Kapitel 39 - Die Wahrheit kommt ans Licht

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Adam

Ich betrat das Büro meines Vaters.

Er war am Telefon und sprach mit jemanden. Er ließ seine charmante, aber auch ernste Seite spielen. Ein spiel das er sehr gut spielte.

Er war kalkuliert, charmant, nett, ernst, kein bullshit. Nicht mit William Taylor.

Der mächtigste Mann der Stadt. John Doom, Alec Rains, niemand kam an ihn ran. Ein real Deal.

Manchmal wunderte ich mich wieso ich diese nette Art von ihm nicht erbte. Wieso ich immer so ein mürrischer Bastard war.

Es half mir im Business, ja klar, aber die offene und charmante Art meines Vater würde mich hier und da besser tun.

„Schön das du hier bist.", sagte mein Vater, als er auflegte.

Ich setzte mich gegenüber von seinem Schreibtisch auf den Sessel.

Hinter ihm waren riesige Fenster aus dem man auf ganz Manhattan schauen konnte. Ein schöner Anblick.

„Und wie laufen die Geschäfte?"

„Können wir über etwas anderes sprechen als Geschäfte?"

Mein Vater lehnte sich nach vorne, seine Gesichtszüge ernst.

„Wir hatten ein Termin um über Business zu sprechen, worüber möchtest du sonst sprechen?", fragte er.

Er verschränkte sein Finger in einander.

„Können wir über .. Mutter sprechen?", fragte ich vorsichtig, aber ernst.

Er runzelte die Stirn überrascht. Dies war ein Thema das wir immer versuchten zu umgehen.

Wir beiden sprachen nicht über unsere Gefühle und erst recht nicht über sie. Unter keinen Umständen.

„Was ist mit ihr? Du kannst mich fragen was du willst."

Er lehnte sich zurück.

Ich seufzte.

„Woher .. Woher wusstest du das sie die richtige ist?"

Diese Fragen wollte ich ihm schon vor fast zwei Jahren fragen. Aber die Frau wegen der ich fragen wollte war es nicht Wert.

Dahlia hingegen..

Ich fand mich selbst Tag für Tag mehr hingezogen zu ihr. Ich musste wissen ob ich nur eine lächerliche Nebenwirkungen der komischsten „Zwangsheirat" der Welt war oder..

Oder ob es etwas echtes war.

„Ich wusste es vom ersten Moment als ich sie gesehen habe.", lächelte er.

„Echt jetzt?", fragte ich verwirrt. „Du wusstest das Mom die richtige war, als du sie zum ersten mal gesehen hast?"

Ich glaubte an diese ganze ‚Liebe auf den ersten Blick' scheisse nicht. In meinem Kopf war das alles nur Schwachsinn. Du kannst dich nicht in jemanden verlieben wenn du ihn das erste mal siehst.

Vielleicht bist du angezogen von der Schönheit desjenigen, aber verliebt nicht.

„Nein.", er schüttelte den Kopf. „Ich spreche nicht von Amalia."

„Du meinst.."

Er nickte. Er wusste von der ersten Sekunde, als er Dahlia sah, das sie dich richtige für mich ist?

Ich fühlte als würde er über mich spotten. Ich wollte aus seinem Büro stürmen und mir dieses Unsinn nicht mehr anhören.

Doch seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, meinte er es ernst.

„Amalia und ich, da dauerte es einige Zeit. Es brauchte Zeit. Aber als wir verstanden wie wir beide tickten, war alles anders."

Ich wunderte mich ob es für Dahlia und mich auch so laufen würde. War unsere Beziehung genau so wie die meiner Eltern? Langsam, voll mit Wut und Missverständnissen?

„Okay, ich bin verwirrt. Ich hätte niemals gedacht das ich jemals wieder .. ehm  .. könnte."

Ich machte eine kleine Pause zwischen ‚wieder' und ‚könnte'. Ich wollte das Wort liebe nicht benutzen. Das würde alles viel ernster machen und da waren noch so viele Dinge die ich mir noch nicht bewusst war.

„Wo hast du sie gefunden?"

Er drehte sich weg und schaute mich nicht mehr an. „Wir hatten einen Deal. Dahlia und ich. Du solltest nie davon erfahren, aber ich denke es ist doch an der Zeit dir davon zu erzählen."

Deal? Was für ein Deal könnten Dahlia und mein Vater gemacht haben?

„Was für ein Deal?", fragte ich und war verwirrter als nie zu vor.

Er drehte sich wieder zu mir und schaute mich an. 

„Adam.. Dahlia hat dich nicht geheiratet für dein Reichtum. Sie hat keinen Fremden geheiratet nur weil er ein Taylor ist. Sie hat dich geheiratet, weil ihr Vater krank ist und ich ihr bot ihr an all seine Rechnungen zu bezahlen."

Ich weitete meine Augen. Mein Mund war sperr weit offen. Mein Magen fühlte sich an als hätte sich ein knoten in ihm gebildet. Das konnte nicht wahr sein, oder?

Dahlia hatte das alles nur für ihren Vater getan?

Und mein Vater verheimlichte mir das?

„Sag mir das das nicht wahr ist.", sagte ich mit ruhiger Stimme. „Das würdest du nicht."

„Doch, Adam.", fing er an. „Es tut mir leid, das ich dich in die Irre geführt habe. Aber ich wusste, hätte ich dir das von Anfang an erzählt, hättest du das alles nicht ernst genommen. Du hättest ihr keine Chance gegeben. Ich habe dich angelogen, weil ich dachte das du wieder lernst zu lieben."

Ich stand vom Sessel auf und fühlte mich plötzlich schwindelig. Seine Worte trafen mich direkt am Kopf und ich fühlte das alles um mich verschwamm.

All die male in denen ich Dahlia angeschrien habe, beleidigt habe, kamen in meinem Kopf zurück.

Und das alles für nichts.

„Wie kannst du sowas tun?", fragte ich. „Wie zur Hölle kannst du sowas tun?", schrie ich ihn an.

Ich hatte meinen Vater noch nie angeschrien. Das war gegen meine Natur. Meine Wut ging nur gegen meine Feinde und nicht gegen meine Familie, aber jetzt fühlte ich mich betrogen von meiner Familie.

Die ganze Zeit war Dahlia ein Engel und kein Monster wie ich dachte.

„Ich weiß du bist sauer, Sohn. Du hast jedes Recht sauer zu sein."

„Ich kann dich nicht mehr ansehen!" Ich legte meine Hände auf meinen Kopf und drehte mich weg von ihm.  „Wie kannst du das mit mir machen? Mit ihr? Weißt du wie schlecht ich sie behandelt habe? Wie scheisse ich zu ihr war?"

Ich drehte mich wieder zu ihm.

„Ich hab es geahnt.", erwiderte er traurig. „Aber ich wusste sie würde dich nicht verlassen. Sie ist selbstlos und Rein. Ich wusste sie würde sich um dich kümmern und an deiner Seite bleiben. Das ist liebe."

Ich drehte mich zur Tür, bereit dieser Situation zu entfliehen. Ich musste zu Dahlia. Ich musste das alles wieder gut machen.

Ich legte meine Hand auf den Tür Knauf, doch dann stoppte ich.

„Wie..", fing ich an. „Wie kann ich Dahlia für mich gewinnen?"

Ich drehte mich erneut zu meinem Vater. Ich wollte seinen Rat nicht. Ich glaubte nichts mehr, das aus seinem Mund kam, doch ohne ihn war ich zum Scheitern verurteilt.

„Wenn du sie willst, Adam.", sagte er. „Dann sag ihr wie du dich fühlst."

Sag ihr wie du dich fühlst.

Ich hatte keinen blassen Schimmer wie ich das machen sollte. Aber ich musste es versuchen. Dahlia hatte es verdient.

Ich riss die Tür auf und verließ mit schnellen Schritten das Büro.

Vergib mir, Dahlia. Es tut mir Leid, Dahlia. Ich bin verrückt nach dir, Dahlia.

Aber würde sie mir überhaupt glauben?

Die ForderungΌπου ζουν οι ιστορίες. Ανακάλυψε τώρα