Kapitel 52

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"Geht zurück", verlangte der Blonde.

Er richtete die Waffe auf uns, dabei zitterte leicht seine Hand, was mir nicht entging. Die Stirn, sowie seine rechte Augenbraue blutete sehr stark. Das störte ihn nicht, denn er konzentrierte sich lediglich auf uns. Keiner hörte aber auf seine Anweisung und stattdessen stellten sich die Jungs beschützerisch vor uns. Meine Hand krallte ich mit Angst in Liam's Oberarm, der mich weiter hinter sich versteckte. Ich merkte die Anspannung in seinem Körper und wie er vor Wut zitterte, aber trotzdem bewahrte er Ruhe und machte keinen falschen Schritt. Liam, Levin und Jayden warfen sich einen Blick zu, den ich nicht ganz deuten konnte. Als ob sie stumm miteinander kommunizieren würden. Ich ahnte darunter nichts Gutes, weswegen mein Griff, um seinen Arm stärker wurde, was er bemerkte und kurz zu mir sah.

Mit einem Kopfschütteln signalisierte ich ihm, dass er nichts Dummes anstellen sollte. Er erwiderte nichts darauf und wendete sich wieder an den bewaffneten Mann, der uns nicht aus den Augen ließ. Ich merkte, wie Liam einen Schritt nach vorne wagen wollte, doch im nächsten Moment hielt er sich selbst davon ab. Ein dumpfes Geräusch erschien und in der nächsten Sekunde fiel der Kerl bewusstlos vor unseren Füßen um. Verwirrt hoben wir alle die Köpfe und erblickten unseren Retter.

Hunter.

Lässig stand er am Türrahmen und in seiner Hand hielt er ein Holzbrett, womit er vermutlich den blonden Typen auf den Hinterkopf geschlagen hatte.

"Wo bleibt ihr?", beschwerte er sich.

"Ich liebe dich so sehr man", gestand Jayden.

Nach diesen Worten ging er auf seinen Freund zu und gab ihm einen fetten Kuss auf die Wange. Ein Grinsen konnte ich mir nicht verkneifen, sowie die anderen im Raum. Hunter verdrehte nur die Augen darüber und warf ihm einen genervten Blick zu.

"Mach das nie wieder", befahl er.

"Jaja, du magst mich nicht schon klar", schmunzelte Jayden und legte einen Arm, um seine Schulter.

"Gehen wir endlich", meinte Levin.

"Was ist mit ihm?", wollte Hope wissen und deutete auf den unbekannten Mann mit den grünen Augen.

"Wir rufen die Polizei, die regeln das", beschloss er und wir verließen somit diesen verrückten Ort.

"Wo warst du eigentlich?", fragte ich verwirrt an Hunter gerichtet, als wir durch den Wald gingen.

"Im Auto", antwortete dieser.

Ich nickte stumm und runzelte die Stirn darüber. Anscheinend hatten die Jungs einen Rettungsplan durchdacht, der am Ende schief ging. Vermutlich hatten sie selbst nicht damit gerechnet, dass ihre Idee so ablief. Das Hunter auftauchte und uns das Leben rettete, war wirklich Glück. Wenn er nicht im Auto auf uns gewartet hätte, wären wir vielleicht gar nicht von dort rausgekommen. Nicht einmal in meinen Gedanken wollte ich mir vorstellen, wie dann alles für uns ergangen wäre. Schlussendlich schafften wir es aber raus und genau das zählte.

"Hat er euch irgendwas angetan?", erkundigte sich nun mein Freund und ich schüttelte den Kopf.

"Nein", murmelte ich.

"Kennst du ihn wirklich nicht?", interessierte es jetzt Katy und blickte dabei kurz zu Liam nach hinten.

"Er kommt mir nicht wirklich bekannt vor", sagte er nachdenklich, wobei ich nach seiner Hand fasste.

"Er scheint aber dich zu kennen", forschte sie weiter und ich verstand nicht, worauf sie hinaus wollte.

"Er kennt uns irgendwie alle", kam es von Hope, wobei ich ihr mit der Aussage zustimmen konnte.

Der VerstandDär berättelser lever. Upptäck nu