fort.

Balance / Reylo Fanfiction / deutschOpowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz