Kapitel 31 - Kalte Schulter

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Adam

Ich ging in die Küche für einen Kaffee und sah das Dahlia schon da war. Sie stand vor der Maschine und starrte gedankenverloren auf ihre Hände.

Als sie mich bemerkte nahm sie eine weitere Tasse aus dem Schrank und schenkte uns beiden Kaffee ein. Sie schob die Tasse etwas zur Seite ohne mich anzuschauen.

Sie schien so anders. Kalt und uninteressiert.

Wie auch immer. Das war mir egal. Ich würde ihr einfach von dem Ball erzählen und wieder gehen und mich auf die wichtigen Dinge konzentrieren. Und zwar meine Arbeit.

Dahlia drehte sich weg von mir und blickte auf den Kalender der an der Wand hing.

„Ich wollte mit dir reden.", fing ich an. „Gestern schon, aber Damien war hier und.."

Gott, das war eine komische Situation. Sie hatte sich immer noch nicht zu mir gedreht und ich fühlte die Schuld in mir steigen. Aber ich würde meine falschen taten niemals zugeben.

Wenn man ein Taylor ist, ist man nie falsch. Das hatte ich mir zumindest all die Jahre eingeredet.

„Wie auch immer. Es gibt einen Ball morgen. Der Debutante Ball. Es findet einmal im Jahr statt und.."

„Ich weiß.", sagte sie und nahm einen Schluck aus ihrer Tasse. „William hat mir schon davon erzählt."

Ich stockte. Mein Vater hatte ihr davon erzählt?

„Wann hat er dir davon erzählt?"

„Er hat mir heute morgen geschrieben."

Seit wann schrieb sie mit meinem Vater? Ich fühlte Eifersucht in mir steigen, aber ich schob es zur Seite. Wir sprachen hier über meinen Vater und nicht über irgend einen fremden Mann.

„Okay, dann gehen wir.", kam es nur von mir.

Dahlia drehte sich zu mir und schaute mich mit ihren unschuldigen Augen an. Dies und ihre kalte Art waren wie als würde ich mit einer kompletten anderen person sprechen.

„Ich gehe nur wegen William. Nach allem was er für mich getan hat, tue ich alles für ihn.", sagte sie kalt und emotionslos.

Für William. Nach allem was er für sie getan hat.

Versuchte sie mich jetzt verrückt zu machen? Aber er funktionierte. Aber ich verstand auch was sie mir damit sagen wollte.

Nicht wegen dir Adam. Ich schulde dir nichts, Adam. Ich hasse dich, Adam.

Okay, vielleicht hasste sie mich nicht, aber ich hätte es verdient.

„Gut, du brauchst ein Kleid. Ich gib dir eine Adresse wo du dir dein Kleid aussuchen kannst."

„Mhm, was auch immer du willst."

Die Frechheit und Ignoranz in ihrer Stimme war förmlich zu spüren und machte das ganze noch viel unangenehmer.

„Danke für den Kaffee."

Ich drehte mich um, um in mein Zimmer zu gehen. Ich musste mich für die Arbeit fertig machen.

„Adam.", sagte Dahlia und hielt mich auf. „Du solltest duschen gehen. Du riechst immer noch nach .. ihr."

Es fühlte sich an wie ein schlag in die Magengrube. Sie hatte uns also gehört. Aber wieso fühlte ich mich nicht befriedigt davon?

Sie hatte mich schon öfter gesehen und gehört als ich ihr ‚Fremd gegangen' war.

Diesmal war es anders. Dahlia wusste es und irgendwas war anders.

Dahlia

Ich machte einen kurzen Abstecher bei meinem Dad. Nachdem wir die neue Behandlung abgesetzt hatten, ging es ihm etwas besser. Auch wenn Dr. White das Gegenteil befürchtete. Die Therapie abzubrechen war wohl das beste was wir machen konnten.

Meine Laune besserte sich um 100 Prozent und ließ mich meinen Stress mit Adam beinahe vergessen.

Obwohl, das war eine Lüge. Ich versuchte es zwar zu vergessen, aber es war schwer. Ich dachte nach den Unfall würden wir uns besser verstehen.

Er bestand darauf das ich seine Wunde verarztete und war nicht mehr so gemein zu mir. Naja bis das mit Damien passiert war.

Allerdings war er heute morgen auch ganz ruhig, als er mit mir sprach. Vielleicht auch etwas überwältigt wie kalt ich war? Wer weiß.

Ich war grade auf dem Weg zu Maria in die Bäckerei. Wir wollten zusammen ein Kleid für Morgen Abend aussuchen. Und ich war froh das wir wieder Zeit für einander hatten.

Sie war abweisend in den letzten Wochen und ich war auch immer unterwegs. Aber jetzt hatten wir Zeit für uns und ich freute mich sehr darauf. Ich freute mich darauf wieder Zeit mit meiner besseren hälfte zu verbringen.

Die Glocke an der Tür klingelte, als ich durch die Tür trat.

„Dahlia!", sagte Maria erfreut und kam auf mich zu.

„Hey.", erwiderte ich und zog sie in eine Umarmung.

„Ich freu mich so dich wieder zu sehen!", sagte sie in die Umarmung und ließ dann ab. „Hilfst du mir beim aufräumen? Dann können wir schneller los?"

„Natürlich! Du musst nicht fragen."

Ich half Maria beim aufräumen und putzen.

Sie schaltete Musik an und wir Tanz-putzten zur Musik. Ich vermisste die Arbeit mit ihr sehr. Und die Zeit als wir zusammen wohnten.

Fast jeden Abend Sushi essen gegangen sind und uns dabei fast jedes mal eine Lebensmittelvergiftung drohte.

Unsere nächtlichen Spaziergänge wenn wir mal raus wollen und reden wollten. Unsere Filmabende. Alles vermisste ich.

Und jetzt wohnte ich in diesem riesigen Apartment unf hatte niemanden mit dem ich das alles machen konnte. Es sei den ich treffe mich jeden Tag mit Maria.


Wir saßen auf dem Boden der Bäckerei, Kaffee und Kuchen vor uns.

„Los. Hau raus. Was hast du? Ich seh doch das du was hast!", sagte Maria und schlug mich leicht auf den Oberarm.

Ich seufzte. Ich wusste nicht ob ich ihr alles erzählen sollte. Von dem Vertrag mit William bis zu Adam und wie er mich behandelte. Oder das er mit anderen Frauen schlief.

Erneut ein seufzten und dann erzählte ich ihr alles. Ich ließ kein Detail aus. William's Vertrag, Adam und seine Frauen, Adam's Wutausbrüche, Damien, Camille und Paris, Sizilien, alles.

Ich wusste das ich eigentlich nichts davon Maria erzählen sollte, aber sie war meine beste Freundin. Ich konnte ihr vertrauen. Außerdem war sie die einzige der ich mich so öffnen konnte.

Als ich fertig war, hob Maria ihr Augenbrauen. Man konnte ihr ansehen das sie nach Worten suchen.

„Wow.", fing sie an. „Ein Jahr also ... wie lange seit ihr schon..?"

„Sieben Monate."

„Okay, dann ... lass dich einfach nach fünf Monaten scheiden. Du hast es schon so lange ausgehalten du schaffst das schon!"

Daran hatte ich garnicht gedacht. Vielleicht weil es Dad immer noch nicht gut ging? Vielleicht aber auch weil ich dachte das es Berg auf mit Adam und mir gehen würde.

Vielleicht täuschte ich mich auch. Vielleicht würde es niemals Berg auf gehen. Vielleicht war die Scheidung ja das beste für uns beide. Wer weiß das schon.

Die ForderungWhere stories live. Discover now