Kapitel 35 - Überraschungs Trip

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Dahlia

Gähnend ging ich Richtung Küche. Es war noch so früh und gestern war ich so spät schlafen gegangen.

Maria und ich hatten die ganze Nacht telefoniert und erst um vier oder fünf Uhr morgens bin ich schlafen gegangen.

Sie wollte alles über den Ball wissen und ob es Neuigkeiten mit Adam und mir gab.

Der Ball war fünf Tage her und ich war erstaunt wie schnell die Zeit verging.

Was soll ich sagen, die Zeit vergeht wie im Flug wenn man beschäftigt ist. Und ich war mit so einigem beschäftigt.

Joggen.. mhh...

Das wars.

Die meiste Zeit saß ich auf meinem Bett, im Wohnzimmer oder nahm alle meine Klamotten aus meinem Kleiderschrank nur um sie danach wieder neu zu ordnen.

Man findet so einiges an neuen Dingen die man machen kann wenn man wortwörtlich nichts machen kann.

Ich hatte Dad besucht, dem es einigermaßen besser ging. Antonie hatte ich gesehen. Maria war die Tage beschäftig, also musste ich ihr alles beim telefonieren erzählen und das wars dann auch.

Ich versuchte sogar mein Joggen zu verlängern, aber irgendwann hatte ich auch keine Ausdauer mehr. Und keine Lust.

Also ja.

Welcome to my boring Life.

Adam hatte ich die Tage auch nicht wirklich gesehen. Nur beim Dinner und da saßen wir auch nur Stillschweigend gegenüber von einander.

Ich war froh das Adam's Wunde verheilt war und ich mich so nicht mehr um ihn kümmern musste. Obwohl das wohl der einzige ‚intime' Moment war den wir beide hatten. Naja Intim wohl eher nicht.

Ich traf auf Adam in der Küche und als er mich sah musterte er mich mit seinem üblichen Blick. Der nicht mehr allzu abfällig war wie vorher. Also machten wir Fortschritte. Baby Schritte.

„Da bist du ja. Geh duschen und mach dich fertig.", sagte Adam.

„Wieso? Wohin gehen wir?"

Alles was ich wollte war ein Kaffee und vielleicht noch eine Runde schlaf, aber raus gehen stand sicherlich nicht auf meiner Liste.

„Ist eine Überraschung. Also mach dich fertig und pack ein paar Sachen."

Verwirrt drehte ich mich um und ging zurück in mein Zimmer. Kaffee würde ich wohl nach der Dusche haben.

Aber das wichtigere war: Wohin gehts?

Was war das für eine Überraschung? Seit wann hatte Adam überhaupt Überraschungen für mich?


Ich blickte auf die schöne Landschaft die sich um uns erstreckte. Ich war noch nie in den Hamptons, aber ich hatte einiges an Geschichten gehört und Bilder gesehen.

Es war wie ein Traum.

Strände, Ackerland, alte Häuser und alles schien so makellos und gigantisch. Zu gigantisch für jemanden wie mich, der das alles hier nicht gewohnt war.

Ich schaute rüber zu Adam. Es war das erste mal das ich ihn Fahren sah. Sonst fuhr uns immer James oder ein anderer Fahrer, aber die meiste Zeit James. Und nun saß Adam hintern Steuer.

Er hatte eine Sonnenbrille auf und ein dünnen Pullover, bei dem seine Muskeln förmlich heraus stachen.

Adam konzentrierte sich auf die Straße und ignorierte die Landschaft die sich um uns erstreckte.

Vermutlich weil das hier nichts neues für ihn war, im Gegensatz zu mir.

Als er bemerkte das ich ihn anschaute, fing er an zu lächeln.

„Hast du was auf dem Herzen, Dahlia?"

„Nein, ich ehm .. ich hab nur die Landschaft bewundert."

„Du willst wissen wo wir hinfahren, was?"

Das tat ich. Ich starb innerlich vor Neugierde. Ich wollte wissen was das für eine Überraschung war und Überraschungen von Adam konnte ich nicht wirklich einschätzen. Das ist ja noch nie vorgekommen das er mich mit irgendwas überrascht hatte.

Ich nickte.

„Na gut. Nur damit wir uns nicht blamieren wenn wir da einfach blind antanzen sag ich es dir.", erwiderte er mit einem grinsen. „Erinnerst du dich an meine Tante Anne?"

Ich schüttelte den Kopf als er zu mir sah.

„Nein?", fragte er. „Was ist mit Tante Gwen? Jade? Louis? Oder .."

Er zählte noch einige Namen auf, aber ich verlor den Fanden. So viele Namen und ich konnte keinen greifen. Ich hatte keinen blassen Schimmer wer diese Leute waren.

Adam seufzte. „Das sind Verwandte von mir. Du hast die auf der Hochzeit kennengelernt."

Jetzt machte alles einen Sinn. Natürlich erinnerte ich mich nicht an diese Leute, es waren schließlich hunderte von Menschen auf der Hochzeit. Und von all den Menschen die dort waren, hatte sich keiner in meinem Kopf festgesetzt.

Ich fragte mich, ob die mir das übel nehmen würden. Sie waren Verwandte von Adam und ich kannte keinen von Ihnen.

Außerdem hatte ich versucht die Hochzeit aus meinem Kopf zu löschen.

Es war kein Tag der Freude für mich. Ich erinnerte mich an Adam's Worte.

Er sagte damals er würde mein Leben zur Hölle machen und das hatte er auch geschafft. Die meiste Zeit zumindest. Mittlerweile war es einwenig angenehmer.

Adam hatte mich seit langem nicht mehr beleidigt oder mir an den Kopf geworfen das ich nur hinter seinem Geld her war. Oder sonstige Dinge die er mir noch an den Kopf geworfen hatte. Er hielt sich zurück damit und das war ein guter Anfang.

„Hey." Adam riss mich aus meinen Gedanken. „Mach dir keinen Kopf. Meine Verwandten sind alle nett. Etwas hochnäsig, ja, aber die werden dich alle mögen. Sehr sogar."

Im Gegensatz zu dir, dachte ich und war erstaunt wie nett Adam war.

War das seine Art wie er mit mir flirtete oder wollte er einfach nur das ich mir keine Sorgen machte?

„Aber denk dran, alle denken wir sind verheiratet. Richtig verheiratet. Also müssen wir denen das auch zeigen. Kriegst du das hin?"

„Ja.", sagte ich knapp.

Ich hasste dieses Spiel. Dieses Theater. Wir spielten jedem vor das wir uns liebten und wir glücklich sind, und niemand wusste was hinter verschlossenen Türen stattfand.

„Weißt du", fing Adam an. „Ich bin mir bewusst das du nicht der schlechteste Mensch auf dieser Welt bist, das dachte ich vorher zumindest. - Aber ich werde aus dir einfach nicht schlau. Wer heiratet einen Mann den er nicht kennt? Einen Fremden." Er seufzte. „Wie auch immer, jetzt ist es auch egal, wir sind verheiratet. Also müssen wir auch auf Happy Couple tun."

„Ich versteh schon.", sagte ich nur in der Hoffnung diese Unterhaltung wäre vorbei.

Ich wollte ihm keine Antworten auf seine Fragen geben. Ich glaube das dürfte ich nicht einmal. Und es machte ich nervös.

Ich wusste nicht wie Adam reagieren würde, wenn er von dem Vertrag zwischen William und mir wüsste.

Seine Fragen wären dann beantwortet, aber was dann?

Wie würde es weiter gehen?

Die ForderungWhere stories live. Discover now