Kapitel 7

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Er wusste, er war ihr weitaus überlegen, so schwach, wie sie vor ihm lag

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Er wusste, er war ihr weitaus überlegen, so schwach, wie sie vor ihm lag. Sie hatte kein Laserschwert, sie war von der Flucht zu geschwächt, rein physisch konnte sie nicht gegen ihn ankommen. Dennoch, allein mit ihren Worten konnte sie ihm eine Wunde zufügen, die schmerzhafter war, als jede Verletzung, die sein Körper je verspürt hatte.

Die dunkle Seite hatte über das Licht gesiegt, er musste nur noch zugreifen. Doch er konnte nicht. Er war wie gelähmt, seine Finger starr, aber immer noch von der Macht durchströmt. Kurz bevor er seinen Griff lösen wollte, schlossen sich Rey's Augen. Er hatte es schon wieder getan. Als er von ihr abließ, fiel er nach hinten und fing sich gerade so noch mit seinen Händen ab. Seine Augen füllten sich mit Tränen, als er Rey leblos vor sich liegen sah. Ihre Atmung war schwach.

Er riss sich die Handschuhe von den Fingern, als wären sie dafür verantwortlich. Mit seinen Händen tastete er ihr Gesicht ab, zog sie zu sich heran. Er versuchte sie wachzurütteln. „Rey!", rief er. Er hielt sie fest in seinen Armen. Sein Blick fuhr nach oben, er blickte aufgeregt und hilflos hin und her. Er war hier her gekommen, um sie zu retten. Und jetzt hielt er sie bewusstlos in den Händen. Er verspürte eine so unendliche Schuld, dass er nicht einmal mehr klar denken konnte.

Wie Blitze schossen die Gedanken durch seinen Kopf. Die Erste Ordnung war hinter ihm her. Sie würden kommen, sie hier finden. Das durfte nicht sein. Sie hier allein zurück zu lassen, wäre ihr Tod. Doch sein Schiff konnte er nicht nehmen. Das hatten sie auf dem Radar. Er muss es hier zurücklassen und mit ihr im Falken entkommen. Das war die einzige Lösung, die ihm blieb.

Sein Blick fuhr hoch zum Falken. Er sah das verglaste Cockpit. Der vertraute Anblick machte es ihm nicht leichter. Wie oft hatte er seinen Vater mit diesem Schiff davonfliegen sehen? Wie oft hatte ihn Han Solo allein zurückgelassen? Alle diese schmerzhaften Fragen und Erinnerungen häuften sich im Bruchteil einer Sekunde. Sein Schädel schien zu explodieren, genau wie seine Brust. Er konnte nicht länger verharren.

Er stand auf, hob Rey mit seinen starken Armen hoch und trug sie ins Innere des Millennium Falken. Er legt sie behutsam in die kleine Schlafkoje und drehte ihren Kopf seitlich zu sich. Sanft streichelte er über ihre Wange. Die Berührung ihrer Haut strömte blitzschnell von Fingerspitzen bis in alle Zellen seines Körpers, als ob sich eine Spannung entlud. Plötzlich piepte es laut hinter ihm auf. R2 kam mit einem lauten Geräusch angeschossen und bombardierte ihn mit aufgeregten und unverständlichen Lauten. Er fuhr wie wild hin und her. Er war kampfbereit.

Ren wandte sich ihm zu und sprach: „Wir müssen fort. Die Erste Ordnung ist uns auf der Spur. Ich werde mich um sie kümmern. Vertrau mir." Kylo kannte diesen Droiden, zwar nicht gut, aber er hatte ihn als Kind oft bei seiner Mutter gesehen und auch schon mit ihm gesprochen. R2D2 piepste wie verrückt und drehte seinen Kopf mehrere Male hin und her. Der rote Sensor leuchtete ununterbrochen auf. „Beruhige dich. Sie ist in Sicherheit. Versprochen!", betonte Ren ein weiteres Mal und legte seine Hand auf den Droiden. Die Handschuhe waren fort. Für ihn war es ein seltsamer Anblick. Er blinzelte auf, als wolle er seine Gedanke abschütteln. Er lief geradewegs zum Cockpit. R2D2 folgte ihm, er musste Ren im Auge behalten.

Er betrachtete die Konsole, die Sitze, all die kleinen Knöpfe. Er kannte das alles hier zu gut. Alles hier erinnerte ihn an seinen Vater. Selbst der Geruch was derselbe wie damals. Die Farbe des Rostes hatte sich auch nicht wirklich verändert. Ihm kam es wie eine Ewigkeit vor. Doch es waren nur 7 Jahre seither vergangen, seit er das letzte Mal in diesem Schiff gewesen war. Han Solo, der berühmte Schmuggler und Pilot des Millennium Falken, sein Vater, er war tot. Und er hatte ihn umgebracht. Es drückte schmerzhaft in seiner Brust. Mit der geballten Faust versuchte er diesen Schmerz wegzuklopfen. Doch er blieb. Er ließ sich auf den Sitz fallen, atmete tief ein und flog davon.

Balance / Reylo Fanfiction / deutschWhere stories live. Discover now