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Ich wachte auf und das erste was mir auffiel war, dass ich im Bett lag.
Ich spürte Damián wie die letzte Zeit auch nah bei mir und etwas Freude durchflutete meinen Körper.
Sein Arm lag um meinen Oberkörper, mit dem er meinen Rücken fest gegen seine Brust presste und in meinem Nacken spürte ich seinen gleichmäßigen Atem.
Er schlief noch, das hieß, dass ich mich auch noch einige Zeit ausruhen konnte.

Langsam drehte ich mich um.
Sobald ich mit dem Gesicht zu ihm lag zog er mich wieder feste an sich. Einen Arm hatte er über meinem Kopf ausgestreckt, der andere lag unter meinem Shirt auf meinem Rücken und hielt mich bei ihm.

Ich fand es erstaunlich, wie er sich innerhalb von ein paar Tagen so intensiv verändert hatte.
Schließlich hätte man davor nie meinen können, dass dieser dunkle, bösartig wirkende Mann eine so weiche Seite hatte.

Seufzend lehnte ich mein Gesicht an seinen Brustkorb und konzentrierte mich auf seinen Herzschlag, während ich die Zeit zum Nachdenken nutzte.
Gestern war viel passiert, doch ich war mir sicher dass ich meine Vergangenheit jetzt hinter mir lassen konnte.

Ich war froh darüber, dass ich in diesem Haus so angenommen wurde und die Riccardos mich auch bei vielen Sachen unterstützten.
Zufrieden sah ich auf in Damiáns entspanntes Gesicht.
Eigentlich sollte, oder besser gesagt wollte ich ihn ja hassen. Aber irgendwie fühlte ich mich zu diesem Mafiosi auf komische Art und Weise hingezogen.

Schließlich hatte er viele Geheimnisse, die ich nur zu gerne herausfinden würde.
Zum Beispiel, wo diese Narbe auf seiner Stirn herkam.

Sie war länglich und zog sich über seine rechte Stirnseite. Wieder zuckten meine Finger und ich wollte darüber streichen, doch ich wollte ihn nicht aufwecken.
Was mich ebenfalls interessierte waren seine Tattoos.

Gestern hatte ich sie das erste Mal richtig gesehen.
Das eine ging von seinem linken Oberarm aus über seine Schulter zur Brust.
Es sah aus wie ein chinesischer Drache, der sich um ein Schwert schlängelte.
Mich interessiert es brennend, ob es eine Bedeutung Hat oder nicht.

Auf seinem rücken hatte er ebenfalls ein abstraktes Muster tätowiert. Was es darstellen sollte wusste ich nicht.
Während ich so da lag fiel mir auf, dass er das Shirt nicht mehr trug und nur in Jogginghose schlief.

Bei dem Gedanken an seinen Körper spürte ich direkt, wie meine Wangen warm wurden.
Ich konnte ein leichtes Grinsen nicht unterdrücken und zog deshalb meine Decke bis zur Nase hoch.

Die Freude in mir war riesig.
Endlich war ich über ihn hinweg.
Immerwieder flog mir dieser Gedanke durch den Kopf und gab mir ein leichtes kribbeln im Magen.

"Denk nicht so laut" brummte Damián neben mir plötzlich und ich erschrak förmlich.
Seine tiefe, verschlafene Stimme jagte mir einen angenehmen Schauer durch den Körper.

"Was denke ich denn?" Hauchte ich, er hatte seine Augen noch geschlossen.
"Zu viel." Meinte er seufzend.

Plötzlich schmiegte er sein Gesicht an meine Halsbeuge und atmete tief durch.
Ich spürte seine leichten Bartstoppeln an meiner Haut kratzen, während er seine Lippen auf meine Schulter drückte.

"Damián?" Meine Stimme klang nervöser als ich es wollte.
"Hm?" Brummte er und seine kratzige Stimme traf wie Blitze in meinen Magen.
"Darf ich dich was fragen?" Meine Neugier siegte.
"Si" er drehte sich auf seinen rücken und ich legte mich so hin, dass ich mein Kinn auf seiner Brust abstützen konnte.

Mein Blick wanderte zu seiner Stirn.
Ich überlegte, wie ich die Frage stellen sollte, während ich mit meinem rechten Zeigefinger sanft über die Narbe strich.
Er zog seine Augenbrauen angespannt zusammen, doch er erwiderte nichts auf meine Berührungen.

Call me "Mi Amor" Where stories live. Discover now