07

83.5K 2.5K 679
                                    


„Aua.", nörgelte Kyle als ihm einen Kühlbeutel an die angeschwollene Stelle drückte und schlug meine Hand weg.

„Jetzt halt mal still.", sagte ich genervt und legte den Beutel wieder an dieselbe Stelle.

Nachdem die Jungs sich verprügelt hatten, zogen sich die Jungs aus der anderen Schule zurück und wir gingen dann alle zusammen zu uns. Jetzt gammeln alle vier Jungs im Wohnzimmer und ich versuche deren Verletzungen zu versorgen. Ist aber schwerer als gedacht, da sich alle wie Babys verhalten.

„Dein Bruder schätzt es nicht wert. Du kannst mir gerne den Kühlbeutel ans Gesicht halten. Bisschen Nähe würde mir guttun.", sagte Samuel und grinste mich schief an. Ich nahm ein Kissen in die Hand und schmiss es auf seine Fresse. Schmollend nahm er diesen in die Hand und legte seine Arme darüber.

„Könnt ihr mir jetzt sagen, wieso diese Typen euch so oft verprügeln wollen?", fragte ich in die Runde und legte den Kühlbeutel weg.

„Kyle hat mit seiner Perle geschlafen.", sagte Tyler und kassierte dadurch genervte Blicke von den anderen. Er aber zuckte mit den Schultern und gab wieder seine Aufmerksamkeit seiner blutenden Nase.

„Ich wusste nicht mal, dass sie zusammen sind.", versuchte sich Kyle herauszureden und blickte mich mit unschuldigen Augen an. Samuel lachte kurz auf, aber als ihn Kyle mahnend ansah, verging wieder sein Lachen.

„Typisch Männer.", sagte ich und stand auf. Während ich den Verbandkasten aufräumte und dann in die Küche ging, stritten Kyle und Taylor. In der Küche traf ich auf Mario, der konzentriert auf sein Handy sah und seine Stirn runzelte. Schlecht gelaunt steckte er sein Handy weg und als sein Blick auf meinen traf, sah er mich überrascht an.

„Willst du auch Schmerztabletten?", fragte ich ihn und zeigte auf die Verpackung. Er schüttelte leicht den Kopf und lehnte sich dann an der Theke an. Während ich dann drei Gläser mit Wasser füllte, beobachte er mich die ganze Zeit, was mich ziemlich nervös machte.

„Mein T-Shirt steht dir.", sagte er plötzlich, woraufhin ich ihn überrascht ansah. Da ich leicht rot wurde, schmunzelte er und biss sich auf die Lippen. Ich schluckte schwer, nahm die Gläser in meine Hand und blickte wieder zu ihm. Wenn er mich weiterhin so mit seinen süßen braunen Augen, seinem wirklich attraktiven Lächeln und unglaublich schönen weißen Zähnen...

„Allison, alles gut?", riss mich seine verwirrte Stimme aus meinen Gedanken raus.

„Hm?", fragte ich verwirrt und blickte fragend zu ihm.

„Ob ich dir helfen soll?", fragte er und zeigte auf die Gläser in meiner Hand. Meine Augen weiteten sich und ich nickte dann. Leicht lachend nahm er dann zwei Gläser aus meiner Hand und ließ den letzten bei mir. Dann drängte er sich vorbei und lief aus der Küche raus. Spinne ich oder hat er gelächelt? Meistens lacht oder lächelt er nur, wenn er die anderen auslacht. Ich glaube, ein Wunder ist geschehen. Als er draußen war, atmete ich aus und versuchte mich zusammenzureißen.

Bitch, verhalte dich nicht so als ob du zum ersten Mal mit einem Mann geredet hast. Er ist aber ein sehr attraktiver, großer... Okay, ich schweife wieder vom Thema ab.

Nachdem ich mich zusammen gerissen habe, ging ich ebenfalls aus der Küche raus. Im Wohnzimmer stellte ich die Gläser auf den Tisch während sich Mario es neben Tyler gemütlich machte.

„Hier habt ihr Schmerztabletten.", sagte ich und legte die Packung neben den Gläsern.

„Danke, Schwesterherz.", sagte Kyle und gab mir einen flüchtigen Kuss auf die Wange, bevor er eine Tablette in den Mund warf und das Glas leer trank.

„Ich will auch einen Kuss.", sagte Samuel und sah Kyle auffordernd an. Dieser sah ihn aber vernichtend an und ignorierte ihn danach.

„Dann wenigstens von dir.", sagte Samuel an Tyler gewannt. Dieser bückte sich tatsächlich zu Samuel rüber, aber anstatt ihm einen Kuss zu geben, gab er ihm eine Schelle. Dann fingen an die Jungs lauthals zu lachen, während sich Samuel beleidigt zurücklehnte. Als er dann mich ansah und sein Grinsen sich breitete, schüttelte ich meinen Kopf.

„Vergiss es.", sagte ich, woraufhin er genervt aufseufzte.

Aus meiner Tasche klingelte plötzlich mein Handy. Doch bevor ich es holen konnte, kam mir Tyler zuvor und er schnappte mir mein Handy vor der Nase.

„Was soll das, Tyler. Gib mir mein Handy her.", sagte ich und versuchte es von ihm zu entreißen. Er drehte sich aber mit seinem Rücken zu mir um und ignorierte mich.

„Wer ist Ethan?", fragte er, woraufhin ich aufstöhnte. Die anderen Jungs und mein Bruder wurden aufmerksam und sahen verwirrt zu Tyler, der immer noch mein Handy hielt.

„Ein Klassenkamerad. Also gib schon her.", sagte ich und versuchte mein Glück aufs neue. Doch bevor ich es mir schnappen konnte, kam mir Samuel entgegen.

„Ich kenn den. Er ist im Footballteam.", sagte er und blickte auf mein Handy. Genervt riss ich ihm das Handy aus der Hand und verließ mit schnellen Schritten das Wohnzimmer. In der Küche schloss ich die Tür und ging endlich ran.

„Na, was geht?", fragte mich Ethan, während ich mich an die Kücheninsel setzte.

„Nichts, bei dir so.", sagte ich und nahm einen Apfel in die Hand.

„Heute steigt eine Party bei mir zu Hause. Du kennst die Adresse bereits, also komm her und lass dein schönes Gesicht hier blicken.", sagte er während ich in den sauren Apfel biss.

„Ich kann leider nicht.", sagte ich und versuchte mich irgendwie auszureden. Denn ich bin ganz und gar nicht der Partymensch und es soll auch so bleiben.

„Ach, komm schon. Tu mir einen Gefallen und ich werde dich nie wieder fragen. Bitte.", flehte er mich an und ich seufzte auf.

„Na gut.", sagte ich und gab mich geschlagen. Nachdem er mir dann die Uhrzeit gesagt hatte, legten wir auf. Den Apfelkern schmiss ich in den Müll und machte die Tür auf. Plötzlich fielen Tyler, Kyle und Samuel vor meinen Füßen, da sie sich an die Tür angelehnt hatten. Und dadurch dass ich die Tür aufgemacht habe, flogen sie auf die Fresse.

„Habt ihr belauscht?", sagte ich entsetzt, während sich die Jungs wieder aufrappelten. Mario stand an der gegenüber liegenden Wand und sah belustigt seinen Freunden zu.

„Was? Niemals!", sagte Tyler und strich sich über seine wild gewordene Haare.

„Wohin willst du gehen?", fragt mich Kyle streng und stemmte seine Hände auf seine Hüfte.

„Ja, wohin willst du gehen.", plapperte ihm Samuel wie ein Papagei nach. Genervt drängte ich mich durch und stellte mich neben Mario hin.

„Ich gehe jetzt auf eine Party.", sagte ich, woraufhin mich mein Bruder skeptisch ansah.

„Du gehst nie auf Partys.", sagte Kyle.

„Diesmal schon. Ist eine Ausnahme.", sagte ich und er zog seine Augenbrauen hoch.

„Vergiss es. Du gehst da nicht hin.", sagte er stur und schüttelte seinen Kopf.

„Lass das Mädchen auf die Party.", sprang Tyler für mich ein und legte seinen Arm um meine Schulter.
Kyle blickte von ihm zu mir und runzelte mit der Stirn.

„Unter einer Bedingung."

MY BROTHERS FRIENDSWhere stories live. Discover now