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-Lorena-

Carlos sah uns nacheinander ernst an.
"Die Manccinis haben uns eine erneute Drohung gesendet. Es bezieht sich auf den Mord von Pablo Hidalgo."

Sofort setzte mein Herz einen Schlag aus und ich bekam Angst.
"Sie wollen uns endgültig wegschaffen." Stellte Damián fest und ich hielt gespannt meinen Atem an.

"Si. Wir könnten es auf die Friedliche Weise angehen und einen Kompromiss suchen, aber die Gefahr, dass sie eine unserer Frauen wollen, ist hoch. Und das dürfen wir unter keinen Umständen zulassen." Sein ernster Blick fiel zu mir und mir wurde unwohl.

"Und wieso knallen wir sie nicht ab?" Fragte Mattia und verschränkte seine Arme.
"Weil diese Ratten zu viele sind. Sie kriechen überall umher und sind da, wo man sie am wenigsten erwartet." Antwortete Alvaro mit gehässiger Stimme.

Immernoch neugierig verfolgte ich ihre Unterhaltungen.
"Ich habe mit eurem Vater gesprochen." Er sah zu den drei Geschwistern uns gegenüber.
"Er meinte, wir hätten eure Unterstützung."
Sofort nickte Elenor.
"Natürlich, Onkel. Alles für die Familie." Ihre Brüder nickten zustimmend und dankbar sah ich sie an.

"Außerdem werde ich noch die Familie aus Deutschland anrufen und mich eventuell um Unterstützung bei den Polen informieren."
Es musste sehr ernst sein, wenn sie so viele um Hilfe fragen wollten.

"Wir haben noch alte Kontakte nach Italien. Dort könnten wir auch anfragen." Alvaro zog sein Handy hervor.

"Si. Ich rufe gleich meinen Bruder in Deutschland an. Damián, könntest du deine Brüder holen und dich um den Rest kümmern?" Etwas Enttäuschung stieg in mir auf, denn das hieß, dass unser gemeinsamer Tag wohl nichts werden sollte.
Doch mir war auch bewusst, dass es hierbei um unser aller Leben ging.

Nickend erhob er sich.
"Bin gleich wieder da" brummte er, während er sein Handy hervor zog und aus der Küche ging.

Etwas überfordert saß ich mit den anderen nun am Tisch.
Alvaro war in sein Handy vertieft, qährend Mattia sich abwartend zurücklehnte und Eenor nur auf den Tisch starrte.

War es meine Schuld, dass die Manccinis auf unser Leben aus waren?
Schließlich war es mein Vater, den sie töten mussten, nur, dass ich weiterleben konnte. Und wegen seinem Tod wollten sie uns nun alle umbringen.

Carlos erhob sich nun ebenfalls.
Im Vorbeigehen legte er Alvaro die Hand auf die Schulter.
"Gracias" seine Stimme klang komisch, fast so, als würde er sich durchgehend Sorgen machen.
Er ging hinaus und im selben Moment kam Damián wieder herein.

"Diese Bastarde" fluchte er.
Mattia lachte.
"Du sagst es." Brummte er, ohne aufzusehen.

Ich sah wieder zu Damián, der mir mit einem Kopfnicken andeutete, ihm zu folgen.

Stumm stand ich auf und ging ihm hinterher.
Kaum waren wir die Treppen oben und in unserem Zimmer angelangt, griff ich nervös nach seiner Hand, um ihn zu mir zurück zu ziehen.

"Damián" hauchte ich und spürte bereits die aufsteigenden Tränen.
"Bin ich daran schuld?" Krächzte ich.
Er sah mich überrascht an, doch dann drehte er sich ganz zu mir herum und nahm mein Gesicht in seine Hände.
"No" brummte er.

Mir lief eine Träne aus dem Auge.
Und eine zweite, und darauf folgten gleich eine dritte und eine vierte.
"Nonono, Amore" sein Daumen wischte meine Nassen Tränen weg, jedoch folgten gleich neue.

"Wie kommst du darauf?" Fragte er zärtlich und ich schluchzte leise.
"Sie sind wegen meinem Vater auf uns aus. Und es ist meine Schuld, dass ihr ihn getötet habt, und jetzt müsst ihr deshalb sterben!" Wimmerte ich leise.
Er schüttelte den Kopf und sah mir in die Augen.

Call me "Mi Amor" Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt