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„Kann es sein, dass dir langweilig ist?", fragte mich meine Mum und sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an. Wir waren in der Küche und während sie etwas kochte, saß ich an der Kücheninsel und beobachtete sie dabei.

„Wie kommst du darauf? Ich will doch nur Zeit mit meiner Mutter verbringen.", sagte ich, woraufhin sie mich mit einem Wen willst du verarschen Blick ansah. Ich seufzte ergebend und nickte dann.

„Isi ist immer noch in Kanada und ich weiß nicht, was ich tun soll.", sagte ich verzweifelt und blickte zu meiner Mum. Es ist verlängertes Wochenende und außer im Bett zu liegen oder meine Mutter beim Kochen zu stören, habe ich nichts zu tun.

Plötzlich kam mein Bruder die Treppen runter getrampelt und zog seine Schuhe im Flur an.

„Ich gehe zum Strand!", gab er Bescheid und wollte gerade aus dem Haus gehen, da stoppte ihn meine Mutter.

„Nimm Allison mit zum Strand.", befahl meine Mutter ihn, woraufhin er aufseufzte.

„Ich hab besseres zu tun als meine Schwester wie ein Babysitter mit zunehmen.", sagte Kyle, weshalb ich mit meinen Augen rollte.

„Keine Widerrede. Sie kommt mit. Los zieh dich um.", sagte meine Mutter und brachte mich zum Aufstehen. Damn, sie will mich echt dringend loswerden...

„Beeil dich wenigstens.", sagte er und ich nickte einverstanden. Während er dann in seinem Auto wartete, zog ich mir einen schwarzen Bikini und darüber ein luftiges Sommerkleid an. In eine Tasche packte ich ein Handtuch, etwas zum Trinken und bisschen Geld ein. Dann band ich meine Haare in einen Zopf und lief die Treppen runter. Nachdem ich mich von meiner Mutter verabschiedet hatte, stieg ich in den Wagen von Kyle und er fuhr direkt los.

„Wir müssen erst noch Samuel und Tyler abholen.", gab er mir Bescheid und ich nickte verstehend. Dann machte ich das Radio an und ließ es bei einem Hit-Song stehen. Er aber änderte den Kanal und ließ es bei einem Rap-Song stehen. Gerade wollte ich es wieder wechseln, da schlug er mir meine Hand weg.

„Es ist mein Auto also wird auch das gehört, was ich will.", sagte er und konzentrierte sich wieder auf die Straße. Ich beließ es dabei und blickte dann aus dem Fenster. Bei Samuel angekommen, stoppte Kyle das Auto und er stieg ein.

„Scheiße, ein Traum geht in Erfüllung. Ich werd sie in einem Bikini sehen.", sagte Samuel als er ins Auto stieg und mich sah.

„Freu dich nicht zu früh. Wer hat gesagt, dass ich ins Wasser gehe?", fragte ich und drehte mich nach hinten um, da er im Rücksitz saß. Während Kyle zu Tyler fuhr, stritten Samuel und ich darüber, ob ich schwimmen gehen werde oder nicht.

„Samuels Traum geht ja wirklich in Erfüllung. Hätte es niemals gedacht.", sagte Tyler als er ebenfalls ins Auto stieg. Er schlug bei Kyle und Samuel ein und mir gab er ein Lächeln, was ich erwiderte.

„Nicht dein Ernst? Du hast im erzählt, dass es dein Traum ist mich in einem Bikini zu sehen?", fragte ich Samuel und sah ihn geschockt an.

„Man erzählt seine Brüder alles.", sagte Samuel und zuckte mit dem Schulter.

„Wenn wir erstmal da sind, dann werde ich dir den Kopf abreißen, Samuel.", sagte Kyle wütend und sah ihn durch den Rückspiegel an.

„Holen wir eigentlich noch Mario ab?", fragte ich in die Runde und wechselte das Thema. Er war der einzige der sich nicht wie ein Kind benimmt, weshalb ich dann nicht unter den anderen hilflos bin.

„Er kommt nach.", sagte Tyler und ich nickte verstehend.

„Wieso willst du das wissen?", fragte mich Samuel und bückte sich zu uns nach vorne.

„Nur so.", sagte ich und zuckte mit den Schultern.

„Wenn es deswegen ist, dass du unbedingt seine Muskeln sehen willst dann seh dir lieber meine an. Sind viel breiter.", sagte Samuel und wackelte mit den Augenbrauen.

„Samuel!", sagte mein Bruder mahnend und rollte mit seinen Augen.

„Ich will weder seine noch deine Muskeln sehen.", sagte ich und sah ihn verstört an. Okey, ein wenig schon aber diese Gedanken verschieben wir mal nach ganz hinten. Die Fahrt, indem die Jungs so taten, als ob ich nicht da wäre und über Frauen im Bikini redeten, verging nicht lange und wir kamen endlich an. Denn noch ein Kommentar darüber welche Brustgröße ideal ist, dann würde ich kotzen. Der Strand war schon recht gefüllt, weshalb wir es ein wenig schwer hatten einen Platz zu finden. Dabei trafen die Jungs viele aus unserer Schule und sie verwickelten sich oft in kurzen Gesprächen.

„Endlich!", sagte ich erschöpft, breitete mein Handtuch auf dem Sand und legte mich dahin. Die Jungs machten es mir nach und legten deren Handtücher ebenfalls neben mir. Plötzlich zogen Samuel und Tyler deren T-Shirt aus, weshalb sich meine Augen weiteten und ich sie geschockt ansah.
Holy moly, sie machen mit diesem Körper den Strand noch heißer als es schon ist.

„Es ist doch ziemlich heiß, Allison. Findest du nicht? Zieh doch dein Kleid aus damit es erträglicher ist.", sagte Samuel während er sein T-Shirt aufs Handtuch warf.

„Du kleiner Bastard.", sagte Kyle und stürzte sich auf Samuel. Während Tyler belustigt ein Video von den zwei machte, trank ich aus der Flasche, die ich mitgenommen hatte.

Tatsächlich kam Mario plötzlich auf uns zu. Während er zu uns lief, sahen ihm viele Mädchen verliebt hinterher. Was auch verständlich ist, da er wie ein Adonis aussieht. Als er bei uns ankam, sah er mich überrascht an. Ich weiß auch wie es dazu kam, dass ich hier bin.

„Meine Mutter meinte ich soll sie mitbringen.", klärte ihn Kyle auf und setzte sich erschöpft aufs Handtuch. Mario nickte verstehend und schmiss seinen Motorradhelm auf dem Boden. Dass er einen Motorrad anscheinend besitzt, macht ihn nur noch heißer.

„Lass uns sofort ins Wasser.", sagte Tyler und stand motiviert auf. Während Kyle und Samuel mit einstimmten, saßen Mario und ich an derselben Stelle und waren nicht von der Idee besonders begeistert.

„Mario können wir nicht ins Wasser tragen, dich aber schon.", sagte Samuel und hob mich plötzlich hoch. Erschrocken schrie ich leicht auf und krallte mich vor Schreck an seinem Hals.

„Kyle, mach was!", bat ich ihm um Hilfe aber dieser grinste mich nur wie der Teufel an.

„Rache ist süß, Schwesterherz.", sagte er und rannte mit Tyler schon aufs Wasser zu. Samuel rannte ihnen mit mir auf seinen Händen ebenfalls aufs Wasser.

Meine Proteste trafen dabei auf taube Ohren.

MY BROTHERS FRIENDSWo Geschichten leben. Entdecke jetzt