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„Ich bin für paar Monate nicht da und du hast dir unseren Schulquarterback geschnappt? Damn, girl.", sagte Isi und sah mich beeindruckt an. Während ich mich vorbereitete, telefonierte ich mit Isi per FaceTime und ich fragte sie nach Ratschläge.

„Ich hab ihn mir nicht geschnappt. Wir haben nur des Öfteren miteinander gehangen.", sagte ich und rollte mit den Augen.

„Du meinst also zusammen ins Kino und zum Essen gehen ist nur zusammen abhängen. Wen willst du hier verarschen?", sagte sie und hob ihre Augenbrauen hoch. Nachdem ich meinen lästigen Gips endlich abbekommen hatte, trafen ich und Ethan uns öfter. Und heute hat er mich gefragt, ob ich ihn auf eine Party von einem seiner Freunde begleiten will. Meine Eltern waren nicht da und Kyle war selber feiern. Das bedeutet, dass ich ruhig auf die Party gehen konnte. Plötzlich klingelte es an der Tür, woraufhin ich mich nochmal im Spiegel ansah und dann zu meinem Laptop ging.

„Er ist da. Ich ruf später nochmal an.", sagte ich zu Isi.

„Vergiss die Verhütungsmittel nicht. Es ist zu früh um Tante zu werden.", sagte Isi bevor wir dann auflagen. Nachdem ich in meine Tasche mein Handy und etwas Geld gepackt hatte, ging ich die Treppen runter und öffnete die Tür. Ethan blickte auf und sah mich lächelnd an.

„Hi.", sagte er.

„Hi.", begrüßte ich ihn auch und trat dann aus der Tür raus.

„Du siehst toll aus.", sagte er während ich die Tür schloss.

„Danke.", sagte ich und blickte ihn lächelnd an. Dann liefen wir zu seinem Auto und stiegen ein. Während der Fahrt redeten wir über belangloses und hörten dabei Musik aus dem Radio. An einem Familienhaus kamen wir an und Ethan stoppte seinen Wagen. Schon von draußen konnte man die laute Musik hören und überall standen irgendwelche Leute aus unserer Schule. Ich war so sehr in Gedanken versunken, dass ich nicht mal gemerkt hatte, dass mir Ethan die Tür aufhielt. Dankend stieg ich aus und zusammen liefen wir dann ins Haus. Auf dem Weg begrüßten die ganze Zeit irgendwelche Menschen Ethan und beachteten mich gar nicht. Obwohl er aber in Gesprächen vertieft war, lies er meine Hüfte nie los und blickte immer wieder auf mich.

„Hier.", sagte Ethan und übergab mir einen Becher. Obwohl ich keine große Lust hatte etwas zu trinken, nahm ich den Becher an und bedankte mich. Wir standen in einer Ecke und redeten als plötzlich eine kleine Gruppe von Typen bei uns ankamen. Manche sahen mich grinsend an während andere mir komplett die kalte Schulter zeigten.

„Leute, das ist Allison.", sagte Ethan und stellte mich seinen Freund vor. Ich lächelte und hob meine Hand hoch.

„Du bist also die berüchtigte Allison Brown.", sagt einer von denen und betrachte mich von oben bis nach unten. Obwohl ich mich etwas unwohl zwischen all den Typen fühlte, lies ich mir es nicht anmerken. Während Ethan mit seinen Freunden trank und mit ihnen lachte, stand ich da und wünschte mir lieber im Bett zu sein. Ich fühlte mich Fehl am Platz und ich langweilte mich zu Tode.

„Hey, wollen wir uns zurückziehen?", flüsterte mir Ethan ins Ohr und ich nickte. Zum Glück hat er gemerkt, dass ich von hier weg wollte. Er stellte sein Becher ab, nahm meine Hand und führte mich die Treppen zum zweiten Stock hoch. Hier war die Musik gedämpfter und der Flur war nicht wie unten überfüllt mit Teenagern. Eigentlich dachte ich, dass wir irgendwo anders gehen würden, aber er führte mich in ein Schlafzimmer und schloss die Tür wieder zu.

„Jetzt können wir endlich alleine sein.", sagte er und kam mir ziemlich nahe. Erschrocken stand ich da und blickte überrascht zu ihm hoch. Plötzlich griff er meine Hüfte und fing an meinen Hals zu küssen. Geschockt darüber, dass er wirklich mit mir jetzt herummachen wollte, stand ich wie ein Idiot rum. Nachdem ich von meiner Schockstarre herauskam, versuchte ich ihn von mir zu drücken. Er aber knurrte auf und zog mich näher zu sich.

„Wehr dich nicht. Ich weiß, dass du es auch willst.", sagte er und versuchte mir mein Kleid auszuziehen.

„Ich will es aber nicht.", sagte ich und versuchte mich zu wehren. Er ließ aber nicht locker, hob mich hoch und schmiss mich auf das Bett. Erschrocken riss ich meine Augen auf und meine Kinnlage fiel runter. Plötzlich stürzte Ethan sich auf mich und wollte mich auf meinem Mund küssen. Ich drehte aber meinen Kopf zur Seite und versuchte ihn von mir zu stoßen.

„Lass mich, Ethan! Ethan!", schrie ich ihn an und drückte seine Brust von mir weg. Aber meine Schreie trafen auf taube Ohren und er machte weiter.

„Lass mich los!", schrie ich und gab ihm eine Schelle auf seine rechte Back. Sein Kopf flog zur Seite und er knirschte mit seinen Zähnen. Dann drückte er mich aggressiv aufs Bett und sah mich vernichtend an.

„Schon zu spät, Brown.", knurrte er in mein Ohr und zog mein Kleid hoch. Aus Panik trat ich ihn mit meinem Knie zwischen seine Kronjuwelen, woraufhin er vor Schmerz aufschrie und zur Seite fiel. Während er sich zusammen krümmte und sich an der Stelle fasste, sprang ich sofort aus dem Bett und rannte aus dem Zimmer. Mit schnellen Schritten lief ich den Flur runter und paar Tränen bannten sich meine Wange herunter. Als ich gerade an Ethans Freunde vorbeikam, hörte ich meinen Namen sagen. Ich stoppte und hörte unbeachtet wozu sie sagten.

„Krass, hätte nie gedacht, dass Ethan wirklich die Schwester von Kyles ins Bett bekommt.", sagte der eine und lachte auf.

„Der Junge hat tatsächlich die Wette gewonnen.", sagte der andere und zusammen lachten alle auf. Meine Lippe fing plötzlich an zu Beben und durch die Tränen konnte ich nichts mehr erkennen. Ich schloss meine Augen und lies die Tränen frei. Dann verließ ich die Party und rannte die dunkle Straße herunter. Mir war egal wohin ich rannte, Hauptsache ich würde von dort verschwinden.

Ich fühlte mich so benutzt. Mir war Ethan scheiß egal, aber das, was er mit mir vorhatte und dass ich nur eine verdammte Wette war, brach mir das Herz. Bin ich denn so wenig wert? Ich wurde wie ein Objekt angesehen, dass man gewinnen wollte. Als ob ich kein Gehirn oder kein Herz hätte.

Zitternd nahm ich mein Handy aus der Tasche und rief die Nummer von Kyle an. Da ich mich verlaufen hatte, brauchte ich jemanden der mich nach Hause fuhr. Als er endlich abhob, schluchzte ich auf.

Doch Kyle war nicht derjenige der abgehoben hatte.

MY BROTHERS FRIENDSWhere stories live. Discover now