Kapitel 33

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Mit einem ohrenbetäubenden Lärm landete der Transporter direkt in ihrer Nähe auf der Wiese. Leia starrte auf das Cockpit und konzentrierte sich auf das, was sie nun ereilen würde. Sie konnte es nicht deuten, dafür war sie zu aufgeregt. Ihre Finger zitterten.

Rey hingegen war wie versteinert. Ihre Freude war grenzenlos.

Sie haben sich beeilt ...

Ein breites Lächeln zog sich über ihr Gesicht. Connix, Dean und weitere Kameraden rannten an ihr vorbei und geradewegs auf den Transporter zu. Sie jubelten. Rey spürte ihre Freude, ihre Erleichterung. Die Schleuse des Transporters öffnete sich, sie hörte das Geräusch deutlich. Sie ging einige Schritte auf das Schiff zu – da war es wieder, das kitzelnde Gras. Nach nur wenigen Schritten stand sie wieder inmitten der Wiese. Aber sie blieb stehen. Sie war nervös, unendlich nervös.

Dann fuhr die Rampe aus dem Schiff. Die schräge Fläche reflektierte den hellen Schein der Innenbeleuchtung. Sie fokussierte ihren Blick, versuchte das helle Licht auszublenden und dann sah sie jemanden heraustreten. Es war Finn. J folgte ihm. Dann kamen Lief, Ira und all die anderen Rebellen. Ihr Blick huschte hin und her. Sie betrachtete jeden Einzelnen ... ganz genau, sie suchte nach ihm.

Wo ist er?

Dean, Finn und die anderen fielen sich auf halben Weg in die Arme, bejubelten gemeinsam ihren Sieg und ihre gelungene Flucht. Rey ignorierte es. Sie ging weiter, immer weiter auf das Schiff zu. Doch er kam nicht. Sie wollte rufen, Finn anschreien, irgendjemanden anschreien. Doch dann zeigte sich eine dunkle Gestalt. Das helle Licht gab nur seine Silhouette preis, doch sie wusste sofort, dass er es war. Sie sah es an seinen Schultern, seinen Haaren. Ihre Nervosität war weg. Sie ignorierte alles um sich, lief ohne sich umzublicken an Finn und den anderen vorbei. Für sie gab es in diesem Moment nur Eines – Ben.

Er trat von der Rampe heraus auf die Wiese. Sie konnte sein Gesicht immer noch nicht genau erkennen. Doch er war es. Sie rannte weiter und musterte ihn. Er trug Fesseln. Sie wurde langsamer und blieb dann stehen. In ihrem Kopf schwirrte es. Dann auf einmal bückte er sich, um etwas aufzuheben. Er hatte Schwierigkeiten, danach zu greifen. Die Handschellen machten es ihm nicht leicht. Sie folgte seiner Bewegung. Sie verstand gar nichts mehr.

Warum trägt er Fesseln?

Sie lief weiter, sie rannte beinahe.

Kylo hatte sich wieder aufgerichtet und blickte dann zu ihr. Sein Herz blieb stehen als er sie sah. Dann setzte auch er sich in Bewegung und ging auf sie zu. Seine Schritte wurden immer schneller. Er sah ihre Augen, das Funkeln darin, wie der Schein des Transporters sich darin spiegelte. Er bemerkte ihre Frisur, die beiden Zöpfe in ihrem Nacken. Kalte Luft wehte ihm um die Nase, doch der Anblick ihres freien Nackens erhitzte all seine Sinne. In dieser Sekunde spürte er keinerlei Hass oder Trauer, in keiner Faser seines Körpers. Unendliches Verlangen und Sehnsucht hatten alles in ihm übermannt.

Als sie nur noch wenige Meter voneinander getrennt waren, blieben sie beide auf einmal stehen. Es waren bloß ein paar wenige Stunden, die sie sich nicht gesehen hatten ..., doch es fühlte sich für beide wie eine Ewigkeit an.

Mit großen Augen, unendlich vielen Fragen und Erwartungen im Herzen blickte Rey ihn an. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte. Sie wollte sich entschuldigen, dafür, dass sie ihn einfach stehen gelassen hatte, sie wollte ihm danken, ihm Vorwürfe machen, ihn umarmen und noch mehr. Doch dann ging er auf sie zu und streckte seine Hände aus. Die beiden Handgelenke waren eng miteinander verbunden.

Rey näherte sich und sah auf seine Finger. Er hielt etwas darin. Es war zu dunkel, um es genau zu erkennen. Dann standen sie sich gegenüber, er spürte ihre Wärme und sein Innerstes begann zu schmelzen. Sie hob ihre rechte Hand und hielt sie ihm hin. Er legte das kleine Ding hinein.

Balance / Reylo Fanfiction / deutschWhere stories live. Discover now