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Das ganze Wochenende verbrachte ich damit mich in meinem Zimmer zu verkriechen und mich selber fertig zu machen. Denn ich wollt mich bestrafen, dass ich einem Jungen so schnell vertraut habe. Während ich mich zurückzog, versuchten Kyle und sogar die Jungs mit mir zu reden. Aber ich wollte nur alleine sein, da mir das ganze total peinlich war. Sie hatten mich davor gewarnt aber ich war so blind, dass es auf taube Ohren traf. Nur Isi ließ ich an mich ran. Als sie gehört hatte, was passiert ist, machte sie sich daran einen Ticket zu kaufen, um Ethan den Arsch zu verhauen. Und ich meine es ernst, wenn ich euch sage, dass ich sie schwer davon abbekommen habe. Die würde eh in eine Woche wieder kommen und so lange kann ich es wohl noch ohne meine Freundin aushalten.

Meine Mum ließ mich heute bei der Schule ab da Kyle erst in der zweiten Stunde zur Schule kommen muss.

„Bis später.", sagte ich zu meiner Mum und winkte ihr zu. Sie winkte zurück und fuhr dann davon. Meinen Nervenzusammenbruch hatte meine Mutter übers Wochenende gar nicht mitbekommen. Wie denn auch? Sie ist viel zu viel mit der Arbeit beschäftigt und kaum zu Hause. Zwar hätte ich sie gerne bei solchen Zeiten bei mir aber sie würde es nicht verstehen.

Ich drehte mich und lief durch den Pausenhof. Schon wieder lagen viele Augenpaare auf mich und tuschelten leicht. Als ob ich blind wäre und es nicht bemerken würde. Da meine Nerven sowieso am Ende sind, wollte ich es einfach ignorieren und mich so schnell wie möglich im Klassenzimmer verkriechen. Doch eine männliche Brust versperrte mir meinen Weg, wodurch ich stehen bleiben musste. Ich blickte verwirrt auf und sah auf Ethans demoliertes Gesicht. Ich weiß zwar nicht woher er diese Verletzungen hat aber er hat's definitiv verdient.

„Allison, lass uns bitte reden.", flehte er mich an und legte seine Hand auf meine Schulter. Ich kniff meinen Augen zusammen und schlug seine Hand weg.

„Es gibt nichts zu bereden.", sagte ich und wollte an ihm vorbeilaufen. Er aber hielt mich zurück und stellte sich wieder vor mich, weshalb ich aufseufzte.

„Bitte, nur kurz.", sagte er und sah mich anflehend an. Ich knirschte mit den Zähnen und hielt mich am Rahmen bevor ich in seine Fresse schlug.

„Ethan, du bist es nicht wert. Also geh mir aus dem Weg.", sagte ich und schob ihn mit einer Hand aus meinem Weg. Dann lief ich an ihm vorbei und ließ ihn verdutzt hinter mir. In der Schule drinnen lief ich direkt auf meinem Spind zu und holte meine Geschichtsbücher raus.

„Was geht?", fragte mich plötzlich Samuel der sich an dem danebenliegenden Spind anlehnte.

„Bin müde.", sagte ich und schloss meinen Spind wieder zu. Als ich dann auf sein Gesicht sah, schreckte ich leicht auf. Er hatte blaue Flecken am Auge und am Kinn und seine Stirn war aufgeplatzt was man mit einem Pflaster beklebt hatte.

„Was ist passiert?", fragte ich und sah ihn besorgt an. Obwohl ich mir es schon vorstellen konnte, wollte ich es von ihm hören.

„Ach, nichts Wichtiges. Nur eine kleine Schlägerei.", sagte er und zuckte mit den Schultern.

„Nur eine kleine Schlägerei? Du siehst aus als wärst du im zweiten Krieg gewesen.", sagte ich und hob meine Augenbrauen hoch. Samuel lachte kurz auf und kratzte sich am Hinterkopf.

„Macht sich da einer Sorgen um mich? Ich fühle mich geehrt.", sagte Samuel grinsend und legte seinen Arm um meine Schulter. Dann zog er mich mit und führte mich den Gang herunter.

„Natürlich, du Idiot. Jetzt sag schon.", sagte ich und blickte auf sein Seitenprofil.

„Staatsgeheimnis.", sagte er grinsend, weshalb ich mit den Augen rollte.

„Also ist es nur ein Zufall, dass Ethan auch solche Verletzungen am Gesicht hat?", fragte ich ihn und sah ihn abwartend an. Vor meinem Klassenzimmer blieben wir stehen und Samuel lies mich wieder los.

„Ethan? Wer ist das? Klingt, als ob er ein Arschloch wäre?", fragte er mich und tat einen auf Unschuldig. Ich musste auflachen und sah ihn kopfschüttelnd an.

„Das hab ich vermisst.", sagte Samuel und kniff mir in die Wange. Ich schlug seine Hand weg, woraufhin er auflachte.

„Bis dann, muss jetzt Mathe schwänzen.", sagte er und trat paar Schritte zurück.

„Mach das.", sagte ich lachend und er drehte sich dann um. Als er weg war, seufzte ich und begab mich dann in die Hölle was man auch mit dem Geschichtsunterricht gleichsetzen konnte.

Da ich keinerlei Lust hatte mit Ethan zusammen zu sitzen, setzte ich mich ganz weit weg in die vordere Reihe. Als er das Klassenzimmer mit paar Freunden betrat, verfing sich sein Blick in meinen. Ich sah sofort weg und holte meine Bücher raus. Den ganzen Unterricht versuchte ich die stechenden Blicke von Ethan zu ignorieren. Dieser Junge beobachtet mich wie ein Psycho und versucht es nicht mal zu verbergen. Als endlich die Klingel mich erlöste, packte ich schnell meine Sachen zusammen und sprintete aus dem Raum.

Da viele Schüler sich sofort in den Pausenhof oder in die Cafeteria begaben und ich noch an meinem Spind hing, da ich noch was finden musste, war ich gefühlt der einzige im Gang. Plötzlich tauchte Ethan bei mir auf und hielt meinen Arm fest.

„Was verstehst du daran, nicht dass ich nicht mit dir reden will?! Lass mich los, du dreckiger Bastard.", sagte ich und wollte seine Hand von meinem Arm losreißen. Er aber verstärkte seinen Griff und trat mir einen Schritt näher.

„Mir ist egal, was du jetzt willst. Du hörst mir zu.", knurrte er und drängte mich gegen den Spind.

„Ich glaub du hast nicht ganz genau verstanden wie ernst ich es meinte, dass ich dich abknallen würde, wenn du sie nochmal anfasst.", sagte plötzlich Mario und packte mit seiner Hand Ethans Schulter. Dann zog er ihn mit einem Ruck von mir weg und krallte sich an Ethans Kragen.

„Ich bring dich um.", knurrte Mario und sah ihn zähneknirschend an. Ethan schluckte schwer und versuchte sich vergeblich von Marios Griff zu befreien.

„Mario. Er ist es nicht wert.", sagte ich und versuchte ihn von Ethan weg zubekommen. Mario ignorierte mich aber und drückte Ethan gegen die Spinde, was einen lauten Krach machte und Ethan schmerzvoll seine Augen schloss.

„Mario! Komm jetzt!", sagte ich nochmal und versuchte ihn an seiner Schulter zu ziehen.

„Bitte.", flehte ich ihn an, woraufhin er mich dann anblickte. Bittend sah ich ihn und legte meine Hand auf seine. Dann nickte er Zähne knirschend und schlug Ethan wieder gegen die Spinde, bevor er dann ihn auf dem Boden warf und meine Hand nahm. Dann zerrte er mich den Flur runter nach draußen in den Hinterhof.

„Dieser Bastard! Hat noch die Eier dazu dich anzusehen.", knurrte Mario und war am ganzen Körper angespannt.

„Ist schon gut.", versuchte ich ihn zu beruhigen und legte meine Hand auf seine Wange. Er blickte mir tief in die Augen und seufzte dann. Langsam legte er seine Hand auf meine und drückte sie leicht zu.

„Hier seid ihr also. Ich hab euch überall gesucht.", sagte plötzlich Tyler, woraufhin Mario und ich uns sofort entfernen. Skeptisch sah Tyler uns an und kam zu uns gelaufen. Ich räusperte mich und strich mir eine Strähne aus dem Gesicht.

Man war das peinlich.

MY BROTHERS FRIENDSWhere stories live. Discover now