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Nach zwei Monaten

Aufgeregt strich ich mir das bodenlange Kleid gerade und blickte in den Spiegel. Meine Haare waren gelockt, ich wurde von Isi geschminkt und mein Kleid hatte ich auch schon an. Gerade lockte Amanda Isis Haare und wir wären dann auch schon fertig. Die beiden hatten ebenfalls wunderschöne und bodenlange Kleider an, die wir zusammen in der Stadt eingekauft hatten.

„Die Jungs sind auf dem Weg.", sagte Amanda aufgeregt und legte nach dem sie die Nachricht gelesen hatte ihr Handy wieder weg.

Wohin es geht? Zu unserem Prom. Heute ist einfach der Tag gekommen worauf wir uns so lange gefreut haben. Natürlich hat mich Mario gefragt, Isi wurde von Tyler gefragt und Amanda wurde von Kyle gefragt. Obwohl der Arzt von Samuel meinte es wäre nicht so eine gute Idee dass er mitkommt, bestanden wir unbedingt darauf und er kommt zum Glück auch. Ohne ihn würde es auch nicht dasselbe sein. Cedric, der in den letzten Monaten ein Teil unserer Familie wurde, kommt natürlich auch. Zwar hatte ich gehofft er würde Samuel zum Prom fragen aber die beiden sind noch komplizierter als ein altes Ehepaar. Aber egal, das bekommen wir auch noch hin.

Genau als Amanda den Lockenstab aussteckte klingelte es an der Tür. Während Amanda vor Aufregung in die Lüfte sprang, fraß sich Isi die ganze Zeit mit Süßigkeiten voll. Schon seit kurzem isst sie wie ein Bär und hört auch nicht vor. Dann soll sie sich nicht wundern wenn sie zunimmt und soll nicht deswegen weinen.

Zusammen packten wir alles in schnelle zusammen ein und gingen zur Haustür. Da Isis Eltern nicht zu Hause waren hatten wir uns bei ihr fertig gemacht. Bei mir würde sich meine Mutter nur die ganze bei unserer Vorbereitung einmischen. Und darauf hätte wirklich keiner Lust. Als ich die Tür öffnete erblickte ich Tyler und Mario vor der Tür stehen. Mein Bruder stand noch am Auto, schloss die Autotür und kam dann auch zu uns gelaufen.

„Du siehst wunderschön aus.", sagte Mario und küsste mich. Ich erwiderte den Kuss und lächelte in mich rein. Plötzlich stoß Kyle gegen Mario,wodurch unser Kuss unterbrochen wurde, und lief ins Haus rein. Mario blickte ihn genervt an, was mich zum Lachen brachte. Während dann die anderen sich begrüßten, ordnete ich Marios Haare die irgendwie durcheinander waren.

„Na los, lass uns gehen.", sagte Isi und wir stimmten ihr ein. Dann gingen wir zum Auto und zwängten uns irgendwie rein. Die Fahrt verging damit indem wir Späße machten und über unnötige Dingen lachten. Wir genoßen einfach die Zeit zusammen bevor unsere Wege wegen den Colleges getrennt werden. Eigentlich bedrückte mich der Gedanke dass wir uns nicht mehr jeden Tag sehen können, was ich aber wieder verdrängte. Ich genieße lieber noch die letzten Augenblicke mit den Menschen die ich mehr als mein eigenes Leben liebe.

An unserer Schule angekommen waren schon viele Schüler da und man konnte die laute Musik von draußen hören. Als wir ankamen und aus dem Auto stiegen sammelten sich sofort viele Schüler um uns um mit meinem Bruder und seinen Minions zu reden. Letztendlich schafften wir es dann endlich in die Sporthalle zu gelangen wo die Feier schon ziemlich abging.

„Wisst ihr noch unser Nachsitzen hier?", fragte ich die Jungs und musste leicht lachen.

„Wie könnten wir das vergessen.", sagte Tyler lachend und schüttelte belustigt seinen Kopf. Während dann die anderen aufgeregt über etwas redeten, küsste Mario mein Hinterkopf und umarmte mich von hinten.

„Was geht ihr Kiddies.", sagte plötzlich Cedric und legte seine Armen über Kyle und Tyler. Er hatte ebenfalls einen Smoking an und sah ziemlich heiß darin aus.

„Du bist nur paar Jahre älter, Bro.", sagte Kyle und sah ihn mit einem willst du mich verarschen Blick an.

„Trotzdem seid ihr meine Kiddies.", sagte Cedric und kniff in die Wange von Kyle. Dieser schlug seine Hand weg und sah ihn genervt an. Wir alle lachten auf während Kyle sauer wegsah.

„Du bist da!", sagte ich glücklich als ich Samuel sah. Sofort fiel ich ihm um sein Hals und drückte ihn fest. Er lachte auf und umarmte mich zurück.

„Ohne mich geht doch keine Party ab.", sagte er und grinste schief. Dann blickte er zu Cedric und lächelte in warm an, was Cedric auch erwiderte. Die beiden sind einfach Zucker.

„Ich will feiern!", schrie plötzlich Isi und zog dann Tyler mit auf die Tanzfläche. Wir folgten ihr sofort und fingen an miteinander in einer Gruppe zu tanzen. Glücklich legte ich meine Arme um Marios Hals und wir hüpften wie Verrückte zum Beat. Die nächste Zeit tanzten wir dann zu den ganzen Songs und lachten viel miteinander. Ich glaub ich war noch nie so glücklich in meinem Leben. Alles lief perfekt, wir hatten Spaß und wir waren alle glücklich.

„Ich liebe dich.", schrie ich durch die Musik zu Mario. Dieser grinste breit und küsste mich sofort auf den Mund.

„Ich dich auch!", schrie er zurück, was mich zum Lachen brachte.

Ab diesem Moment konnte mein Leben nicht perfekter sein. Doch wie man so oft sagt. Alles Gute hat immer ein Ende.

Plötzlich hörten paar Leute auf zu tanzen und es wurde kurz laut geschrien. Verwirrt blickte ich dorthin und ich hörte auf zu tanzen. Und als ich Samuel bewusstlos auf dem Boden sah, hörte ich auf zu atmen. Mein Herz blieb stehen und ich bekam überall am Körper eine Gänsehaut. Wie erstarrt sah ich zu wie Cedric und Tyler sich zu Samuel knieten und ich versuchten aufzuwecken. Mario rannte sofort zu denen und versuchte ihnen zu helfen. Um denen bildete sich ein Kreis und jeder blickte neugierig zu ihnen. Cedric nahm dann Samuel in seine Arme und rannte mit schnellen Schritten nach draußen. Die anderen folgten ihnen sofort, nur ich war wie am Boden gefesselt. Mario rüttelte an mir und schrie etwas zu mir, was ich aber gedämpft wahrnahm. Plötzlich zog er mich dann einfach mit und brachte mich aus der Halle heraus.

Als wir draußen waren war schon Cedric mit Samuel in sein Wagen eingestiegen und fuhr sofort zum Krankenhaus. Wir stiegen ebenfalls in Kyles Wagen und folgten ihnen ins Krankenhaus. Die ganze Fahrt war ich wie hypnotisiert und konnte nichts sagen. Ich war wie in einem Schockzustand und wollte nicht daraus. Mario blickte mich besorgt an, flüsterte mir aufmunternde Worte zu und umarmte mich fest.

Als wir im Krankenhaus ankamen begegneten wir Cedric der aufgeregt vor einem Tor im Flur stand.

„Wo ist er?!", sagte Kyle und sah Cedric fragend an. Wir alle waren aufgebracht und ziemlich mit den Nerven am Ende.

„Sie haben ihn in den Operationssaal gebracht. Mehr weiß ich auch nicht.", sagte Cedric und strich sich nervös durch die Haare.

Ab da verflog die Zeit wie in Zeitlupe. Wir standen im Flur vor dem Operationssaal und keiner sagte ein Wort. Alle waren in seine Gedanken versunken und dachten nach. Ich war in Marios Armen eingekuschelt und versuchte meine Tränen zu unterdrücken. Er strich mir zwar beruhigend über den Rücken aber es brachte nichts.

„Ich will nicht dass er von uns geht.", sagte ich leise und presste meine Lippen zusammen.

„Wird er nicht. Er ist stark.", sagte Mario und küsste auf meinen Hinterkopf.

Plötzlich kam dann endlich ein Arzt aus dem Saal und sah uns ernst an. Wir gingen sofort zu ihm und sah ihn neugierig an.

„Wie gehts ihm? Geht es ihm gut?", fragte Tyler aufgebracht.

„Sind die Freunde von Samuel?", fragte der Arzt worauf wir alle nickten. Der Arzt seufzte auf und blickte kurz in die Runde.

„Er hat...", fing der Arzt an.

MY BROTHERS FRIENDSWhere stories live. Discover now