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Ich wehrte mich gegen den festen Griff, jedoch drückte der Mann nur noch fester zu, sodass ich fast keine Luft mehr bekam.

"Lass mich los, du Wichser!" Röchelte ich.
Seine Finger bohrten sich schmerzhaft in meinen Hals und ich sank vor ihm auf die Knie.
"Hör auf!" Brachte ich leise hervor, er lachte nur.
"Wieso? Glaubst du du kannst uns einfach so beleidigen, ohne Konsequenzen?!" Fragte er mich sichtlich angefressen.

"Giovanni" hörte ich dann eine mir sehr bekannte Stimme.
Der Mann, der meinen Hals immernoch umfasste drehte seinen Kopf nach hinten.
Langsam wurde mein Sauerstoff knapp und um mich herum begann sich alles zu drehen.

Nur benommen nahm ich wahr, wie er seine Hand vor mir entfernte.
Ich fasste mit sofort an den Hals und sank zurück auf meinen Hintern.
Ich lehnte mich schwer atmend an Damiáns Wagen und mit Verschleiertem Blick sah ich auf.

"Steig ein." Brummte Damián, der mit den Händen in den Hosentaschen breitbeinig vor mir stand.

Ich bewegte mich nicht.
Mein Körper fühlte sich viel zu schwer und ausgenockt aus.
Ich bekam noch mit, wie er mich halbwegs sanft packte und hochzog, sodass ich vor ihm stand.

Ich sagte nichts.
Völlig reglos starrte ich auf seine Brust.
Er seufzte und nahm mein Gesicht in seine Hände.
"Ai Amore." Brummte er leise und eine Träne kullerte aus meinem Auge.

Ich hatte alles versaut.

Anstatt das zwischen uns wieder hinzubiegen hatte ich es zum eskalieren gebracht.
Noch dazu waren wegen mir seine Schwestern jetzt von den Manccinis entführt worden und ich wollte garnicht wissen, wie wütend er auf mich sein würde, da ich ausgestiegen bin.

Er öffnete mir die Beifahrertür und ich ließ mich auf den weichen Sitz sinken.
Seufzend stieg er ein und startete den Motor, um dann doch endlich den Weg nach Hause anzusteuern.

Sobald er den Wagen neben der Haustür abstellte stieg ich aus.
Ich ging die Treppe hinauf in unser Zimmer, auf Damián nahm ich keine Rücksicht.
Er war eh wütend auf mich.

Ich ließ mich auf unser Bett sinken.

Kurz darauf kam Damián herein, er stellte sich mit verschränkten Armen vor mich.

"Was sollte das?" Fragte er mich. Seine Stimme klang viel ruhiger als vorhin.
"Ich habe es dir doch erklärt." Krächzte ich leise und wischte mir eine Träne weg.

"Und wieso redest du nicht einfach mit mir?" Er ging vor mir in die Hocke und seine Hände legte er auf meine Oberschenkel.

Zögernd sah ich in seine Augen.
Zu meiner Überraschung sah er mir nicht mehr ganz so wütend wie vorhin entgegen.

Ich seufzte.
"Ich wollte mit dir reden. Aber eine Stunde am Tag ist zu wenig, Damián." Hauchte ich kraftlos.
Zärtlich strichen seine Hände auf und ab.

Er sah mich einfach nur stumm an.
"Kannst du wenigstens etwas dazu sagen?" Fragte ich, während ich mich um eine ruhige Stimme bemühte.

"Was soll ich denn sagen? Dass es mir leid tut, dass ich arbeiten war?"
Ich spürte erneute Wut in mir aufsteigen.
War das sein Ernst?

Doch bevor ich losschimpfen konnte, nahm er meine Hände in seine.
"Es ist wichtig, dass wir miteinander Kommunizieren, weißt du? Ich muss wissen, was dich stört, sowie du wissen musst, was mich stört."

Ich war verwundert, wie erwachsen er dieses Thema betrachtete.
"Und wie soll ich kommunizieren, wenn du nie da bist?" Fragte ich trotzig und entzog ihm meine Hände.

"Ich weiß jetzt, dass es dich stört und schaue, dass ich es ändern kann. Vielleicht teile ich es mir so auf, dass ich nach dem Frühstück gehe und vor dem Abendessen wieder da bin." Brummte er.
Ich nickte zufrieden.
"Hört sich besser an." Murmelte ich.

Call me "Mi Amor" Dove le storie prendono vita. Scoprilo ora