Überraschungen soweit das Auge reicht

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Müde schlurfte ich aus meinem Zimmer und machte mich auf den Weg in die Küche. Doch als ich im Türrahmen stand und sah, was dort auf dem Tisch stand, drehte ich mich wieder um und machte Anstalten zu gehen.

"Na, na, na, na." Len hielt mich am Arm fest. "Hier geblieben, Madame."

"Len," maulte ich. "ich habe dir doch gesagt, dass ich diesen Tag nicht feiern möchte."

Aber er beachtete meinen Protest nicht und führte mich zum gedeckten Tisch. Dabei hatte ich ihm doch eingebläut, dass mein Geburtstag nichts Besonderes werden sollte.

"Hey," meinte der Alpha nur unbekümmert. "deine Bedingungen waren: keine Geschenke, kein Ständchen, kein Kuchenbacken und keine Feier. Das Verbot, ein Frühstück für dich zu machen, hast du nicht erwähnt."

Misstrauisch blinzelte ich den triumphierend grinsenden Alpha an.

"Na gut, meinetwegen!" rief ich aus, schmiss geschlagen die Arme nach oben und setzte mich, während Len noch stehen blieb.

„Was denn?" fragte ich spöttisch. „Hast du es dir doch anders überlegt?"

„Nein," antwortete mir der Alpha langsam. „aber ich habe noch nicht mein Geburtstagsgeschenk überreicht."

„Dawson, ich gehe gleich." drohte ich.

„Keine Sorge, nichts materielles."

„Aha." Ich zog abwartend eine Augenbraue hoch.

Len beugte sich zu mir hinunter und augenblicklich wusste ich sein Geschenk. Seufzend nahm ich das kribbelnde Gefühl in Empfang, das entstand, als sich unsere Lippen vorsichtig berührten. Der Löwe legte behutsam seine Hände in meinen Nacken und ich vergrub meinerseits die Finger in seinen goldenen Haaren.

Lens Lippen verzogen sich zu einem Lächeln.

"Hey," grummelte ich. "so kann ich nicht küssen."

Jetzt fing der Alpha auch noch an, leise zu lachen. Ich gab es auf und brachte ein wenig Abstand zwischen unsere Gesichter. Stirnrunzelnd musterte ich sein strahlendes Gesicht.

"Was ist los mit dir? Hast du was genommen?" fragte ich misstrauisch.

Len kicherte und schüttelte den Kopf.

"Nein, ich fühle mich einfach nur so beschwingt. Du machst mich glücklich."

Ich starrte ihn an und versuchte, meinen Körper unter Kontrolle zu halten. Für den Alpha mochten das vielleicht nur zwei einfache Sätze gewesen sein, doch in mir löste es hysterisches, inneres Kreischen und das Gefühl, als würde ein ganzer Schmetterlingsschwarm in meiner Magengegend Polka tanzen, aus.

"Habe ich irgendetwas im Gesicht?" erkundigte sich mein Artgenosse verunsichert, da ich ihn immer noch anstarrte. Ich schüttelte einmal den Kopf und lächelte dann.

"Nein, alles in Ordnung."

"Na dann," Len gab mir einen Kuss auf die Wange und richtete sich wieder auf. "guten Appetit."

"Gleichfalls."

Wir aßen größtenteils schweigend und wuschen am Ende des Essens auch genauso still ab. Danach bat ich Len, mich für eine Weile allein zu lassen, da ich noch ein paar Aufgaben zu erledigen hatte.

Ich war gerade dabei, die letzten Stichpunkte für einen Aufsatz aus meinem Fabelkundebuch zu schreiben, als mein Handyklingelton mich aus meinem Arbeiten riss.

"Hey Mum." nahm ich den Anruf entgegen und klemmte mir das Smartphone zwischen Schulter und Ohr.

"Schätzchen, alles Liebe und Gute zu deinem Geburtstag. Mögen alle deine Wünsche und Träume in Erfüllung gehen. Ich kann es kaum fassen, dass du schon siebzehn wirst! Fühle dich ganz fest gedrückt. Dad und ich denken schon den ganzen Tag an dich, aber hatten bis jetzt noch keine Möglichkeit anzurufen. Wir vermissen dich wie verrückt!"

Mein neues IchWhere stories live. Discover now