Mein erster Ball . . .

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title: while the world let go

-a rocket to the moon

Ich war gerade dabei, mir meine Gesichtsmaske abzuwaschen, als es unten an der Haustür klingelte.

"Nevis", schrie ich mit zusammengekniffenen Augen, da ich befürchtete von der weißen Paste zu erblinden, wenn ich sie öffnete. "Mach mal bitte die Tür auf!"

"Schon dabei!", wurde als Antwort zurückgebrüllt und ich hörte die eiligen Fußschritte, die die Treppe hinunter rasten.

Es war am Tag des Balls und Ruby, Aria, Grace und ich hatten uns gegen Vier verabredet, um uns gemeinsam fertigzumachen. Im Säugetierhaus war die Hölle los und so hatten wir uns ohne Umschweife für das Alpha-Haus entschieden, das ja glücklicherweise nur drei Leute beherbergte.

Während ich mir mit meinem Handtuch noch das Gesicht trocknete, hörte ich von unten schon aufgeregtes Gekicher und kurze Zeit später das Gepolter von acht Füßen, die die Treppe wieder hinauf stiegen.

Ich kam meinen Freundinnen im Gang entgegen, die mich mit strahlenden Augen und roten Wangen begrüßten. Jede von ihnen trug einen Kleidersack und eine Tasche, in der sich Schuhe, Schminke und diverse Frisierutensilien befanden.

"Bereit, Leute?", fragte ich verschwörerisch in die Runde, nachdem ich alle einmal fest umarmt hatte und bekam als Antwort ein aufgeregtes Quietschen.

"Na dann", begann Nevis und grinste uns kopfschüttelnd an "viel Spaß euch. Wir sehen uns in drei Stunden."

Doch niemand achtete mehr so wirklich auf ihn, da wir uns alle schnatternd in mein Zimmer verzogen und dann fest die Tür hinter uns schlossen.

"Wow!"

Meine Freundinnen drehten sich staunend im Kreis, um soviel wie möglich auf einmal in sich aufzunehmen. Immerhin war noch keine von ihnen seit meinem Umzug ins Alpha-Haus in meinem Zimmer gewesen. Wir hatten uns immer unten getroffen und nie einen Anlass gehabt, in die erste Etage zu gehen.

Als ich die drei so musterte, während sie neugierig jede Kleinigkeit im Zimmer betrachteten, wurde mir das erste Mal der große Unterschied zwischen mir als Alpha und ihnen als Säugetiere bewusst. Obwohl wir beste Freundinnen waren, hatten sie nie gefragt, ob sie nicht einmal mein Zimmer sehen könnten, da ich sie auch regelmäßig besuchte.

Obwohl wir beste Freundinnen waren, schwebte eine unausgesprochene Mauer an Distanz zwischen uns, die niemals gebrochen werden konnte. Dazu gehörte auch, nicht ohne Aufforderung in die Privatsphäre des Leittieres einzudringen.

Ich seufzte, als mir diese Gedanken kamen.

Schnell schüttelte ich meinen Kopf, da ich keine Lust hatte, mir den Abend von Dingen vermiesen zu lassen, die sowieso nicht ändern konnte.

Auffordernd klatschte ich in die Hände.

"So, wer ist die erste?"

In den folgenden Stunden wurde wie wild geföhnt, gelockt, toupiert, Haare in elegante Hochsteckfrisuren gezaubert, geschminkt, gepudert, ein abgesprungener Knopf an Grace' dunkelgrünem Jumpsuit genäht, gelacht, gekichert und laut zu den verschiedensten Liedern mitgesungen. Während Aria sich äußerst geschickt im Umgang mit Schminke herausstellte, war Ruby sehr nützlich, wenn es ums annähen oder umnähen von Stoffen ging. Grace hingegen hatte zwei linke Hände und hielt sich im Hintergrund.

Es tat gut, einmal wieder nur zu viert Zeit zu verbringen, ohne sich dabei um irgendwelche Visionen, Werwölfe, vergessene Erinnerungen oder entführte Mitmenschen Sorgen machen zu müssen.

"Was denkt ihr, welche Farbe wird Codys Krawatte haben?", fragte Ruby uns aufgeregt, während sie mit wachsamen Blick in den Spiegel einen langen silbernen Ohrring an ihrem Ohrläppchen befestigte.

Mein neues IchWhere stories live. Discover now