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Überfordert sah ich zu Valery, die nickte.

"Wir haben es so abgemacht. Und ein Riccardo hält sich daran." Meinte sie.
"Kein Krieg mehr, das Geschehene wird von beiden Seiten vergessen und auch keine Drohungen mehr." Sie stellte sich vor uns hin und der Typ und gegenüber nickte.

Dann grinste er breit und sah zu Carlos.
"Dein Bruder wird sich freuen, wenn wir ihm seine Frau wieder bringen." Meinte er.
Angespannt schloss Valery die Augen, wir sahen sie alle geschockt an.

"No... Valery" Carlos schüttelte ungläubig seinen Kopf.
"Alles für unsere Kinder, corazon. Weißt du noch?" Krächzte sie und sah zu ihm, über ihre Wangen kullerte eine Träne.

"Alles aber nicht du" deutlich sah man den Schmerz in Carlos Augen, während er sie ansah.

Keuchend griff ich nach Damiáns Hand, die er feste drückte.
Er sah genauso erschrocken wie seine Brüder zu Valery, die sich vor Carlos stellte und zu ihm aufsah.

"Ich liebe dich, vergiss das nicht." Sie legte unter Tränen eine Hand auf seine Wange und drückte ihm einen Kuss auf seine Lippen.

Völlig überfordert sah ich an, was gerade vor meinen Augen passierte.

Valery wandte sich an Matteo, der direkt neben Carlos stand.
"Pass auf dich auf, hijo." Sie umarmte ihn und ihr Körper zitterte vor Tränen.

Matteo schluckte kräftig.
Auch Emilio umarmte sie zum Abschied.
Sie lehnte sich zurück und sah ihn an.
"Krieg das mit Evelyn wieder in den Griff." Er nickte benommen.

Dann wandte sie sich an uns.
"Valery, tu das nicht." Krächzte ich, sie schüttelte den Kopf.
"Ich habe mir geschworen, mein Leben für meine Kinder zu geben. Und das wirst du irgendwann auch, Lorena." Sie legte eine Hand auf meine Schulter und umarmte anschließend Damián.

"Sagt euren Zwergen, dass ihre Oma sie lieb hat." Hauchte sie.
Damián sah sie mit einem Gesichtsausdruck an, der mir einen Stich versetzte.

Sie verabschiedete sich von jedem einzelnen und bevor die Männer sie Mitnahmen ging sie nochmals zu Carlos.

Die beiden küssten sich zum Abschied und schluchzend lehnte ich mich gegen Damián.
Es war viel zu viel in letzter Zeit.
Der Anblick, dieser Schmerz in den Augen von Damiáns Eltern.

Das ist wahre Liebe.

Ich schloss meine Augen und wischte mir über meine Wangen.
Es war zu viel.

Und dass Valery für mich wieder zu ihrem Vergewaltiger zurückkehrte, gab mir den Rest.
Meine Kinder würden ihre einzige Oma nie kennenlernen.

Sie ging zu den zwei Männern und lächelte uns noch schmerzhaft zu, dann verschwand sie ohne weiteres.

Rafael war der erste, der sich nach gefühlter Ewigkeit wieder bewegte.

Ohne etwas zu sagen ging er und kurz darauf hörte man ihn mit afheulendem Motor davonfahren.

"Wir holen sie zurück, Papá." Murmelte Matteo.
Carlos jedoch regte sich nicht, stattdessen starrte er weiterhin in die Ferne.

Damián legte seine Hand in meinen Rücken.
"Geh schonmal zum Wagen." Befahl er mir leise, nickend wandte ich mich von ihm ab.
Hinter ihm stand nur zwei Meter entfernt sein dunkler Mercedes, den ich mit zittrigen Beinen ansteuerte.

Ich griff nach der Tür, als plötzlich ein heftiger Schmerz durch meinen Unterleib zog.

Völlig überrascht hielt ich mich am Wagen fest und krümmte mich keuchend nach vorne.
"Was-"

Ich sah hinab und bemerkte den nassen Fleck an meiner Hose.
Meine Fruchtblase war geplatzt.
"Shit." Sofort wurde ich wieder panisch.
Ich richtete mich halbwegs auf und sah zu Damián, im gleichen Moment drehte er sich herum.

Call me "Mi Amor" Where stories live. Discover now