Kapitel 43

1.2K 68 1
                                    

Das Publikum teilte sich – die vielen Menschen rannten fort. Schreiend setzten sie sich in alle Richtungen in Bewegung – Frauen schnappten sich ihre Kinder, einige Männer griffen nach den Blastern, die viele Meter entfernt zu Boden gefallen waren. Sie versteckten sich hinter nahegelegenen Häuserecken und Holzställen oder rannten einfach in die Dunkelheit. Chaos, Staub und Schreie – alles passierte gleichzeitig. Die Gefangenen ließen sich instinktiv auf den Boden fallen, starr vor Angst hielten sie sich die gefesselten Hände über ihre Köpfe.

Rey sah Unkar Plutt vor sich auf die Knie fallen. Er starrte sie mit aufgerissen Augen an, sein letzter Atemzug reichte nur noch für ein Flüstern: „Du ...?" Er fiel zur Seite und war auf der Stelle tot. Rey verlor für einen Moment das Gleichgewicht. Jedes Licht in ihr war von einer Sekunde zur Nächsten fort – da war nur noch schwarze Leere. Der Triumph über ihren Meister brachte die Dunkelheit in ihr hervor, stärker als jemals zuvor. Sie fühlte sich so stark – so als ob sie alles und jeden um sich herum innerhalb eines Wimpernschlages vernichten könnte.

Rey's Schrei, ihr Schmerz und ihr kräftiger Hieb mit dem Laserschwert hatten etwas in ihm ausgelöst. Es war wie ein Schalter, der umgelegt wurde. Das rote Schwert leuchtete auf und er stürzte sich, vorbei an den vielen umherirrenden Menschen, auf die beiden Truppler, die er zuerst sah. Sie hatten keine Chance, ihn auch nur anzuvisieren – im Bruchteil von Sekunden rammte er ihnen das Schwert durch ihre Körper. Ohne Gnade wandte er sich direkt zu den beiden Nächsten. Sie schossen auf ihn, doch es kümmerte ihn keineswegs. Sein Körper wurde vom Feuer aufgefressen, das Adrenalin und die Sorge um Rey schalteten alles andere aus – Kylo Ren war zurück. Sie fielen wie die Fliegen.

Das Schwert zitterte in ihrer Hand. Doch sie ließ sich nicht von der Dunkelheit überrennen – dafür war keine Zeit. Sie wusste, damit umzugehen – schließlich liebte sie Ben, die Dunkelheit machte ihr keine Angst – nicht mehr. Ihr Herz schlug wild und sie wusste, es würde ihr den richtigen Weg zeigen. Also schloss sie ihre Augen. Die blauen Lasergeschosse flogen nur so auf sie zu. Die Sturmtruppler unterhalb der Bühne visierten sie an, Rey duckte sich instinktiv und wehrte die Schüsse ab. Sie drehte sich um sich selbst und sprang vor und zurück. Mit nur einer Drehung wehrte sie gleich drei Schüsse auf einmal ab. Sie konnte einige Geschosse direkt zur Quelle umlenken und schaltete somit einige Truppler aus. Sie riss die Augen auf und konnte nicht glauben, was geschehen war.

Dann sprang der Henker direkt vor Kylo von der Bühne. Der riesige Mann trug eine schwarze Truppleruniform und war um einiges größer als er. Er hielt die Lasersense fest mit beiden Händen und kam geradewegs auf Kylo zu, der immer noch mit den Soldaten beschäftigt war.

Commander Tris war währenddessen eilig von der Bühne gerannt, die beiden Truppler begleiteten ihn. Sie entfernten sich ein Stück und blieben in Stellung – Tris hielt ebenfalls einen Blaster in seinen Händen – er zitterte, doch er war mehr als bereit, ihn einzusetzen. Er betätigte den Knopf eines Empfängers an seinem Handgelenk und nickte den beiden Sturmtrupplern zu.

Dann war es für einen Moment ruhig. Die übrigen Truppler gingen in Deckung. Blitzschnell sah sie sich um, das kleine Mädchen lag neben Unkar Plutt auf der Bühne, sie zitterte am ganzen Leib. Rey griff ihren Arm und sah ihr tief in die Augen: „Lauf, du musst laufen so schnell du kannst!", dann schrie sie die anderen Gefangenen an, „Ihr müsst alle fort von hier!", Rey ließ das Kind los und stellte sich zum Schutz vor sie und wehrte alles ab, was ihr entgegenkam.

Die Gefangenen rappelten sich auf und versuchten in Deckung zu gehen. Zwei weitere Sturmtruppler fielen. Rey blickte über die weite Fläche, ihre Augen zwinkerten mehrmals, bis sie ihn sah. Die Menschen waren alle fort, überall flogen Staub und Sand umher, sie konnte kaum etwas erkennen. Sie sah nur sein Schwert, es zischte wild durch die Luft. Er kämpfte gegen den Henker in der Mitte des Platzes. Die Lasersense prallte auf das Schwert, sodass die Funken flogen.

Balance / Reylo Fanfiction / deutschOnde as histórias ganham vida. Descobre agora