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„Ich kann nicht mehr.", nörgelte Tyler und legte erschöpft seinen Kopf in den Nacken.

Wir putzten nicht mal seit einer halben Stunde und die Jungs wollten nicht mehr. Während ich versuchte alles so schnell wie möglich zu putzen, bewegten die Jungs den Mopp irgendwie hin und her und redeten dabei belangloses Zeug. Die meiste Zeit wurde über Partys, Alkohol und Mädchen gesprochen. Ich verfluchte mich innerlich, dass ich nicht meine Kopfhörer mit dabei hatte.

„Allison. Wenn du eine Pause brauchst, dann können wir uns gerne in die Umkleidekabine verkriechen.", sagte Samuel und wackelte mit den Augenbrauen. Angeekelt sah ich ihn an und schüttelte mit dem Kopf. Plötzlich schmiss Kyle Samuel einen nassen Lappen auf Samuels Gesicht, woraufhin er ihn verdutzt ansah.

„Ich warne dich, Samuel.", sagte Kyle und sah ihn streng an. Samuel schmiss den Lappen auf den Boden und kniff seine Augen zusammen. Dann glitt sein Blick zum Eimer und ein breites Grinsen entstand auf seinem Gesicht. Plötzlich hob er ihn hoch und schüttelte fast den halben Eimer auf Kyles Rücken. Als sein Rücken total durchnässt wurde, ballte Kyle seine Hände zusammen und drehte sich wieder zu Samuel um. Dieser grinste teuflisch und legte wieder den Eimer auf den Boden.

„Das wird witzig.", kommentierte Tyler und sah gespannt zu was als Nächstes passieren würde.

„Du Wichser.", sagte Kyle und ging auf Samuel zu. Samuel lachte auf und ging paar Schritte zurück. Dieser Junge liebt es einfach Menschen zu provozieren. Ich will nicht wissen, wie viele Schlägereien er schon wegen seiner provokanten Art hatte. Plötzlich stürzte sich mein Bruder auf Samuel und riss ihn auf den Boden. Genervt stöhnte ich auf und sah Mario und Tyler auffordernd.

„Macht was dagegen.", sagte ich und zeigte auf die Idioten, die sich verprügelten. Tyler ignorierte mich nur und sah lachend zu, wie Samuel Schläge bekam und Mario zuckte mit den Schultern.

„Ich finds unterhaltsam. Machst du was doch dagegen.", sagte er und grinste mich schief an. Mit einem Fick dich Blick sah ich ihn an und drehte mich dann wieder um. Ich ging dann auf die beiden zu und wollte versuchen, die beiden auseinander zu bringen. Gerade hob Kyle den Eimer hoch und wollte es auf Samuel schütteln. Da ich aber plötzlich im Weg war, schüttelte er aus Versehen alles auf mich. Meine Kinnlage fiel runter und ich spürte das kalte Wasser an meinem ganzen Körper. Während mich Kyle erschrocken ansah, fing Tyler an lauthals zu lachen und Mario sah uns mit einem Grinsen an.

„Allison, alter. Du bist mein Schutzengel.", sagte Samuel und gab mir einen flüchtigen Kuss auf die Wange. Kyle knirschte mit den Zähnen und sah Samuel vernichtend an. Mit der Hand strich ich mir über mein nass gewordenes Gesicht und sah dann vernichtend zu Kyle. Der zuckte entschuldigend mit den Schultern und stellte den jetzt leer gewordenen Eimer auf den Boden.

„Toll.", sagte ich genervt und stöhnte auf. Als ich dann auf Samuel blickte, bemerkte ich, dass er nicht auf mein Gesicht sah, sondern tiefer unten. Ich riss meine Augen auf und blickte sofort auf mein Oberteil. Da ich heute was Weißes anhatte, hatte man einen perfekten Anblick auf meinem BH. Ich spürte, wie ich am Gesicht rot wurde und schluckte schwer.

„Scheiße.", flüsterte ich und legte meine Arme um meine Brust. Kyle bemerkte dies sofort und stellte sich vor mich, damit die Jungs mich nicht sehen konnten.

„Zieh das an.", sagte Mario und zog sein T-Shirt aus. Er hatte noch einen Tanktop an, wodurch ich leider keinen Anblick auf seinen Bauch erlangen konnte. Zögernd nahm ich sein T-Shirt und bedankte mich. Da ich total überfordert war und nicht wusste, was ich tun sollte, wollte ich gerade mein nasses T-Shirt vor den Jungs ausziehen. Erschrocken blickte mich Kyle an und hielt meine Arme sofort fest.

„Nicht hier, du Idiot.", sagte er und ich ließ meine Arme wieder fallen. Da ich hörte wie Tyler und Samuel auflachten, wurde ich nur noch mehr rot.

Das ist so peinlich...

Sofort drehte ich mich um und eilte zu den Umkleidekabinen. Wieso bin ich auch so dumm und wollte mich vor den Jungs ausziehen? Gott, lass bitte für mich ein Gehirn regnen, da ich anscheinend keinen bekommen habe. In der Kabine zog ich mein T-Shirt aus und zog den von Mario darüber. Sofort nahm ich einen männlichen Deo-Geruch wahr und grinste breit. Ich kann nicht die Einzige sein, die von männlichen Gerüchen besessen ist, weil es einfach so gut riecht. Im Spiegel richtete ich noch meine nassen Haare, bevor ich dann aus der Kabine trat. Ich schrak aber zusammen als ich eine Gruppe von Jungs davor sah. Das waren aber nicht irgendwelche Jungs, sondern die wir gestern im Chemiesaal verprügelt haben. Ich wollte wieder mit langsamen Schritten zurücktreten, da entdeckte mich aber einer von denen. Ich legte meinen Zeigefinger auf meinem Mund, woraufhin er mich komisch ansah. Dann zeigte er auf mich und die ganze Aufmerksamkeit der anderen lag auf mich. Mit zusammen gekniffenen Augen sah ich diese Petze an und stöhnte genervt auf. Dann drehte ich mich und wollte wegrennen.

„Wohin so eilig.", sagte aber der Eine und kam mir zuvor. Er packte mich an den Schultern und stellte sich hinter mich. Ich versuchte mich von seinem Griff zu lösen, aber er war einfach viel zu stark. Die restlichen von denen umzingelten mich und sahen mich an als ob ich ein Alien wäre.

„Du bist doch die kleine Schlampe, die mir die Glasflasche auf dem Kopf geworfen hat.", knurrte er und drückte meine Schultern fester zu.

„Was ist? Wurde deine Männlichkeit gekränkt, weil ein Mädchen dich fertig gemacht hat?", fragte ich und versuchte ihn zu provozieren.

„Halt die Fresse und komm mit.", sagte er und zerrte mich mit sich mit. Zusammen liefen wir in die Sporthalle rein wo ich erkennen konnte, dass die Jungs gerade versuchten den Boden zu wischen.

„Eh, Jungs. Wir haben ein Problem.", sagte ich und erlangte dadurch deren Aufmerksamkeit. Als sie die Jungs neben mir sahen, blickten sie uns geschockt an. Doch als Kyle bemerkte, dass einer von denen mich hielt, verdunkelte sich sein Blick.

„Ich poliere dir die Fresse, wenn du jetzt sofort nicht meine Schwester loslässt.", sagte Kyle wütend und kam mit aggressiven Schritten auf uns zu.

„Ihr seid verwandt? Deswegen kam mir die Hässlichkeit bekannt vor.", sagte der Junge und grinste meinen Bruder provozierend an.

„Hast du dich mal im Spiegel angesehen? Schau mal darein und du wirst merken, dass du mit deinem Aussehen kein Recht hast andere als hässlich zu beleidigen.", sagte ich und sah ihn angeekelt an.

„Mit diesem Aussehen kann ich dich flachlegen, du Schlampe."

Tja, nach diesem Satz hat er sein Todesurteil unterschrieben. Denn die Jungs sind komplett ausgerastet und sind auf die anderen losgegangen.

MY BROTHERS FRIENDSWhere stories live. Discover now