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Kennt ihr das? Ihr habt nicht mal eure Periode, aber ihr habt das Gefühl, dass trotzdem irgendwie Blut auf eurem Arsch zu sehen ist? Ja? Denn ich habe gerade dieses Gefühl. Gefühlt jeder starrt mich an während ich den Flur runter zu meinem Spind lief. Ich lief schneller den Flur entlang und wollte so schnell wie möglich auf die Mädchentoilette. Doch die Tür eines Klassenzimmers ging auf und eine Hand riss mich ins Zimmer. Erschrocken blickte ich Tyler an, der hinter mir wieder die Tür schloss.

„Ich brauch deine Hilfe.", sagte er und sah mich mit großen Augen an. Seine Haare waren total verwuschelt und er sah so aus als ob er einen Geist gesehen hätte.

„Wenn du mir auch hilfst.", sagte ich und er nickte dann einverstanden.

„Kannst du auf meinen Arsch schauen?", platzte es aus mir heraus, woraufhin seine Augen sich weiteten. Innerlich schlug ich mir auf den Kopf wegen meiner Dummheit.

„Ich fühle mich geschmeichelt, Allison. Aber ich kann das deinem Bruder nicht antun.", stotterte Tyler leicht und schluckte schwer.

„Okay, das ist ziemlich behindert. Aber meine beste Freundin ist im Ausland und da sie nicht da ist, musst du kurz die Rolle übernehmen. Du musst nur schauen, ob ich etwas am Arsch habe.", sagte ich und sah ihn bittend.

„Oh, das meinst du. Und mach dir keine Sorgen, als ich auf deinem Hintern gesehen habe, war da nichts.", sagte er und bereute seine Worte danach. Ich hob meine Augenbrauen an und musste leicht grinsen.

„Nicht, dass ich immer auf deinen Hintern sehen würde. Es war aus reinem Zufall.", sagte er und versuchte sich raus zu reden. Ich lachte auf und sah ihn kopfschüttelnd an.

„Wofür brauchst du meine Hilfe?", fragte ich ihn, woraufhin er dann die Tür ein wenig aufmachte und mich zwang hindurch zu sehen. Während ich meinen Kopf rausstreckte, stellte er sich hinter mich und streckte über meinem Kopf seinen Kopf aus der Tür.

„Siehst du dieses Mädchen mit der Gucci Tasche?", flüsterte er, woraufhin ich mich um Flur umblickte. Zwischen all den Schülern entdeckte ich tatsächlich ein Mädchen, was sich panisch umsah.

„Was ist mit ihr?", fragte ich nach und sah ihr stirnrunzelnd zu, wie sie unter einem Tisch nach etwas suchte. Was zur Hölle macht sie?

„Meine Eltern wollen mich mit ihr verkuppeln und meinten zu ihr, sie solle mich in der Schule besuchen. Jetzt lässt sie nicht los und hängt an mir wie eine Kette.", sagte er und ich nickte verstehend.

„Jetzt kommst du ins Spiel. Tu kurz so als ob du meine feste Freundin wärst. Das verscheucht sie.", sagte er.

„Was macht ihr da.", sagte plötzlich die männliche Stimme von Ethan aus dem Flur raus. Vor Schreck verlor ich mein Gleichgewicht und fiel auf dem Boden. Dadurch verlor aber Taylor ebenfalls sein Gleichgewicht und fiel mit seinem kompletten Körper auf mich. Vor Schmerz zischte ich auf und presste meine Augen zusammen.

„Fuck!", sagte Tyler und rappelte sich langsam wieder auf.

„Alles gut?", fragte mich Ethan und hielt mir seine Hand hin. Ich nickte und nahm seine Hand entgegen. Dann zog er mich wieder auf die Beine und sah mich besorgt an.

„Babyboy! Da bist du ja.", schrie die schrille Stimme von dem Mädchen und sie kam zu uns gelaufen. Tyler legte seinen Kopf in den Nacken und seufzte genervt auf.

„Was ist denn los, Bärchen. Soll ich dich etwas auflockern.", sagte sie und streichelte ihn an der Brust. Angeekelt sah ich sie an und Ethan sah sie auch nicht anders an. Ich schluckte schwer und biss mir auf die Lippen. Ich muss ihm helfen.

„Er ist mein Freund.", platzte es aus mir heraus, wodurch mich alle überrascht ansahen. Während dann mich Tyler dankend anlächelte, sah mich dieses Mädchen mit zusammen gekniffenen Augen an und Ethan war nur geschockt.

„Wie bitte?", fragte sie und sah mich empört.

„Hast mich gehört. Er ist mein Freund.", sagte ich und schlug ihre Hand aus Tyler's Brust runter.

„Ihr seid zusammen?", fragte mich Ethan und sah mich enttäuscht an.

„Nein!", sagte ich und er sah mich verwirrt an. Dann blickte ich wieder das Mädchen an und presste meine Lippen zusammen.

„Doch!", sagte ich verzweifelt und sah mich nervös um.

„Das wird mir hier zu blöd.", sagte das Mädchen und verschwand endlich. Tyler seufzte erleichtert aus und sah mich dankend an. Während Tyler mich anlächelte, sah mich Ethan aber stirnrunzelnd an. Dann drehte er sich einfach um und ging davon.

„Ethan! Warte!", schrie ich ihm hinterher, aber es traf auf taube Ohren. Er betrat ein Klassenzimmer, während es dann auch zu der nächsten Stunde klingelte. Jetzt konnte ich es nicht mehr aufklären und müsste auf die Pause warten.

„Ich schulde dir was.", sagte Tyler, küsste mir flüchtig auf die Stirn und ging ebenfalls davon. Während sich unser Gang leerte, stand ich immer noch verdutzt da.

———

„Komm mit.", sagte Samuel und zerrte mich aus dem Nichts aus der Schule heraus.

„Ich kann nicht.", sagte ich und versuchte mich aus seinem Griff zu befreien. Ich muss noch Ethan aufklären, aber dieser Idiot zerrte mich einfach hinter die Schule. Dort sah ich schon Kyle und Mario auf mich warten. Beide sahen nicht besonders glücklich aus.

„Was soll das? Ich muss-.", sagte ich, wurde aber von Tyler unterbrochen, der gerade zu uns stoß.

„Hab eure Nachricht erst jetzt gelesen. Was gib's so dringendes zu besprechen?", fragte er und sah durch die Runde.

„Wie lange wolltet ihr es vor mir verschweigen?", fragte mein Bruder und sah mich und Tyler wütend an.

„Vor uns.", korrigierte ihn Samuel und blickte ebenfalls streng zu uns rüber. Nur Mario saß seelenruhig auf der Bank und beobachtete alles nur.

„Weißt du, was sie meinen?", fragte ich zu Tyler, woraufhin er verwirrt seine Schultern zuckte.

„Willst du mich verarschen?! Was hast du an meine Schwester ist tabu nicht verstanden.", sagte Kyle und krallte sich Tyler's Kragen und zog ihn aggressiv zu sich. Erst jetzt leuchtete die Lampe über mir und verstand die ganze Situation. Er denkt, Tyler und ich wären zusammen. So ein Idiot.

„Wir sind nicht zusammen.", sagte ich und versuchte die ganze Situation zu klären. Samuel sah mich mit hochgezogen Augenbrauen an und Kyle knirschte mit seinen Zähnen.

„Wen willst du hier verarschen?", sagte Samuel, woraufhin ich genervt mit den Augen rollte.

„Sie will niemanden verarschen. Chillt mal eure Eierstöcke.", sagte Tyler und befreite sich aus dem Griff von meinem Bruder.

„An mir hing so eine Tussi und sie hat nur kurz meine Freundin gespielt. Keine große Sache.", sagte Tyler und strich sich über sein T-Shirt.

„Ich hab jetzt wirklich keine Zeit dafür.", sagte ich und wollte wieder verschwinden.

„Wohin gehst du?", fragte mich Kyle verwirrt. Ich ignorierte ihn aber und trat aus dem Hinterhof heraus. Dann suchte ich nach den braunen Haaren von Ethan und fand ihn an seinem Auto mit seinen Freunden stehen. Mit schnellen Schritten lief ich dahin und sammelte all meinen Mut zusammen.

„Ethan, können wir kurz reden?", fragte ich ihn, wodurch seine Aufmerksamkeit und dessen von seinen Freunden auf mir lag. Er nickte leicht und zusammen liefen in eine ruhige Ecke.

„Müsstest du nicht bei deinem Freund sein?", fragte mich Ethan und steckte seine Hände in seine vordere Hosentasche.

„Du hast es komplett falsch verstanden. Taylor und ich sind nicht zusammen. Wir haben nur so getan, damit er dieses Mädchen loswird.", klärte ich ihn die ganze Sache auf. Plötzlich entwickelte sich auf Ethans Gesicht ein Grinsen und er trat mir einen Schritt näher.

„Wenn du keinen Freund hast, kannst du dann auf ein Date mit mir gehen?", fragte er mich und lächelte.

„Ja, so läuft das. Wenn man in keine Beziehung ist, darf man mit anderen Typen auf Dates gehen.", sagte ich und schnallte nicht, was er eigentlich damit meinte. Ethan lachte auf und sah mich kopfschüttelnd an.

„Allison, willst du auf ein Date mit mir gehen?"

MY BROTHERS FRIENDSWhere stories live. Discover now