Chapter 23

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Auch wenn ich, als der erste Film begann, zwischendurch immer noch zu Marc und Jo hinüberblickte, vergaß ich ihre Anwesenheit nach einer Weile, da mich die Filme dann doch total fesselten. Auch wenn ich Science-Fiction eigentlich nicht so sehr mochte, fand ich die Handlung total interessant und die paar Infos zur Produktion der Filme oder zu den Schauspielern, die Jake zwischendurch einwarf, interessierten mich. Wer hätte gedacht, dass ein Tag im Kino mit Jake so viel Spaß machte?

Nachdem dann die drei Filme vorbei waren und wir den Kinosaal verließen, bemerkten Jo und Marc uns beide dann doch noch und kamen auf uns zu, als wir gerade dabei waren, wieder unsere Jacken anzuziehen.

„Was macht ihr denn hier?", fragte Jo und ließ ihren Blick von mir zu Jake und wieder zurückwandern.

„Wir haben die Filme geguckt", antwortete ich und zuckte mit den Schultern, als wäre das keine große Sache gewesen. Wenn Jake und ich diese Beziehung nicht nur vortäuschen würden, wäre es das ja auch nicht gewesen.

„Ich war der Meinung, dass wir etwas gegen ihre Star Wars-Bildungslücke tun mussten", kam von Jake als Unterstützung und er grinste. Auch Marc grinste.

„Wie war denn euer Tag so?", fragte ich und versuchte so, den Fokus von mir und Jake abzulenken.

„Gut", meinte Jo und grinste mich so überschwänglich an, dass mir klar war, dass sie den Tag nicht nur gut fand.

„Wir gehen gleich noch eine Kleinigkeit essen", sagte Marc und sah Jake und mich an. „Wollt ihr mitkommen?"

„Nein danke", meinte ich. „Wir haben schon vor dem Kino gegessen."

„Und außerdem wollen wir nicht so in euer Date platzen", fügte Jake noch hinzu, woraufhin Jo sogar etwas rot wurde. Ich grinste.

„Naja, dann bis morgen", meinte Marc, als er auf seinem Handy die Uhrzeit checkte. „Ich will nicht direkt einen schlechten Eindruck bei Jos Eltern machen, indem ich sie nach dem Essen zu spät nach Hause bringe."

Jake und ich verabschiedeten uns noch von den beiden und als wir von ihnen weggingen, war mir, ohne dass ich Jo und Marc sah klar, dass die beiden uns hinterher schauten. Jake musste das auch bemerkt haben, denn er griff nach meiner Hand und verschränkte seine Finger mit meinen.

„Oha, deine Hände sind ja total kalt", meinte er dann zu mir und ich musste lachen.

„Sorry, aber das sind sie immer. Ich weiß auch nicht wieso." Ich zuckte mit den Schultern. „Du musst meine Hand ja nicht halten, wenn sie so kalt ist."

„Ach", machte Jake, „so schlimm ist die Kälte jetzt auch wiederum nicht." Seine Aussage überraschte mich ein wenig, da es sich fast so anhörte, als wollte er meine Hand halten, was natürlich Blödsinn war. Ich beschloss, mir darüber aber nicht allzu viele Gedanken zu machen und folgte einfach Jake, der mich immer noch mit meiner Hand in seiner zu seinem Motorrad führte.

Jake fuhr mich nach Hause und setzte mich dort ab. Ich bot ihm noch an, mit hereinzukommen, aber er lehnte lächelnd ab, da er meinte, er wolle die gute Beziehung zu meiner Mutter nicht überstrapazieren, indem er beinahe immer bei mir war. Ich konnte zwar eigentlich verstehen, was er meinte, aber meiner Mutter machte es nichts aus, wenn ich oft Besuch hatte, was ich Jake auch mitteilte. Er blieb allerdings trotzdem bei seiner Meinung und ich zuckte mit den Schultern. Eigentlich musste ich echt noch einmal mehr mit meiner Mutter machen, aber spätestens, wenn mein Vater wieder da war, würden wir wieder als Familie mehr zusammen unternehmen.

Jake fuhr also nach Hause und ich schloss die Haustüre auf. Meine Mutter saß im Wohnzimmer und schaute einen Film, wandte sich aber direkt mir zu, als ich mich neben sie auf das hellbraune Sofa setzte.

„Na, wie war Jakes und dein Date?" Kurz brachte ihre Frage mich ein wenig aus dem Konzept, da ich mich noch daran gewöhnen musste, dass Wörter wie Date in Verbindung mit Jake und mir standen, aber dann fasste ich mich wieder ziemlich schnell und antwortete ihr.

„Gut. Ich fand die Filme echt toll. Komisch, dass ich sie vorher noch nie geguckt habe." Ich lachte und meine Mutter stimmte mit in mein Lachen ein. Mit ihr konnte man sich einfach immer total unbeschwert unterhalten.

„Oh, du hast noch Jakes Star Wars-T-Shirt an. Wollte er es nicht wiederhaben?" Ich blickte an mir hinunter. Es stimmte, ich trug immer noch das T-Shirt, dass Jake mir für den Kinobesuch gegeben hatte. War ja eigentlich auch klar, ich hatte mich ja nicht mehr umgezogen.

„Achja, stimmt", antwortete ich, „ich gebe es ihm einfach Montag wieder." Ich zuckte mit den Schultern. Wenn er es sofort hätte zurück haben wollen, hätte er es mir bestimmt gesagt.

„Mach das", meinte Mum nur auf meinen Kommentar und damit war das Gespräch über Jake zum Glück beendet. Ich schaute den Film, den sie angefangen hatte, noch gemeinsam mit ihr zu Ende, aber dann machte ich mich auch schon bettfertig. Ich checkte noch einmal kurz mein Handy, da ich darauf wartete, dass Jo mir schrieb und von ihrem Date mit Marc erzählte, aber anscheinend war sie noch mit ihm unterwegs. Ich entschloss mich also dazu, einfach schlafen zu gehen, denn ich war irgendwie total müde, warum auch immer.

Außerdem hatte ich morgen immer noch genug Zeit, ihr zuzuhören, wenn sie von ihrem Date erzählte, das – wovon ich überzeugt war – echt toll gewesen war. Es dauerte also nicht lange und ich war wirklich eingeschlafen.

PretendingWhere stories live. Discover now