Kapitel 27 - Ich bin da

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Adam

Dahlia verließ meine Seite nicht.

Es schien so als würde sie sich mehr um mich kümmern, als um sich selbst. Ich kannte diese Seite von ihr nicht. Diese Seite von ihr hatte sie mir nie gezeigt. Und ich verstand nun wieso mein Vater sie so mochte.

Es war ein neues Gefühl für mich.

Jemanden zu haben der immer an deiner Seite ist.

Jemand der an deiner Seite war, nachdem du ihm nur schlechtes getan hast.

Das würde ich nicht. An ihrer Stelle würde ich mich alleine lassen. Ich würde mich nicht um mich selbst kümmern. Dennoch war sie hier.

Ich sah wie wertvoll sie war und was für ein gutes Herz sie hatte. Das hätte ich nicht erwartet.

Ich fragte mich mittlerweile ob sie wirklich hinter meinem Geld her war.

Ich meine, sie hätte warten können, bis ich meinen Wunden erlag und dann den Krankenwagen rufen können. Aber sie handelte wohl schnell und blieb an meiner Seite.

Ein klopfen an der Tür ertönten und riss mich völlig aus den Gedanken. Mein Vater kam herein. Er sah schrecklich aus. So hatte ich ihn noch nie gesehen.

Er hatte einen Jogginganzug an, seine Haare zerzaust und seine Augen rot.

„Adam.", hauchte er, eher er auf mich zu kam und mich umarmte. „Ich dachte ich habe dich verloren."

„Mir gehts gut.", erwiderte ich, unangenehm von dieser Situation.

Er ließ ab und ich sah die unzähligen Tränen über seine Wangen laufen.

So hatte ich ihn wirklich noch nie gesehen. Obwohl, doch. So hatte ich ihn gesehen, als Mum gestorben ist. Aber danach nie wieder.

Er war immer ernst und hart im nehmen. Und jetzt schien er so gebrochen.

Dahlia

Ich betrat das Zimmer und erstarrte. William?

Ich wusste nicht das er kommen würde und war schockiert von seinem Anblick.

Noch nie hatte ich ihn so gesehen. Er sah schrecklich aus. Ich hatte ihn immer nur in Anzügen und perfekt gestylten Haaren gesehen. Und jetzt war es das komplette Gegenteil.

Er sah aus als hätte er seit drei Tagen nicht geschlafen.

Als er mich sah, kam er sofort zu mir und drückte mich in eine Umarmung. Ich erwiderte die Umarmung sofort. Ich war so froh ihn zu sehen und konnte meine Tränen nicht zurückhalten.

Ich war froh das er hier war. Das er Adam sah. Und das er Adam nicht verloren hatte. Ich wusste nicht was dies mit ihm machen würde.

„Ich bin so froh das es euch gut geht.", hauchte William in meine Haare.

Er löste sich von mir und wischte mit seinen Daumen über meine Wangen.

„Ich bin so froh das du hier bist.", murmelte ich schwach.


Nach mehreren Tagen im Krankenhaus ging es Adam so gut, das wir wieder nach New York konnten. Ich war überglücklich.

Ich konnte es kaum erwarten Dad, Maria, Antonie und Damien zu sehen. Naja, Damien zu schreiben wohl eher. Mich mit ihm zu treffen würde etwas schwerer werden.

Ich musste mich auch um Adam kümmern. Seine Wunde im Magen Bereich war noch nicht ganz verheilt und wenn er duschen wollte musste ich seine Wunde mit einem Duschpflaster bedecken. Nachdem duschen musste sein normaler Verband dann rum. Der Arzt hatte mir ganz genau gezeigt wie ich dies machen musste.

Und zu meinem Glück wollte Adam unbedingt nach unserer Ankunft Duschen. Eine Dusche hätte ich auch gut vertragen können.

Adam bestand förmlich darauf das ich mich um seinen verband kümmerte und nicht, wie William vorschlug, eine gelernte Krankenschwester. Ich hatte kein Problem damit, aber die Art wie er darauf beharrte war komisch.

Ich verstand nicht wieso er plötzlich meine Hilfe wollte und darauf beharrte. Aber vielleicht war das ja gut.

Dieser Unfall würde uns vielleicht näher bringen. Er würde nicht mehr so harsch und gemein zu mir sein.

Ich folgte Adam in sein Zimmer und er zog sein T-Shirt aus. Ich blickte auf seinen nackten Oberkörper und bemerkte einige Tattoos. Ich wusste nie das er so viele Tattoos hatte. Ich hatte immer nur die paar an seinen Armen gesehen und das waren nicht viele.

Ich riss mich schnell zusammen und entfernte den Verband. Ich säuberte die Wunde etwas, so wie der Arzt mir zeigte und klebte das Duschpflaster auf die Wunde.

Als ich mich wieder aufrecht hinstellte und in Adam's Augen blickte, sah ich das er mich durchdringend anschaute.

Ich verlor mich in seinen Augen. Sie strahlten keinen Hass mehr aus. Seine Gesichtszüge waren viel weicher, als jedes andere mal wo er mich ansah.

Alles an ihm war anders.

„Ruf mich wenn du fertig bist.", murmelte ich und verschwand schnell aus dem Zimmer.

Die ForderungWhere stories live. Discover now