Kapitel 18

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Nachdem die Polizei da war, hatten sie das ganze Haus und die Umgebung abgesucht, falls jemand verdächtiges sich in unserer Nähe aufhielt. Sie hatten aber niemanden gefunden. Der Gedanke, das diese Person noch frei herumlief, machte mir Angst. Aus diesem Grund konnte ich nicht aufhören darüber nachzudenken, dass mich höchstwahrscheinlich jemand die ganze Zeit beobachtete oder mir folgte. Es würde einen Menschen zum Durchdrehen bringen, doch trotzdem blieb ich ruhig, denn Liam war bei mir. Auch, als ich ausgefragt wurde, war er ständig an meiner Seite und ließ mich keine Sekunde alleine.

Die Beamten wollten ebenso die Nachrichten an meinem Handy, sowie meine Anrufliste ansehen, daher mussten wir zurück nach Hause fahren.

Sie kontrollierten schließlich mein Handy und schauten sich alles genau an. Nebenbei erklärte ich Tante Amber, Katy und Jack, was hier los war. Natürlich waren sie darüber erschrocken und sie fragten sich alle, wer sowas machen könnte. Die Polizisten stellten mir dieselbe Frage, doch ich hatte keine Antwort darauf, obwohl tief in meinem Kopf ein Verdacht, ein Name steckte, den ich nur nicht laut aussprechen konnte.

Ich verdrängte aber diesen Gedanken, denn es war vollkommen unmöglich.

Am Ende befanden sich Jack, Katy und ich im Wohnzimmer von den Black's. Alle waren im Raum verteilt und es herrschte eine sehr große Stille, da jeder überlegte und nicht wusste, was das alles zu bedeuten hatte. Hope und die Jungs hatten es ebenso mitbekommen, weswegen sie jeden Moment hier auftauchen würden.

Es war wirklich unvorstellbar, denn mit einem Anruf hatte alles begonnen und jetzt machten wir uns ernsthaft Gedanken darüber, welcher Irrer mich wohl belästigte. Wenn ich aber logischer darüber nachdachte, dann stimmte es nicht mehr ganz. Zuerst hatte ich tatsächlich die Vermutung, das das eine Belästigung war. Die letzte Nachricht an dem Spiegel hatte aber meine Meinung geändert, weil wenn man sich genauer damit befasste, konnte man selbst feststellen, dass es keinen Sinn ergab.

Welcher Psychopath würde mich nämlich belästigen und anschließend eine Nachricht hinterlassen, in der stand, dass Liam auf mich aufpassen musste?

Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als es plötzlich an der Haustür klingelte. Levin ging sie schließlich aufmachen und kam mit Hope, Jayden, Hunter und Kyle zurück. Nebenbei wanderte mein Blick kurz zu Liam rüber, der an der Wand angelehnt stand und auf einmal genervt auf den Boden schaute. Verwirrt verengte ich die Augenbrauen darüber und drehte mich um, wobei ich Hope ihren Augen begegnete, die mich mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen betrachtete.

"Da ist jemand für dich", sagte sie und ging auf die Seite, sodass ich zur Tür schauen konnte, wo jemand stand, den ich nicht erwartet hatte.

"Dani", flüsterte ich.

Mit Tränen in den Augen stand ich auf und näherte mich zu ihm. Sofort schlang ich meine Arme um ihn, was er erwiderte und mich gar nicht mehr losließ. Ich wusste nicht wieso, aber ich begann leise zu weinen und krallte mich fester an ihn. Ich konnte mir teilweise schon denken, dass es Liam verrückt machte, aber er war mein bester Freund. Eigentlich war er nicht einmal mein bester Freund, er war wie ein großer Bruder, wie Jack es für mich war.

Daniel war schon immer in meinem Leben gewesen und er gehörte in meine Familie, das konnte niemand ändern, nicht einmal Liam.

Nicht ansatzweise hatte ich für ihn jemals so etwas wie Gefühle entwickelt und er genauso nicht für mich. Natürlich liebte ich ihn und würde niemals damit aufhören, aber meine Liebe zu ihm war nicht etwas, worüber Liam sich Sorgen machen musste. Daniel war wie Hope und Hope war wie Daniel. Sie hatten keinen Unterschied zueinander. Beide waren meine engsten Freunde und ein Teil meines Lebens. Genau in dieser Hinsicht musste es Liam einsehen, selbst wenn ich es süß fand, wie er eifersüchtig wurde.

Der VerstandWhere stories live. Discover now