Kapitel 26 - Keine Hilfe

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Adam

Ich bin tot.

Ich wusste nicht wo ich war. Alles an das ich mich erinnern konnte war ein lauter Krach und dann wurde alles schwarz.

Und jetzt war ich in dieser ewigen Dunkelheit. Mein ganzes Leben spielte sich vor meinem geistigen Auge ab. Alles was ich in meinem Leben erlebt hatte. Meine Taten. Die guten und die Schlechten.

Die Qualen meines Herzens, als die Frau die ich über alles liebte, mein Herz brach.

Wut und Zorn machten sich in mir breit.

In den letzten Momenten meines Lebens, war das was ich spürte Zorn. Es brannte in mir.

So endete mein Leben also.

Ich sah das Licht und es brannte.

Dann vernahm ich ein monotones piepen. Es kam so plötzlich und aus dem nichts. Es war ständig und fing alle paar Sekunden wieder an.

Ich war nicht tot.

Ich spürte mit einem Schlag alles. Die Schmerzen an meinem ganzen Körper. Etwas auf meinen Gesicht, das sich wie eine kühle Brise anfühlte.

Ich versuchte meine Augen zu öffnen, doch wurde geblendet von einem grellen Licht. Nach einigen versuchen, gewöhnten meine Augen sich etwas an das Licht.

Ich starrte an eine weiße Decke. LED-Röhren waren an der Decke befestigt.

Ich schaute zur Seite und bemerkte eine Frau. Sie lag mit dem Kopf, von mir weg gedreht, auf dem Bett.

Ich kniff meine Augen etwas zusammen und stellte fest das es Dahlia war. Ihre Hand lag auf meiner. Ein Verband war um ihren Oberarm gewickelt.

Ich schloss meine Augen wieder. Es war schwer meine Augen aufzuhalten. Alles schien mir schwer. Ich konnte mich kaum bewegen. Ein brennen fuhr durch meinen Körper.

Dann Schuldgefühle.

Dahlia saß hier, anstatt sich selbst auszuruhen.

Nach all dem was sie meinetwegen durchgemacht hatte, war sie trotzdem an meiner Seite.

Mit einem Schlag bereute ich alles. Wie ich sie behandelt hatte. Wie ich Camille und die anderen mit ihr sprechen ließ. Wie ich sie anschrie und die meiste Zeit ignorierte.

Ich verspürte das verlangen mich bei ihr zu entschuldigen. Für alles was ich getan hatte.

Fuck. Ich hatte definitiv eine Gehirnerschütterung. Andernfalls würde ich niemals so denken oder fühlen.

Wieso auch?

Dahlia war nur dem Geld her und meinem Nachnamen. Das durfte ich nicht vergessen. Aber im Moment daran zu denken und es zu glauben, war schwer.

Dahlia

Ich setzte mich auf und legte meinen Kopf nach links und rechts.

Ich war eingeschlafen und jetzt tat mein Nacken weh. Aber das war mein kleinstes Problem.

Ich schaute zu Adam, der seine Augen langsam öffnete. Mein Herz setzte einen Schlag aus.

Endlich.

Ich rückte mit dem Stuhl näher und drückte seine Hand leicht.

Adam drehte seinen Kopf zu mir und schaute mich schwach an.

Eine Träne lief ungewollt über meine Wange.

„Ich bin so froh das du wach bist.", hauchte ich und wischte meine Träne weg.

Adam zog seine Hand langsam von meiner und legte seine Hand dann auf meine. Er hielt meine Hand mit seiner letzten Kraft fest.

Ich war etwas überrascht von dieser Geste. Ich dachte eher er würde seine Hand wegziehen.

Ich wusste wie sehr er mich hasste, aber in diesem Moment kannten wir beide keinen Hass.

In diesem Moment waren wir für einander da. Ich mehr für ihn, als er für mich, aber das war okay.

Die ForderungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt