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Nachdem ich mich hingesetzt hatte, krallte ich mich fester an meiner Tasche und versuchte meine Nervosität zu überspielen. Wer will schon freiwillig mit einem Dealer, den du nicht kennst, alleine im Zimmer sitzen?!

Was ich aber zugeben muss ist, dass er ziemlich attraktiv ist. Er ist ziemlich lang, dafür aber etwas dünner, hat pechschwarze Haare und feine Gesichtszüge. Man konnte an seinem rechten Arm viele Tattoos erkennen, die ziemlich cool aussahen.

„Wieso willst du die Schulden von Brown begleichen?", fragte er mich interessiert und sah mich verwirrt an.

„Ist das wichtig? Hauptsache du hast dein Geld und er hat keine Schulden mehr.", sagte ich und knirschte leicht mit den Zähnen. Cedric lachte auf und nickte dann.

„Und woher hat so ein kleines Mädchen wie du so viel Kohle? Hast du überhaupt so viel?", fragte er und sah mich schief grinsend an. Ich holte aus meiner Tasche einen Briefumschlag und hielt es hoch.

„Hier ist das Geld. Du kannst gerne nachzählen. Es sind genau 10.000 Dollar. Kein Dollar weniger und kein Dollar mehr.", sagte ich, woraufhin er mich beeindruckt anblickte.

„Na dann.", sagte er und hielt seine Hand mir entgegen, damit ich ihm den Umschlag gebe.

„Woher weiß ich dass ich dir vertrauen kann? Nicht dass du dann sagst du hättest mich noch nie gesehen.", sagte ich und sah ihn mit zusammen gekniffenen Augen an. Er lachte laut auf und schüttelte belustigt seinen Kopf. Dann holte er ein Heft aus seiner Schublade, öffnete eine Seite und schob es zu mir rüber.

„Lies es dir gerne durch. Wenn du unterschreibst, bestätigst du dass du mich nicht verarscht. Meine Unterschrift bestätigt dann dass ich dich nicht verarsche. So läuft das Geschäft. Nur weil wir illegal an unser Geld rankommen, heißt dass nicht dass wir Snitches sind.", sagte er und reichte mir einen Stift zu. Ich überflog erst alles durch und unterschrieb dann zögernd. Dann übergab ich ihm das Geld und stand auf.

„Bevor du gehst, will ich erst wissen von wo du diese Kohle hast.", fragte er mich und lehnte sich lässig am Stuhl zurück.

„Das Geld hatte ich für mein erstes Auto gespart. Bedeutet wohl ich muss auf weiteres darauf verzichten.", sagte ich, woraufhin er leicht grinste.

„Ich weiß zwar nicht was für ein Verhältnis du mit Brown hast, aber er kann dich echt glücklich schätzen.", sagte er. Ich nickte leicht und stand von meinem Stuhl auf. Gerade als ich durch die Tür gehen wollte, stoppt er mich.

„Wie heißt du?", fragte er mich und sah mich grübelnd an.

„Vielleicht verrate ich ihn dir wenn wir uns zweite Mal sehen.", sagte ich das weil ich weiß dass wir uns nie wieder sehen werden und stürmte dann aus dem Zimmer. Schnell durchkämpfte ich mich durch die Leute, da ich einfach so schnell wie möglich von hier verschwinden wollte. Als ich aber zufällig in ein Raum blickte, wo die Tür offen stand, blieb ich geschockt stehen. Die Leute um mich herum jammerten wegen meiner Reaktion, doch ich war zu geschockt um diese wahrzunehmen. Mario mit weiteren Typen standen um einem Tisch der voll mit Geld und Drogen war. Meine Augen weiteten sich und ich hörte auf zu atmen. Es war so als ob die Zeit zum stehen blieb. Plötzlich blickte Mario ebenfalls in meine Augen und sah mich genauso geschockt an wie ich ihn. Nach der Schockstarre kam er sofort aus dem Raum raus und packte bei mir angekommen mich am Arm.

„Was machst du hier?!", fragte er und wollte mich von hier wegzerren. Doch ich blieb stehen und schaute wie perplex in den Raum.

„Mario, wieso warst du in dem Raum voller Drogen und Geld?", fragte ich, woraufhin er aufseufzte. Dann zerrte er mich am Arm durch die Menge nach draußen. Draußen riss ich meinen Arm von ihm weg und sah ihn ungläubig an.

„Erst dachte ich du hast dein Geld mit Schwarzarbeit verdient. Aber wieso habe ich das Gefühl dass es was viel schlimmeres ist.", sagte ich und blickt ihn mit großen Augen an.

„Allison, was machst du hier?", fragte er mich, was mich zum verzweifeln brachte.

„Wechsel nicht das Thema!", sagte ich wütend, woraufhin er seine Hände zu Fäusten ballte. Als er nicht mehr antwortete, seufzte ich verzweifelt auf.

„Du bist in einer Gang, stimmt's?", fragte ich, woraufhin er mich mit angespannten Kiefer ansah. Das hätte ich mir auch denken könnte. Die Männer in der Gasse, die Telefonate die er immer führt, die Verletzungen die er immer hat. Alles macht auf einmal Sinn. Und ich war wiedermal zu dumm um das früher zu checken.

„Ich hatte genau vor dieser Reaktion Angst.", sagte er und blickte zur Seite.

„Ich hab mich in dich verliebt als ich nicht wusste dass du in einer Gang bist. Denkst du meine Gefühle ändern sich nachdem ich es weiß. Natürlich enttäuscht es mich dass du es mir nicht gesagt hast, aber meine Gefühle bleiben dieselbe.", sagte ich, woraufhin er mich wieder anblickte. Gerade als er mir antworten wollte, klingelte mein Handy. Ich blickte kurz drauf und erkannte dass mich Samuel anrief. Es muss was passiert sein, da wir abgemacht hatten, wenn was ist, dass er mich sofort anrufen wird. Ich hab ihm versprochen dann sofort zu ihm zu gehen.

„Ich muss los.", sagte ich und blickte dann wieder zu Mario.

„Du hast gerade erfahren dass dein Freund in einer Gang ist und du musst jetzt los?", fragte er empört und sah mich geschockt an. Als ich dann leicht nickte, riss er mir plötzlich das Handy aus der Hand und sah wer mich anrief.

„Weil Samuel dich anruft musst du los.", stellte er fest und knirschte mit den Zähnen.

„Was ist das zwischen euch?!", sagte er wütend und spannte sich am ganzen Körper an. Sauer riss ich ihm meinen Handy aus der Hand und sah ihn empört an.

„Sag mal, hast du gar keinen Vertrauen in mir?!", fragte ich sauer und blickte ihn zornig an.

„Was würdest du dir dabei denken wenn deine Freundin immer wieder mit einem anderen chillt und er sie sogar um diese Uhrzeit anruft?!", schrie er mich an und blickte mich ebenfalls zornig an.

„Du bist echt bescheuert, Mario! Was bringt eine Beziehung wenn du mir sowieso nicht vertraust?!", sagte ich wütend, drehte mich um und wollte gehen. Das Klingel hörte nicht auf, was bedeutet das Samuel was passiert ist. Und ich muss so schnell wie möglich zu ihm. Doch Mario hielt mich am Arm zurück und drehte mich zu sich.

„Wenn du jetzt gehst.", sagte er und sah mich mit bebenden Nasenlöcher an.

„Ist es aus.", sagte er, woraufhin ich ihn geschockt ansah. Ich schluckte schwer und hielt meine Tränen zurück. Dann riss ich meinen Arm von ihm los und sah ihn enttäuscht an.

„Dass du mich dazu zwingst so eine Entscheidung zu treffen, beweist nur dass das Ganze ein gewaltiger Fehler war.", sagte ich während eine kleine Träne meine Wange rollte. Dann drehte ich mich um und verschwand mit schnellen Schritten von ihm.

Es war ein großer Fehler mich in ihm zu verlieben.

MY BROTHERS FRIENDSWhere stories live. Discover now