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„Bist du dir sicher dass du es machen willst?", fragte mich Isi, woraufhin ich mit dem Kopf nickte.

„Na dann. Ich hole ihn.", sagte sie und rannte wieder zurück zum Campingplatz. Ich blickte wieder zum See und beobachtete den Mond der vom Wasser widergespiegelt wurde. Eigentlich sind alle Schüler am Platz und machten einen Lagefeuer, weshalb auch der See vollkommen leer war. Aber heute ist der letzte Abend vor unserer Abreise und ich muss noch was erledigen. Denn ich muss noch unbedingt mich bei Mario wegen dem Brunnen rächen.

„Allison!", schrie Mario und rannte zu mir rüber. Ich habe Isi gebeten zu Mario zu gehen und ihm zu sagen dass mir am See etwas passiert wäre. Natürlich ohne dass die anderen davon Wind bekommen. Bei mir angekommen blieb er außer Atem stehen und sah mich besorgt an.

„Geht es dir gut? Was ist passiert?", sagte er und schaute ob ich irgendwo eine Verletzung hatte. Ich trat einen Schritt näher zu ihm und legte meine eine Hand auf seine Brust. Er runzelte mit der Stirn und sah mich verwirrt an.

„Ich muss dir unbedingt etwas beichten.", sagte ich und blickte zu ihm hoch. Er schluckte schwer und blickte runter zu meiner Hand.

„Mario. Ich kann es nicht mehr länger für mich behalten.", sagte ich, woraufhin er mich wieder ansah.

„Was kannst du nicht mehr für dich behalten?", fragte er und schien ziemlich nervös zu werden.

„Meine Gefühle für dich.", sagte ich, wodurch seine Augen sich weiteten und er mich geschockt ansah.

„Deine Gefühle?", fragte er und ich nickte. Dann kam ich ihm mit meinem Gesicht näher und blieb kurz vor seinen Lippen stehen. Dann schloss ich meine Augen und war kurz davor ihn zu küssen. Als ich wieder meine Augen öffnete, sah ich dass er ebenfalls seine Augen geschlossen hatte. Ich hab ihn genau dort wo ich ihn haben wollte.

„Meine Rachegefühle.", sagte ich, woraufhin er geschockt seine Augen wieder öffnete. Doch bevor er etwas sagen konnte, schmiss ich ihn mit aller Kraft in den See. Während er wieder nach oben schwamm und nach Luft japste, verfiel ich in ein lautes Gelächter.

„Wie sagt man denn es so schön? Rache ist süß oder Rache ist nass?", sagte ich lachend und bemerkte im Nachhinein wie schlecht dieser Spruch eigentlich doch war.

„Ich bring dich um, Allison.", brummte Mario wütend und strich sich über seine nassen Haare.

„Versuchs doch.", sagte ich lachend während er wieder ans Ufer schwamm.

„Komm her.", schrie er plötzlich auf und kam zu mir gerannt. Vor Panik riss ich meine Augen auf und rannte sofort weg.

„Das ist nur fair gewesen!", schrie ich und rannte von diesem Gorilla weg, der mit schnellen Schritten auf mich zu kam.

„Hab ich dich.", sagte er und schnappte mich an der Hüfte. Ich versuchte mich zu wehren aber es war einfach hoffnungslos von seinem Griff zu entkommen. Dann trug er mich einfach wieder ans See.

„Mario, wehe! Lass mich sofort los!", schrie ich doch alles was ich sagte traf auf taube Ohren. Als er mich tatsächlich in den See werfen wollte, hielt ich mich aber an seinem T-Shirt fest, wodurch er mit mir ins Wasser fiel. Sofort umhüllte mich das kalte Wasser und ich schwamm wieder an die Oberfläche. Da ich Wasser verschluckt hatte, keuchte ich laut auf während Mario mich auslachte.

„Idiot!", sagte ich und bespritzte ihn mit Wasser. Doch er lachte nur noch weiter, was mich auch zum schmunzeln brachte. Dann schwamm er zu mir und zog mich an der Hüfte zu sich.

„Das ist unfair.", sagte ich und schmollte leicht. Jetzt bin ich wegen ihm zwei mal Nass geworden und er nur einmal.

„Das kommt davon wenn du so tust als ob du mich küssen wollen würdest.", sagte er und brachte mich dazu meine Beine um seine Hüfte zu machen.

„Oh nein, dachtest du wirklich ich würde dich küssen?", sagte ich mir einem ironischen Unterton und grinste ihn schief an. Mario blickte runter auf meine Lippen und biss sich auf seine Unterlippe. Ich schluckte schwer auf und sah ihn mit geweiteten Augenbrauen an. Will er mich jetzt wirklich noch küssen?! Dann kam er tatsächlich mit seinem Gesicht meinem Gesicht sehr nahe und wollte seine Lippen gegen meine drücken. Ich bekam Panik und tauchte sofort ins Wasser. Im Wasser presste ich meine Augen zusammen und könnte mir auf die Stirn klatschten. Wieso bin ich so bescheuert?

Als ich wieder meinen Kopf raustat, sah mich Mario mit hochgezogenen Augenbrauen an und grinste schief. Dann nahm ich all meinen Mut zusammen und presste meine Lippen plötzlich gegen seine. Erst war er überrascht und ziemlich überfordert, doch dann packte er mich an der Hüfte und erwiderte leidenschaftlich den Kuss. Wir entfernen uns außer Atem und blickten uns verloren in die Augen.

„Habe ich dich gerade wirklich geküsst?", sagte ich und sah ihn geschockt an. Er grinste mich breit an und nickte leicht mit dem Kopf.

„Du hast mich wirklich geküsst.", sagte er, was mich zum rot werden brachte. Scheiße, wieso habe ich auch keine Selbstkontrolle über mich. Ich entfernte mich von ihm und keuchte peinlich berührt auf. Doch er zog mich wieder zu sich und legte seine Lippen gegen meine.

„Und ich hätte gar kein Problem wenn du es immer wieder machen würdest.", sagte er nach dem Kuss und strich mir eine Strähne aus dem Gesicht.

„Ich wollte doch nicht sofort nachgeben.", sagte ich schmollend und knallte meine Stirn gegen seine harte Brust. Mario lachte laut auf und legte seine breiten Arme um mich.

„Tja, kein Mädchen kann mir widerstehen.", sagte er und lachte leicht.

„Sei still.", sagte ich und boxte ihn auf seine Schulter, was ihn zum Lachen brachte. Ich blickte wieder zu ihm hoch und seufzte auf.

„Ich verzeihe dir wenn du nie wieder solche Worte zu mir sagst. Denn das was du mir in der Gasse gesagt hast, war echt verletzend.", sagte ich und sah ihn streng an.

„Nie wieder.", sagte er und küsste auf meine Stirn, was mich zum Lächeln brachte.

„Lass uns lieber wieder gehen bevor du dich noch erkältest.", sagte Mario und führte mich wieder zum Ufer.

„Macht sich da jemand Sorgen um mich?", sagte ich lachend und kniff in seine Wange. Er zog sein Gesicht weg und schlug leicht meine Hand wieder runter. Am ganzen Körper nass liefen wir dann wieder zurück zum Campingplatz. Ich lächelte Mario an und wollte gerade zu meinem Zelt laufen, da hielt er mich am Arm zurück und kam zu mir. Dann drückte er seine Lippen gegen meine und entfernte sich wieder von mir.

„Ich könnte nie genug davon bekommen.", sagte er, was mich blöd zum grinsen brachte. Dann trennten unsere Wege und ich lief mit schnellen Schritten in mein Zelt.

MY BROTHERS FRIENDSWhere stories live. Discover now