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Der nächste Morgen kam schneller als erwartet.

Ich wachte auf, als Damián gerade aus dem Bad kam.
Er streckte sich und fuhr mit seinen Händen durch sein Dunkles Haar, wodurch er meinen Blick auf sich zog.

Ich betrachtete seinen nackten, breiten Oberkörper, sah den vielen Muskeln zu, wie sie unter seiner gebräunten Haut arbeiteten.

Als ich wieder in sein Gesicht sah, begegnete ich seinem Blick und sofort spürte ich, wie meine Wangen warm wurden.
"Morgen" murmelte ich verlegen in meine Decke und er lachte.
Es klang tief und rau, er musste noch nicht lange wach sein.

"Ai Amore." Die Matratze neben mir sank unter seinem Gewicht ein, als er sich drauf kniete und sich mit seinen Armen neben mir abstützte.

Er lehnte über mir, sodass sein Körper halbwegs auf mir lag, und drückte mir einen Kuss auf den Mund.
Ich legte meine Hände an seine Seiten, seine warme Haut fühlte sich angenehm unter meinen Fingerspitzen an.

Ich sog unterbewusst seinen angenehmen Geruch tief ein, während er mich lächelnd musterte.
"Hast du Hunger?" Fragte er plötzlich, etwas verwirrt sah ich zu ihm auf.

"Ja, schon ein wenig." Gestand ich.
Ich konnte garnicht so schnell reagieren, da hatte er sich von mir runter gerollt und war aufgestanden.
"Zieh dich an, wir fahren in die Stadt." Bestimmte er.
"In die Stadt?" Fragte ich ungläubig, während ich mich aufsetzte.
Wieso genau wollte er jetzt in die Stadt?

Sollten wir das Frühstück ausfallen lassen?

"Si." Er ging ins Bad.
Ich wartete ein Paar Minuten, um richtig wach zu werden, bevor ich ihm folgte.
Dort stand er vor dem Waschbecken und stellte gerade seine Zahnbürste weg, als ich mich neben ihn stellte.

Ich wollte gerade nach der Zahnpasta greifen, doch Damián holte aus einem Regal links neben ihm etwas heraus, wodurch er sich strecken musste.

Ungewollt landete mein Blick auf seiner Narbe und ich hielt inne.
Ohne den Blick davon abzulassen legte ich meine Sachen beiseite.

Dieser Anblick hatte mich getroffen, wie ein Eimer kaltes Wasser.
"Hm?" Machte Damián, als ich seinen Arm am Handgelenk ein Stück aufhob, um einen besseren Blick darauf zu haben.

Sie hatte ungefähr einen Durchmesser von einem Golfball.
Erschrocken hielt ich die Luft an. Bei diesem Anblick stellte es mir die Haare auf.
Vorsichtig fuhr ich mit meinen Fingern die Haut drumherum ab, schließlich wollte ich ihn nicht verletzen.
Die Kugel musste genau auf einen seiner Rippenknochen getroffen haben.

"Tut es sehr weh?" Als ich aufsah bemerkte ich seinen angespannten Blick, mit dem er mich durch den Spiegel betrachtete.

"Gibt schlimmeres." Meinte er knapp.
Nickend griff ich nach meiner Zahnbürste.
Ich hatte definitiv einen wunden Punkt getroffen.

Stumm putzte ich meine Zähne.
Damián rasierte sich, gerade so, dass noch dieser leichte Bartschatten auf seinen Wangen war. 
Währenddessen wusch ich mein Gesicht und trug meine Tagescreme und zum Schluss noch ein wenig Mascara auf.

In dieser Zeit redeten wir nichts.

Wieso reagierte er so abgeneigt? Er könnte es doch ruhig zugeben, wenn er Schmerzen hätte.

Er ging raus, um sich wahrscheinlich anzuziehen.
Ich wollte unangenehmen Momenten entkommen, weshalb ich zuerst mit viel Geduld meine Haare sorgfältig in einen hohen Zopf band.
Vorne ließ ich ein paar Strähnen locker hinaus hängen, sodass ich die Frisur ein wenig auflockerte.

Dann ging ich ins Zimmer zurück.
Damián war bereits angezogen, er legte gerade seine Armbanduhr an.
Er hatte diesesmal ein schwarzes Hemd zu seiner Anzugshose an, was nicht weniger attraktiv an ihm aussah.
Die oberen zwei Knöpfe standen wie immer offen.

Call me "Mi Amor" Where stories live. Discover now