Kapitel 30 - Schluss mit Lustig

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Dahlia

Ich lag auf meinem Bett, starrte die Decke an und hatte meine Kopfhörer in den Ohren.

Zu viele Gedanken plagten mich und ließ mir keinen Moment der Ruhe. Das kam davon wenn man ein ‚Overthinker' war. Nicht einmal die Musik in meinen Ohren half.

Die Auseinandersetzung mit Adam, Damien und mir gestern morgen war so komisch. Adam's Wut schien nicht aus purem Hass gekommen zu sein. Eher .. Eifersucht?

Obwohl, das letzte mal als ich dachte Adam sei eifersüchtig gewesen, hatte er mir das komplette Gegenteil bewiesen. Dennoch schien es so.

Seine ganze Wut war eher Damien gegenüber. Er hatte mich nicht wirklich angeschrien, eher Damien. Dazu kommt noch das er mich nicht beleidigt hatte, wie all die anderen male. Und als Damien dann weg war, schien er bereut zu haben was er getan hatte.

Ugh, ich wurde aus ihm nicht schlauer.

Sollte ich mich entschuldigen?

Ich meine, er hatte mir gesagt das ich den Kontakt mit Damien abbrechen sollte, wenn auch nur für eine kurze Zeit. Und ich ließ Damien einfach hier rein spazieren.

Ich fand dabei kein Problem. Damien war mein Freund und mehr lief da nicht. Natürlich nicht. Also sollte es kein Problem sein.

Dennoch hatte Adam mit darum gebeten. Naja, mich ‚darum gebeten' ist völlig falsch ausgedrückt.

Ich entschied mich dafür die klügere zu sein und mich zu entschuldigen. Vielleicht konnten wir dann Zivil sein.

Einfach entschuldigen und dann schnell wieder ins Zimmer. Ganz einfach.

Ich nahm die Kopfhörer aus meinen Ohren und trat aus meinem Zimmer. Dann ging ich den Gang entlang und blieb vor Adam's Tür stehen. Ich atmete tief durch und hoffte das er wach war.

„Adam?", fragte ich und hob meine Hand um an die Tür zu klopfen.

Ich stockte. Meine Faust war einige Millimeter von der Tür entfernt.

Ich hörte stöhnen, murmeln und brummen.

Ich trat einen Schritt zurück in Unglauben. Ein Moment verging in dem ich realisieren musste was hinter der verschlossenen Tür vor sich geht.

Er hatte sich nicht verändert.

Er war nicht eifersüchtig.

Er war immer noch der gleiche Adam wie vorher.

Ich ging mit schnellen Schritten in mein Zimmer.

Adam schlief mit einer anderen Frau, aber es fühlte sich so anders für mich an. Nicht wie all die Tausende Male wo er das tat.

Er schlief mit anderen Frauen und kümmerte sich nicht darum ob er verheiratet war oder nicht. Und die Frauen interessierte es sicherlich noch viel weniger.

Ich war so dumm! So dumm gedacht zu haben das Adam sich verändert hatte.

Ich wusste selbst nicht wieso ich so sauer und verletzt war. So war Adam einfach. Seit Tag eins. Und ich idiot wollte mich entschuldigen bei ihm.

Ich entschloss mich in diesem Moment dazu, sein Spiel mitzuspielen.

Keine schüchterne und zurückhaltende Dahlia mehr. Ab sofort würde er nur noch die kalte Schulter von mir bekommen.

Ich hatte keine Lust mehr auf all das. Aber wenn er das so wollte, können wir gerne so weiter machen.

Adam

Das heiße Wasser prasselte auf meine nackte Haut und war das einzige befriedigende Gefühl das ich seit langem spürte.

Aus irgendeinem unerfindlichen Grund befriedigte mich der Sex nicht mehr.

Ich kannte Lisa schon seit einiger Zeit und der Sex war immer außerordentlich gut, aber dieses mal nicht.

Dahlia schwirrte gestern und heute morgen, als ich mit Lisa geschlafen hatte, in meinem Kopf. Und es machte mich wahnsinnig.

In solch einer Situation war ich noch nie.

Als würde mein Körper mir signalisieren, dass das was ich tat komplett falsch war. Eigentlich war es das auch. Dahlia war meine Frau und ich sollte nicht mit anderen Frauen schlafen.

Und eigentlich interessierte es mich auch nicht was Dahlia dachte oder wie sich fühlte.

Aber mein Körper war anderer Meinung.

Ich trat aus der Dusche, band mir ein Handtuch und die Hüfte und ging in mein Zimmer zurück.

„Nimm deine Sachen und geh.", schnaufte ich Lisa an, die immer noch in Bett lag.

Ich sah die Trauer in ihren Augen und das ihr nicht gefiel wie ich mit ihr sprach.

„Wir hätten das nicht tun sollen.", erwiderte diese und zog sich ihre Sachen über.

„Mir schien es so als hättest du es genossen."

Und das hatte man auch deutlich gehört. Lisa war ziemlich laut und hätte mit ihrem Geschrei locker die ganzen Fenster des Apartments zerschmettern können.

„Das war das letzte mal, Adam. Deine Frau tut mir leid."

„Das ist nicht dein Problem.", fauchte ich.

Als Lisa dann komplett angezogen war, verschwand sie. Ich wusste das sie traurig war, aber das war mir in dem Moment egal. Sie war nur meine Ablenkung, mehr nicht.

Auch ich zog mir etwas lockeres über.

Ich fragte mich, ob Dahlia und gehört hatte. Ich meine, wir waren nicht grade leise.

Ein Teil in mir hoffte das sie uns nicht gehört hatte und ich konnte mir nicht erklären wieso.

Vorher war es mir egal, ob sie mich mit anderen Frauen hörte oder nicht. Das war die hasserfüllte und Böse Seite in mir.

Die Seite in mir die ihr das ins Gesicht reiben wollte und ihr damit sagen wollte das ich meine Frauen hatte. Und das nicht nur sie ihren eigenen Damien hatte.

Gott, mein Kopf war ein Durcheinander. Nichts machte mehr einen Sinn für mich.

Ich erinnerte mich daran das morgen ein Ball war. Mein Vater hatte mich daran erinnert und ich musste wohl oder über Dahlia Bescheid geben.

Ich konnte ja nicht ohne sie dort antanzen.

Die ForderungWhere stories live. Discover now