Kapitel 34

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Notiz: ... mein bisher längstes Kapitel. Ich hoffe, es gefällt euch. Ich habe lange daraufhin gefiebert. Mein Empfehlung beim Lesen: "Anakin and Padme Theme - John Williams"

...

Der Wind wurde immer stärker. Die eisige Luft brannte in ihren Augen. Sie wischte sich ab und zu ein paar Tränen von der Wange, doch es war ihr egal. Ihr gemeinsamer Ausflug in die Dunkelheit der Nacht war das aufregendste, was sie je getan hatte – und dabei hatte sie in den vergangenen Monaten eine Menge erlebt. In ihrem Kopf spielte sich alles noch einmal ab:

... mein erster Flug im Falken, als Kylo seine Maske abnahm, wie er Han getötet hatte, das Lichtschwert, der Kampf im Schnee, Finn's Umarmung, als er mich retten kam, die Insel und Luke's Lektionen, Snoke, Ben's Hand in dieser Hütte, sein Blick als er mir die Galaxis bot, seine verletzten Knöchel, dann seine Küsse, seine Stärke, der Moment, als wir das Schwert zusammengefügt hatten, der Druck seines Körpers gegen meinen, die Art, wie er meine Stirn geküsst hatte, die Weise, wie er mein Gesicht in seinen Händen hielt, diese Blume, sein Lächeln ...

Und nun war er immer noch bei ihr, ganz nah. Ihre Gedanken waren wild und durcheinander, sie fühlte sich unglaublich stark.

Kylo ging es nicht anders. Er hielt sich an ihr fest, drückte seinen Körper an Ihren. Er wollte sie nie wieder los lassen. Es war berauschend für ihn, das Verlangen nach ihr brannte unter seiner Haut. Dem gegenüber stand die Angst vor dem morgigen Tag, vor dem Moment ihres Abschiedes. Doch ein paar wenige Stunden hatten sie noch. Dann erkannte er ihre Absicht, den Grund für diese spontane Flucht.

Sie will die letzten Stunden mit mir verbringen ... allein ...

Seine Augen blinzelten wild bei dem Gedanken. Er wurde nervös.

Was hat sie vor?

Er blickte langsam über ihren Nacken, ihre kleinen Haare kitzelten sein Gesicht. Er beugte sich herunter, hielt sie immer fester, und küsste sanft ihren Hals, hinter ihrem Ohr und hinunter zu ihrem Kragen. Seine Lippen bebten, noch schlimmer als dieser Speeder. Er drückte sich fest an sie, sog ihren Duft in sich ein.

Rey zitterte auf, als sie seine Lippen spürte, sie waren warm und weich und fordernd. Es kitzelte sie unbeschreiblich. Sie konnte sich kaum noch auf das Fliegen konzentrieren.

Weite Felder und Wiesen, dunkle Berge ließen sie hinter sich. Das Mondlicht warf einen leuchtenden Schimmer auf alles, was sie umgab. Silbrig weiße Linien zeichneten sich ab. So konnten sie die Landschaft und ihren Weg wenigstens etwas sehen in der Dunkelheit. Doch sie hatten keinerlei Orientierung. Ihre Richtung war klar, die Macht führte sie, doch wo sie landen würden, wusste keiner von Beiden.

Dann. Vor ihnen erstreckte sich eine Bergkette. Sie kamen immer näher auf die monströsen Hügel zu. Viele kleine Lichter und helle Punkte flackerten auf. Rey musterte sie und erkannte Türme, Mauern, Fenster und kleine Wege, auch größere Straßen, die sich die Berge hinauf schlängelten. Einige Kilometer breit erstreckte sich die Stadt entlang der Bergkette.

„Das wird die Hauptstadt sein ...", flüsterte er ihr ins Ohr. Sie konnte es kaum verstehen, doch der Hauch seines Atems ließ sie vermuten, was er gesagt hatte. Sie nickte aufgeregt. Sie näherten sich mit hoher Geschwindigkeit. Sakuub City verlief, genau wie auch die kleinen Gebäude des neuen Camps, entlang von hohen Felsen und Hügeln. Die steinernen Häuser, Türme und Dächer waren in die Landschaft hinein gebaut worden. Um die Stadt herum schlängelte sich eine hohe Stadtmauer. Sie musste Jahrhunderte alt sein, so zerfallen und löchrig wie sie war.

Dann kamen sie einem großen Torborgen näher – einem der vielen Zugänge in die Stadt. Rey steuerte direkt auf ihn zu. Sie war so voller Tatendrang, dass sie kurz darüber nachdachte, mit dem Speeder einfach weiter und direkt in die Stadt zu düsen.

Balance / Reylo Fanfiction / deutschWo Geschichten leben. Entdecke jetzt