Kapitel 42

1.6K 73 8
                                    

Mit einem kleinen Empfänger in der Hand lief Hux schnell und eilig durch seine Gemächer. Er ging auf und ab, seine Augen waren weit aufgerissen. Er starrte nur so auf das Hologramm in seinen Händen. „Commander, sind sie sicher, dass die neue Technik ihren Zweck erfüllen wird? Wir dürfen uns keine Fehler mehr leisten!"

Commander Tris nickte ihm zu. Er war deutlich nervös: „Wir versichern ihnen, dass es funktionieren wird. Die Tests waren fehlerfrei. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis sie uns in die Falle laufen. Dann werden wir es an ihnen testen."

Die Zuversicht kam zurück. Hux war sich sicher – sein Plan würde aufgehen. Seine linkes Auge zuckte nervös, doch sein Mund verzog sich zu einem hämischen Lächeln: „Ja ... einer nach dem Anderen." Dann starrte er ins Nichts: „Haben wir diese Frau, dann haben wir Ren ... und haben wir ihn - ich werde diesen Moment mehr als genießen - dann haben wir auch General Organa." Er blickte hinüber zu einem länglichen Tisch. Metallene, schwere Handschellen lagen auf der glatten Oberfläche. Er musterte sie und wandte sich dann wieder dem Hologramm zu: „Melden sie sofort jede kleinste Auffälligkeit, jede Unruhe - auch wenn irgendein Teedo mit einem Schrottsammler um Geld streitet – ich will es erfahren! Die Wahrscheinlichkeit ist gering, dass sie uns bereits beim ersten Versuch in die Falle gehen, aber wir müssen darauf vorbereitet sein!"

...

Jakku war nicht weit. Rey saß noch immer auf dem Boden und lehnte an der Wand. In den letzten Minuten hatten sie kein Wort mehr gesprochen. Die Lichtgeschwindigkeit brachte sie geradewegs zu ihrem Heimatplaneten, zurück zu ihrer Vergangenheit. Ihr Herz wurde immer schwerer, umso näher sie diesem Chaos kamen. Ren war still, genau wie seine Gedanken. Er versuchte damit klarzukommen – es war zu viel, mehr als er ertragen konnte – ihr starker Einfluss auf ihn, das, was alles passieren könnte und wie sehr die Angst in seinem Herz pochte.

Nach weiteren stillen, endlosen Minuten rollte R2 auf Rey zu, er gab einen traurigen und besorgten Piepser von sich. Sie stützte sich auf seinem Kopf ab und stand auf. „Danke R2 ... ich danke dir, dass du hier bist ...", sie trommelte sanft mit ihren Fingern auf seinem Gehäuse und schenkte ihm ein kleines Lächeln.

Ren spürte es, er konnte jedes Gefühl in ihr erkennen. So ging es auch Rey und sie sah ihn traurig an, musterte seine Körperhaltung, wie er immer noch an dieser Konsole stand und die Schalter anstarrte. „Wohin wolltest du? Ich meine ... als du in dieses Schiff gestiegen bist ... was war dein Ziel gewesen?", sie flüsterte. Ihre großen, hellbraunen Augen huschten besorgt über sein Antlitz. Ihr Geständnis hallte noch immer in ihrem Kopf und auch die Tatsache, dass es eindeutig der falsche Moment dafür gewesen war.

Ich bin so ein Idiot ...

Nie hatte sie sich mehr gehasst.

Er wusste, von nun an war er ihr unterlegen. In dem Moment, als er die Koordinaten von Jakku eingegeben hatte, hatte er es deutlich gefühlt. Rey hatte ihn überflügelt. Ihre Worte hatten ihn überredet, manipuliert und den letzten Funken Zweifel an dieser Rettungsaktion überlagert. Er würde alles für sie tun. Doch es zerriss ihn. Ihre Fähigkeiten hatten sich in der Sekunde, als sie von diesen Gefangenen gehört hatte, mobilisiert und auf einen Punkt konzentriert. Wenn Sie so schnell so viel stärker werden würde, dann war er ihr nicht nur verfallen, sondern auch wahnsinnig unterlegen. Sie könnte dann alles tun – ihn verlassen, ihn hassen und sich selbst in Gefahr bringen. Er könnte dagegen nichts ausrichten. Der Gedanke an Jakku und das, was sie dort erwartet, verursachte einen stechenden Schmerz in seiner Brust. Die Furcht legte sich wie ein dunkler Schleier über seinen Körper. Es war zu viel und er versuchte sie zu ignorieren.

Und sie wusste, er würde bis Jakku kein Wort mehr mit ihr sprechen, also beließ sie es dabei. Sie lief an ihm vorbei und legte kurz ihre Hand auf seine Schulter. Ein kleiner Blitz schoss über ihre Finger in seinen Arm – er war warm und hell und küsste sanft sein Herz. Er seufzte. Und dann war sie weg. In ihm brodelte es:

Balance / Reylo Fanfiction / deutschWo Geschichten leben. Entdecke jetzt