Kapitel 49

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Es rüttelte unaufhörlich an ihr – zwei Hände, die weder Ben, noch dem kleinen Jungen gehörten, schüttelte ihren Körper. Das Adrenalin schoss zurück in ihre Glieder und riss sie aus der Ruhe des Traumes. Dieser wunderschöne Traum, in dem sie am liebsten weiterleben würde bis in alle Ewigkeit. Doch die Realität holte sie schlagartig ein. Blitzschnell öffnete sie ihre Augen – sie starrte Finn an, der sie noch immer in seinen Armen hielt. „Rey, wach auf ... Rey!", schrie er sie an. Leia stand hinter ihm und Chewie saß immer noch im Pilotensessel. Ihr Herz schlug wild.

„Rey ... wir sind gleich da ... wir schaffen das! Wir sind so schnell geflogen, wie es nur ging! Und sie wissen Bescheid ... aber sie haben nicht geantwortet ... keine Reaktion." Rey musterte das besorgte Gesicht ihres besten Freundes. Sie spürte die Gefühle in diesem kleinen Cockpit nur so durch die Luft fliegen. Furcht, Angst und Sorge – jeglicher Funken Hoffnung fehlte. Doch sie trug ihn in sich, sie hatte ihn wiedergefunden in diesem Traum. Sie löste sich aus Finn's Griff und stand langsam auf. „Chewie ... wie weit ist es noch?", sie ignorierte Finn und ging geradewegs zum Cockpit. Chewie heulte auf – sie hatten lediglich nur noch ein paar Minuten, dann würden sie den Hyperraum verlassen.

Die Sensoren gaben die Warnung durch: die Supremacy Beta befand sich noch immer über Jakku, der Sternenzerstörer, den Rey und Ben bei ihrer Ankunft gesehen hatten, sowie zwei Weitere flankierten das Schiff. Rey schüttelte ihren Kopf. Nun mussten sie sich noch zwei weiteren Sternzerstörern stellen: „Chewie, gib das Poe weiter ... sie sollen wissen, was sie erwartet."

Leia folgte ihr und starrte besorgt auf das blaue Flackern der vorbeiblitzenden Systeme. „Rey du musst dich vorbereiten." Sie nickte ihr zu. Rey verließ das Cockpit. Finn fuhr aufgeregt mit seinen Händen über sein Gesicht. Der Schweiß perlte auf seiner Stirn und floss in kleinen Tropfen über seine Wangen. Chewie gab einen leisen Heuler von sich.

Daraufhin betätigte er den Schalter. Mit einem Ruck bremsten sie ab. Die blauen Lichter verwandelten sich in weiße Punkte. Vor ihnen erschien der Feind. Die Erste Ordnung – in Überzahl, in voller Montur mit allem, was sie zu bieten hatten. Leia legte ihre Hand auf die weiche Schulter ihres pelzigen Freundes. Ihre Worte waren nun voller Tatendrang. Im Angesicht des Feindes konnte sie noch immer ihre Kräfte mobilisieren, auch wenn sie eine alte Frau war: „Da sind sie ... wir können sie besiegen ... wir müssen nur zum Kern des Übels ... und ihn vernichten ... so können wir Ben retten, so können wir die Galaxis endlich von Ihnen befreien ... und wenn es das Letzte ist, was ich tue."

Finn sah seinen General mit stolzer Miene an. Er sprang auf und ab, um sich aufzuwärmen. Wofür genau, wusste er nicht wirklich. Doch es half. Er fühlte sich bereit, es mit dem Feind aufzunehmen: „Ich bin soweit!"

Rey kam zurück. Sie trug die Uniform eines Sturmtrupplers. Sie atmete schwer, das Tragen der Rüstung brachte sie zum Schwitzen. Sie trug den Anzug über ihrer Kleidung – viel Bewegungsfreiheit bot es nicht. Den Helm hielt sie fest unter ihrem linken Arm. Nervös trommelte sie mit ihren Fingern auf dem glänzenden Plastoid.

Rose hatte die Ausrüstung auf Naboo in einem der hintersten Abteile des Hangars gefunden. Die alte Uniform war noch aus Zeiten des Imperiums - man sah es am Stil, an den runderen Brustpanzern und Schulter- und Beinschonern. Die Uniform hatte auch schon einiges einstecken müssen. Man sah es deutlich. Doch mehr hatten sie nicht zur Verfügung.

Rey beugte sich zu R2: „Bist du bereit?" Sanft legte sie ihre Hand auf seinen beweglichen Kopf, der sich im Gegensatz zu R2's sonstiger Verfassung nicht wirklich munter hin und her bewegte. Leia sah besorgt zu ihr und dem kleinen blauen Droiden. R2 blinkte einmal auf, ein kleiner Piepser verließ das Gehäuse. Er war bereit.

Finn ging wie angestochen im Cockpit auf und ab. Er war außer sich. Dann bleib er schlagartig stehen: „Welches Schiff sollen wir ansteuern? Rey?", er sah nervös von Leia zu Rey und wieder zurück. „Wir wissen nicht, wo er ist." Leia griff nach ihrer Stirn. Ihr Kopf schmerzte. Auch sie hatte versucht, ihren Sohn zu lokalisieren. Ebenso wie Rey konnte sie ihn nicht finden. „Rey ... es ist sehr wahrscheinlich, dass er auf der Supremacy ist ...", Leia musste sich mit ihren Worten beinahe selbst überzeugen, so unsicher war sie.

Balance / Reylo Fanfiction / deutschTahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon