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Vorsichtig legte mich Mario aufs Sofa und stellte ein Kissen unter meinem Bein. Die ganze Zeit lang trug er mich auf seinen Armen und brachte mich von einem Ort zum anderen. Dabei wunderte es mich die ganze Zeit, dass mein zu beschützerischer Bruder es auch zuließ.

Ich bedankte mich bei ihm und zischte vor Schmerz auf. Tatsächlich hat am Strand mich eine Qualle gestochen und hinterließ brennende Schmerzen auf dem Fuß. Im Krankenhaus wurde ich behandelt und muss jetzt für paar Tage einen Gips um den Fuß tragen. Zum Glück war es keine giftige Qualle und ich kann nach paar Tagen wieder laufen. Meine Eltern wurden von einer Ärztin angerufen und sie wurden von meiner Verletzung Bescheid gegeben. Leider konnten die beiden aber nicht kommen da sie wegen Geschäftlichen verreist sind und haben meinen Bruder gebeten auf mich aufzupassen. Da bin ich aber echt in sicheren Händen...

„Es ist meine Schuld. Als du wieder mein Schutzengel sein wolltest, brachtest du dich in Gefahr.", sagte Samuel melodramatisch und kniete sich runter zu mir aufs Sofa.

„Mir geht es gut, Samuel.", sagte ich und versuchte ihn zu beruhigen.

„Tut mir leid, dass ich euren Strandtag versaut habe.", sagte ich und sah die Jungs entschuldigend an.

„Labber keinen Blödsinn, Alli. Das wichtigste ist, dass es dir jetzt gut geht.", sagte Tyler und lächelte mich warm an. Ich erwiderte sein Lächeln und mein Blick wanderte zu Mario, der mich gedankenvoll ansah. Was wohl gerade in seinem Kopf abgeht.

„Ich muss wohl auf dich aufpassen bis unsere Eltern wieder kommen.", sagte Kyle und ließ sich auf dem gegenüber liegenden Sofa fallen. Samuel hob mein Bein vorsichtig hoch, setzte sich aufs Sofa und legte meinen Fuß wieder vorsichtig auf seinen Schoß.

„Du meinst wir.", sagte Samuel und blickte lächelnd zu mir.

„Das wird mein Todesurteil.", sagte ich lachend, woraufhin er mir ein Kissen ins Gesicht schmiss.

„Allison hat recht. Mit euch als Aufpasser wird sie in paar Tagen schon sterben. Deswegen werde ich da sein und dich davor bewahren", sagte Tyler lachend.

„Jetzt bin ich aber erleichtert.", sagte ich mit einem ironischen Unterton, woraufhin Samuel ihn auslachte und er in mürrisch ansah.

„Hier, trink das und nimm diese Schmerztabletten.", sagte plötzlich Mario und hielt mir ein Glas Wasser entgegen. Überrascht blickte ich auf und musste leicht lächeln.

„Wieso habe ich nicht daran gedacht?", fragte Samuel eher zu sich selber und kratzte sich am Kopf.

„Weil ihr nicht in der Lage seid mal was Nützliches zu machen.", sagte Mario während ich ihm das Glas entgegennahm. Ich musste leicht auflachen und sah schmunzelnd zu wie Samuel ihn beleidigt ansah.
Mario nahm eine Tablette aus der Packung und schmiss es mir in das Glas. Nachdem sich die Tablette im Wasser gelöst hatte, trank ich das Wasser leer. Die ganze Zeit wartete Mario auf mich und nahm mir dann den leeren Glas aus der Hand.

„Dankeschön.", sagte ich an Mario gewandt, der mich kurz anlächelte und sich dann aufs Sofa setzte.

„Lass uns zocken.", sagte Kyle und startete dann seine PS4. Dann verfielen die Jungs ans spielen während ich deren Wutausbrüchen beobachtete. Plötzlich klingelte mein Handy und sah wie mich Isabella per FaceTime anrief. Ich ging ran und sah wie sie auf ihrem Bett lag und Nudeln aß.

„Was geht, Bitch?", fragte mich Isi und schlürfte eine Nudel in ihren Mund. Kurz blickte Samuel aufs Handy, konzentrierte sich aber wieder ans Spielen.

„Holy, sitzt du gerade mit einem heißen Spanier auf dem Sofa?", sagte die Brünette und ging mit dem Gesicht näher an ihr Handy ran.

„Du hast einen Pickel an der Stirn.", sagte ich und versucht das Thema zu lenken.

„Ich weiß, Dankeschön auch. Ich muss ihn noch heute zerdrücken...- Hör auf das Thema zu wechseln.", sagte sie und sah mich streng an. Plötzlich schreiten die Jungs auf und jubelten laut, woraufhin mich Isi geschockt ansah.

„Du hast endlich Freunde.", sagte sie stolz und wischte sich eine imaginäre Träne weg. Genervt rollte ich mit den Augen und seufzte auf.

„Das sind nur die Freunde von meinem Bruder.", klärte ich sie auf, wodurch sich aber ihre Augen weiteten.

„Meinst du die Freunde, die wirklich sehr heiß sind?", fragte mich Isabella neugierig.

„Ihr wisst schon, dass wir euch hören können.", sagte Kyle und blickte mich verwirrt an.

„Ist mir auch bewusst, Schlaumeier. Interessiert mich aber nur nicht.", sagte Isi, woraufhin dann Kyle seine Augen rollte und weiter zockte.

Jup, Isi ist eine sehr ehrliche Person. Sagt immer was sie denkt, ihr ist nichts peinlich und ihre Klappe haltet sie auch nie. Wegen ihrer großen Klappe gerieten wir sehr oft in Situation, die ich sehr gerne aus meinen Erinnerungen bannen würde.

Im Hintergrund rief jemand nach Isi, weshalb sie genervt aufseufzte.

„Ich muss dann mal los. Die anderen wollen unbedingt, dass ich mit meinem gefälschten Pass etwas zum Trinken kaufen soll. Man sieht sich dann.", sagte sie und lag auf. Ich konnte ihr nicht mal sagen, dass mich eine Qualle gestochen hat.

„Ich konnte sie noch nie leiden.", sagte mein Bruder, während ich mein Handy weg legte.

„Keine Sorge. Sie erwidert deine Gefühle.", sagte ich und machte es mir wieder auf dem Sofa gemütlich.

„Über wen redet ihr?", fragte mich Tyler.

„Meine beste Freundin.", klärte ich ihn auf.

„Du hast Freunde?", fragte mich Mario und lachte leicht auf. Beleidigt streckte ich ihm meine Zunge raus, woraufhin er noch mehr lachte.

„Ich muss mal.", nörgelte ich und störte wieder mal die Jungs beim zocken. Aber es ist nicht meine Schuld. Das, was rausmuss, muss raus.

„Kyle!", sagte ich lauter und erweckte endlich seine Aufmerksamkeit. Er sah mich genervt an und seufzte auf.

„Ich kann sie auch bringen, wenn du es nicht machen willst.", sagte Samuel und wollte schon aufstehen.

„Ist schon gut.", sagte Kyle, stand sofort auf und kam zu mir. Schmollend lehnte sich Samuel wieder zurück während dann mich Kyle vorsichtig hochhob. Dann trug er mich aus dem Wohnzimmer hoch ins Badezimmer. Währenddessen spielte ich mit seinen Haaren, was er nicht aufhalten konnte er mich mit beiden Händen hochtrug.

„Lass das!", sagte er genervt und ich ließ meine Hände wieder fallen. Im Badezimmer setzte er mich auf die Klodeckel und verschwand aus der Toilette.

„Bin fertig.", sagte ich, nachdem ich mit meinem Geschäft fertig war. Kyle kam wieder auf mich zu und half mir ans Waschbecken zu gelangen.

„Dankeschön.", sagte ich und blickte zu ihm.

„Wofür?", fragte er mich während ich mir meine Hände wusch.

„Dafür dass ich mit euch chillen darf. Sonst warst du immer dagegen. Du wolltest früher nicht mal, dass ich in einem Raum mit deinen Freunden bin.", sagte ich und trocknete meine Hand ab.

„Dafür sind doch Brüder da. Ich will doch, nicht dass du psychisch krank wirst, weil du keine Freunde hast und alleine bist.", sagte er und grinste mich schief an. Ich schlug ihn auf den Arm, konnte aber selber mein Grinsen nicht verbergen.

„Ich hab Freunde, du Idiot.", sagte ich und sah ihn beleidigt an. Dann hob er mich hoch und trug mich wieder ins Wohnzimmer.

MY BROTHERS FRIENDSWhere stories live. Discover now