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„Wer was das?", fragte Tyler und hielt sich außer Atem an der Hüfte fest.

Ich bemerkte, dass Mario mich immer noch an der Hand hielt, weshalb ich sie herausziehen wollte. Doch ich glaube, er hielt sie unbemerkt fest, weshalb ich räuspern musste. Er blickte mich verwirrt an, doch als ich auf unsere Hände deutete, zog er sofort seine Hand weg. Awkward.

„Terry.", sagte ich und die Jungs sahen mich verwirrt an.

„Unser Nachbar.", klärte ich sie auf und sie nickten verstehend.

„Wer nennt sein Kind Terry?", fragte Samuel und machte sich definitiv über den Namen lustig.

„Kennt er dieses Schnabeltier aus Phineas und Ferb? Er heißt da Perry und da Terry ihm ähnlich sieht wollten sie ihn wahrscheinlich so nennen.", sagte ich und stellte eine Vermutung her. Samuel und Tyler sahen mich interessiert an, während Mario mich mit einem Was laberst du Blick ansah.

Die eigentliche Frage ist, wieso ich überhaupt mit denen weggerannt bin. Ich war auf meinem eigenen Grundstück. Es ist doch keine Straftat, in meinem eigenen Garten zu stehen.

„Ich habe keine Lust mehr auf die Scheiße. Ich gehe nach Hause pennen.", sagte Mario und machte sich daran zu gehen. Empört sah ich ihn an und hielt ihn am Arm zurück.

„Und wie soll ich wieder nach Hause? Wenn ich draußen schlafe, könnte mir jede Scheiße passieren. Zum Beispiel könnte mich ein Wolf oder so angreifen.", sagte ich voller Panik und ließ ihn wieder los.

„Hier gibt es keine Wölfe.", sagte Tyler und sah mich mit gerunzelten Augenbrauen an.

„Dann halt Waschbären. Ist dasselbe.", sagte ich und sah ihn ernst an. Waschbären sehen zwar süß aus, aber sind sehr gefährlich. Und ich rede leider aus Erfahrung.

„Schon gut. Wir bringen dich ins Haus rein.", sagte Samuel und klopfte auf Marios Schulter. Dieser sah seinen Freund genervt an und presste dann seine Augen zusammen. Manchmal nervt mich seine ich bin cool und immer schlecht gelaunt  Verhalten. Okay nicht manchmal, sondern immer.

Dann liefen wir wieder den Weg zurück und gelangten wieder in unserem Garten an.

„Was ist eigentlich mit ihm passiert?", fragte ich neugierig nach und wedelte mit der Hand über das Gesicht meines Bruders. Diesen hatten wir auf einen Gartenstuhl gesetzt und bei der Flucht komplett vergessen. Er schlief immer noch wie ein Stein und schnarchte dazu noch laut. Ich frage mich was er wieder zu sich genommen hat, dass er in so einer Lage ist.

„Willst du nicht wissen.", sagte Tyler und lief an mir vorbei. Ich zuckte mit den Schultern und lief den Jungs hinterher.

„Versuchen wir es nochmal.", sagte ich und sah Mario anfordernd an. Dieser packte mich wieder an der Hüfte und hob mich hoch. Nachdem ich mir sehr viel Mühe gegeben hatte, habe ich es tatsächlich geschafft aufs Balkon zu schaffen. Außer Atem kletterte ich über unser Balkongeländer und schaffte es tatsächlich, ohne mir irgendwas zu brechen, da drauf.

„Geschafft!", triumphierte ich und sah stolz nach unten zu den Jungs. Samuel drückte seinen Finger auf die Lippen und verdeutlichte mir, dass ich leiser sein sollte.

„Geschafft!", sagte ich niemals leiser und drehte mich dann um. Dann öffnete ich leise die Balkontür und trat in das Innere. Damit meine Eltern nicht wach wurden, tapste ich durch unser Haus und ging mit leisen Schritten in die Küche. Als ich wieder die Hintertür aufmachte, standen die Jungs schon bereit und hielten zusammen meinen Bruder.

„Und wehe du schiebst mich wieder raus.", mahnte ich Mario, der nur mit seinen Augen rollte. Dann trat ich zur Seite und lies die Jungs herein. Da diese schon öfter bei uns waren, wussten sie schon, wo Kyles Zimmer war. Während die Jungs meinen fetten Bruder hochtrugen, folgte ich ihnen ins zweite Stock. Plötzlich wurde aber Kyles Kopf gegen die Wand geknallt, weshalb ich auflachen musste.

Ich müsste das eigentlich alles filmen und ihn dann damit sein ganzes Leben lang aufziehen und ihn damit bedrohen es zu veröffentlichen, wenn er nicht das tut, was ich von ihm verlange. Leider liegt mein Handy aber in meinem Zimmer.

Ich öffnete die Tür von Kyles Zimmer und die Jungs schmissen meinen Bruder auf sein Bett. Erschöpft legte sich Tyler ebenfalls aufs Bett und seufzte auf.
Währenddessen zog ich Kyles Schuhe aus und schmiss es in irgendeine Ecke.

„Das nächste Mal, wenn er in so einem Zustand ist, werde ich ihn einfach auf der Straße stehen lassen.", sagte Mario und sah Kyle vernichtend an. Dann ging er auf Tyler zu und zog ihn vom Bett runter.

„Lass uns gehen.", sagte Samuel und die Jungs machten sich darauf, das Zimmer zu verlassen. Ohne sich einmal zu bedanken. Tss.

„Hey, wartet.", sagte ich und diese drehten sich zu mir um.

„Vergisst aber nicht, dass ihr mir etwas noch schuldet.", sagte ich und sah sie erwartungsvoll an.

„Ja ja. Schon gut.", sagte Samuel und zeigte mir  müde den Daumen nach oben. Dann verschwanden sie aus dem Zimmer und verließen leise das Haus.

Plötzlich hörte ich einen lauten Klang hinter mir und ich drehte mich erschrocken um. Tatsächlich ist Kyle aus dem Bett gefallen und liegt mit dem Gesicht auf dem Boden. Ich lachte leise auf und ging auf ihn zu. Da ich doch so eine nette Schwester bin, schmiss ich seine Decke über ihn und schaltete den Lichtschalter aus.

Dann ging ich selber schlafen.

——

Es kommen noch viele Sachen auf euch zu. Lasst euch also wegen den ersten Kapiteln nicht abschrecken❤️.

MY BROTHERS FRIENDSWhere stories live. Discover now