34.Kapitel

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Ich lächelte mit geschlossenen Augen und versuchte das Gefühl aus meinem Traum noch ein bisschen länger festzuhalten. An den genauen Inhalt konnte ich mich zwar nicht mehr erinnern, doch ich spürte noch immer das Kribbeln von Damons Lippen auf meinen. Eigentlich viel zu stark dafür, dass es nur ein Traum war. Stirnrunzelnd öffnete ich nun doch die Augen und sah direkt in das nur wenige Zentimeter über mir schwebende Gesicht meines Freundes. Vielleicht war das vorhin doch kein Traum. "Seh' ich aus wie Dornröschen?", murmelte ich leise und versuchte die wieder aufkommende Müdigkeit wegzublinzeln.
"Ein bisschen; ich konnte einfach nicht widerstehen." Lächelnd beugte er sich weiter runter und streifte meine Lippen. "Aber du könntest ihr fast Konkurrenz machen, ich dachte schon du wachst gar nicht mehr auf." Wers glaubt, so lange und vor allem so fest hatte ich unmöglich geschlafen, sonst wäre ich deutlich erholter. Oder konnte man auch zu lange schlafen? Das war eigentlich eine ziemlich interessante Frage, ich sollte bei Gelegenheit mal mit Liz darüber sprechen. Vorausgesetzt Damon ging irgendwann mal von mir runter, das hätte ich aber wirklich schon früher mitbekommen müssen. Leicht verärgert drehte ich den Kopf zur Seite, um zu verhindern, dass er mich wieder küsste und versuchte ihn wegzuschieben. "Könntest du bitte da weggehen? Ich fühl mich irgendwie ein bisschen eingeengt." Dabei stützte er sich schon neben meinem Kopf mit den Händen ab, ich dachte lieber gar nicht darüber nach wie es wäre wenn...Blitzschnell wurde ich herumgerissen, sodass ich jetzt auf Damon saß und nicht mehr unter ihm lag. Verblüfft starrte ich ihn an, das ging mir definitiv zu schnell.
"Besser?" Grinsend richtete er sich wieder auf und legte die Arme um mich. "Besser", antwortete ich und lächelte vorsichtig. Sarah würde wahrscheinlich durchdrehen, wenn sie uns jetzt so sehen würde; schon allein die Tatsache, dass ich meine Beine um Damons Hüfte gelegt hatte, würde sie vermutlich ausrasten lassen. Der Gedanke ließ mich schmunzeln, in dieser Hinsicht verhielt sie sich wirklich wie eine übereifrige Mutter, wenn es sowas in unserer Welt überhaupt noch irgendwo gab. Aber so ungefähr hätte sich meine Mum sicher verhalten, so stellte ich es mir zumindest gerne vor. Und sich darüber aufgeregt, dass ich um diese Jahreszeit auf keinen Fall schon kurze Hosen tragen sollte - was mich wiederum an etwas erinnerte. Stirnrunzelnd sah ich an mir herunter, abgesehen von meiner Unterwäsche trug ich bloß ein schwarzes T-shirt, das garantiert Damon gehörte. Wenigstens war er vollständig angezogen, was mich irgendwie erleichterte. "Hast du mir das angezogen?" Ich konnte mich jedenfalls nicht daran erinnern es selbst gemacht zu haben. Amüsiert hörte er auf sich eine meiner Haarsträhnen um den Finger zu wickeln und betrachtete mich stattdessen schmunzelnd. "Wer denn sonst, Prinzessin? Du hast ja tief und fest geschlafen." Zugeben, das war eine blöde Frage, aber es war mir trotzdem total peinlich, dass ich das einfach verschlafen hatte. Gott, er hätte sonstwas mit mir machen können und ich hätte, beziehungsweise habe, nichts mitbekommen 'Leeeeeichtsinnig.', nervte meine innere Stimme.
"Lola?" "Mhm?" Ich schreckte aus meinen Überlegungen hoch und versuchte Damons forschenden Blick zu ignorieren. Wahrscheinlich hatte ich komisch geguckt oder so, jedenfalls wollte ich erstmal vom Thema ablenken. Also die unverfänglichste Frage stellen, die mir einfiel. "Wie spät ist es?" Allmählich meldete sich mein Körper wieder zu Wort.
"Als ich aufgestanden bin war es um zehn. Seitdem sind zwei Stunden vergangen...", sagte mein Freund grinsend. "WAS?! Und da konntest du mich nicht mal wecken?" Geschockt wollte ich aufspringen, wurde jedoch von zwei starken Armen zurückgehalten. Ich konnte doch nicht ernsthaft bis Mittag geschlafen haben.
"Hab ich doch."
"Toll, früher ging's wohl nicht?"
"Doch, aber du sahst so friedlich aus, dass ich es einfach nicht über mich gebracht habe." Ja nee, ist klar. Das glaubte er doch wohl selbst nicht. "Außerdem hast du mehrmals meinen Namen gemurmelt, das wollte ich mir noch ein bisschen anhören." Das klang schon wahrscheinlicher, trotzdem war es unfair, ich wollte nicht den halben Tag verschlafen. Und noch weniger wollte ich, dass Damon mich dabei beobachtete. Blieb nur zu hoffen, dass ich nicht noch mehr Mist erzählt hatte. "Ich geh' duschen, ja?" Und all die anderen morgendlichen Sachen machen. Zum Beispiel meine Haare entwirren. Mein Freund setzte ein charmantes Lächeln auf, ehe er mich losließ. "Darf ich mitkommen?" "Träum weiter." Lachend warf ich ein Kissen nach ihm und verschwand schnell im Bad, bevor ich selbst eins abbekam.

Caeth-Die Rebellen || #Wattys2015Where stories live. Discover now