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Einige Wochen später weckten mich helle Sonnenstrahlen, die mein Gesicht blendeten.
Ich öffnete blinzelnd meine Augen und drehte meinen Kopf zur Seite, als ich Damián aus dem Schrank kommen hörte.

"Buenas Dias." Murmelte ich verschlafen.
Er knöpfte sein Hemd zu und sah zu mir.
"Hõla." Brummte er.

"Musst du schon los?" Ich setzte mich gähnend auf, während er sich vor den Spiegel stellte und seine Haare richtete.
"Si." Sagte er.

"Es wird wieder spät, du brauchst also nicht warten." Er legte seine Uhr an und nahm dann sein Jackett von der Bettkante.
Ich seufzte.
"Okay." Meinte ich niedergeschlagen.

Er kam auf mich zu und legte zwei Finger um mein Kinn, um meinen Kopf anzuheben.
Die andere Hand legte er auf meinen mittlerweile ausgeprägteren Bauch.
"Ich liebe dich." Brummte er lächelnd und zufrieden ließ ich mir von ihm einen Kuss auf meine Lippen hauchen.
"Ruf mich an, wenn etwas ist." Erinnerte er mich.

Sobald ich nickte ging er raus.
Ich seufzte und sah auf meinen Bauch hinab.
"Gestresster Mann, euer Papá." Murmelte ich.

Bis zum Frühstück würde es noch etwas dauern, weshalb ich mich zurücklehnte und nach meinem Buch griff.
Ich war mittlerweile bereits in der 18 Woche schwanger, somit sah man meinen Babybauch schon ziemlich gut.

Zärtlich fuhr ich mit meiner Hand darüber.
Nebenbei dachte ich an Damián.
Er war wieder vollkommen in sein Geschäft vertieft.
Zum Glück hatten die Manccinis bis jetzt noch keinen Krieg gestartet, doch deshalb arbeitete er nicht weniger.

Morgens ging er eigentlich bereits um fünf Uhr außer Haus, um dann, irgendwann um Mitternacht wieder nach Hause zu kommen.
Dementsprechend blieb nicht viel Zeit für uns, was mich irgendwie traurig machte.
Ich konnte ihm somit garnicht erzählen, dass ich gestern bereits leichte Tritte von unseren Zwergen spüren konnte.
Oder, dass ich mir gerne mehr Zeit für uns beide wünschen würde.

Ich fragte mich, wie es wohl sein sollte, wenn die Zwerge auf der Welt waren.
Meine Sorge war, dass wir uns voneinander entfernen und weniger Zeit für uns zwei bleiben würde.

Ich musste bei Gelegenheit unbedingt mit ihm darüber sprechen.

Doch mit diesen schlechten Gedanken wollte ich bestimmt nicht meinen Tag starten.

Ich entschied mich für eine entspannende Dusche vor dem Frühstück, die ich mir dann auch gönnte.

Meine nassen Haare ließ ich offen und zog mir eine Leggins und ein weites Shirt an.
Entspannt stieg ich die Treppen nach unten in die Küche.
Valery saß alleine am Tisch und blätterte in einer Zeitung.

"Ah, Buenas Dias Lorena." Sie grinste mich über den Rand der Zeitung hinweg an.
"Hõla." Seufzend ließ ich mich sinken und sie lachte.
"Anstrengend?" Fragte sie und warf mir einen wissenden Blick zu, ich lachte.
"Si, langsam schon. Ich will garnicht wissen, wie es Später sein wird." Gestand ich.

"Ai, so schlimm ist es nicht. Aber ich verspreche dir, wenn sie auf der Welt sind, wirst du alles schlechte vergessen und dir nur das Beste für die kleinen wünschen." Sagte sie aufmunternd.
"Si, das tue ich jetzt schon." Gab ich grinsend zu.
"Damián bestimmt auch." Sagte sie und mir schossen wieder diese schlechten Gedanken von vorhin ins Hirn.

Valery musste wohl meine kurze Denkphase bemerkt haben, denn sie sah mich prüfend an.
"Stimmt etwas nicht?" Fragte sie ungläubig, sofort schüttelte ich den Kopf.
Sie sah mich weiterhin mit diesem prüfenden Blick an und ich wurde weich.

"Naja..." Nervös spielte ich an der hellen Tischdecke herum.
"... Er ist nur so selten Zuhause, weißt du? Und ich mache mir Sorgen, da wir uns im Moment voneinander entfernen." Gestand ich leise.
"Wieso denn das?" Hakte sie nach.
"Er geht morgens um Fünf außer Haus und kommt irgendwann Mitternacht wieder nach Hause. Und das seit Wochen, jeden Tag! Ich verstehe, dass er dieses Geschäft übernimmt, und dass das ganze eine riesen Aufgabe ist. Aber irgendwie ist die Angst da, dass er mich, besser gesagt, uns dadurch vernachlässigt. Ich meine, wann haben wir noch Zeit füreinander?"

Call me "Mi Amor" Where stories live. Discover now