Epilog

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Noch vor einem Jahr sah mein Leben komplett anders aus. Niemals hätte ich gedacht, dass ich jetzt etwas komplett anderes machen würde. Das ich für ein Rudel verantwortlich wäre und einen Gefährten hätte. Und das mit meinen inzwischen zwanzig Jahren. Doch bevor ich meinen Pflichten nachkomme, muss ich erstmal meinen letzten Schultag überstehen. Gemeinsam mit meinen Freunden stehe ich hier und muss warten, bis die Walküren ihre wirklich merkwürdige Partnerwahl getroffen haben.

Riley, Dean, Abigail, Shawn, Ben, Victoria und ich haben bereits unser Zeugnis. Eigentlich könnten wir gehen. Doch aus Solidarität zu unseren Freunden tun wir uns das weiterhin an. Selena hat sich entschieden noch ein Jahr hier zu verbringen und leistet damit Destiny freiwillig Gesellschaft. Während Luise ihren Abschluss nicht geschafft hat und daher ebenfalls noch ein Jahr hier verbringen muss.

Ben wird uns für eine Weile verlassen, um sich selbst zu finden und vielleicht auch seine Gefährtin. Während Victoria mit Charles zu den Vampiren geht und dort ihr Glück versucht. Ich habe ihr angeboten uns jederzeit besuchen zu kommen, wenn sie keine Lust mehr auf die Blutsauger hat. Weshalb mich Abigail ziemlich fest geschlagen hat. Und die Anderen nur einen immensen Lachanfall hatten. Was mich und die Vampirin schließlich auch zum Lachen gebracht hat.

Neben Riley stehe ich ganz weit weg von der Bühne, wo jede einzelne Walküre aufgerufen wird, um sich an einen Partner zu binden. Destiny hat es uns bereits mehrmals erklärt, doch den Sinn dahinter habe ich noch nicht verstanden. Wieso sollte ich mich spontan an eine Person binden, die mit großer Wahrscheinlichkeit später jemand Anderes findet und nicht das Gleiche fühlt?

Nachdem ich nun weiß was es heißt einen Gefährten zu haben, kann ich es mir anders überhaupt nicht mehr vorstellen. Riley und ich sind in den letzten Wochen ein richtiges Team geworden und ich bin so glücklich wie schon lange nicht mehr. Daher genieße ich die Pause vom Luna sein und lehne mich entspannt an meinen Wolf, der neben mir steht und einen Arm um meine Taille gelegt hat. Die irritierten Blicke unserer Mitschüler ignorieren wir dabei einfach. Lediglich mein Hexenzirkel und das Rudel wissen über uns Bescheid. Die Anderen müssen das nicht wissen. Vielleicht offenbaren wir es zum Abschied noch, doch erstmal müssen wir jetzt ertragen, wie Cindy auf die Bühne geht und sich ein armes Schwein aussucht, dem sie dann an den Hacken kleben kann.

Ich will Riley gerade vorschlagen heimlich zu verschwinden, weil der ganze Kram wirklich langweilig ist, als Cindy den Namen desjenigen sagt, den sie als ihren Gefährten will. Und mir das Blut in den Adern gefriert. "Riley McKane." Unsere Freunde wenden entsetzt zu uns um und Riley verkrampft sich neben mir. Doch ich kann nicht anders als unglaublich wütend zu werden.

"Jetzt reicht es mir langsam.", gebe ich giftig von mir und fixiere die Walküre, während diese mich nur siegessicher anlächelt. "Sag mal, Riley, dein Biss scheint nicht besonders auffällig zu sein!", gebe ich kalt von mir und behalte die Blondine genau im Blick. Das jeder einzelne Schüler und auch die Lehrkräfte zwischen uns hin und her sehen ignoriere ich dabei geflissentlich.

"Ich werde ihn erneuern müssen.", gibt Riley ebenso wütend zurück, was mir tatsächlich ein Lächeln ins Gesicht zaubert. "Dann sollte ich mir auch eine offensichtlichere Stelle für dein Zeichen suchen.", füge ich hinzu und sehe in die türkisen Augen, die mich besitzergreifend mustern. "Oder ich ziehe einfach mein Oberteil aus.", gibt Riley trocken zurück, was mich sofort zum grinsen bringt. "Das wäre doch mal was!"

Auch wenn es von meiner Seite eher als Scherz angesehen war, kommt Riley diesem Vorschlag augenblicklich nach. Und sorgt damit für überraschte Gesichter. Denn das Pentagramm auf seiner Brust ist mehr als deutlich sichtbar. Und es bedeutet, dass dieser Wolf ganz allein mir gehört! "Okay, Cindy, wenn du mir meinen Gefährten wegnehmen willst, dann klären wir das hier und jetzt!" Doch die Walküre schweigt und sieht mich nur wütend an. Ohne einen Gedanken an die Konsequenzen zu verschwenden bilde ich eine Feuerkugel in meiner Hand, die ich direkt auf Cindy werfe.

Kreischend geht die Walküre in Flammen auf, bis nach etwa einer Minute ein Wasserstrahl ihren Körper trifft und damit löscht. Das sollte meinen Standpunkt klar genug gemacht haben! Und wenn nicht bin ich auch gerne bereit, das Ganze noch deutlicher auszuführen.

Ich will gerade dazu übergehen allen anderen weiblichen Wesen in meinem Umfeld etwas anzutun, die jemals etwas mit meinem Gefährten am Laufen gehabt haben, da spüre ich auf einmal Riley hinter mir. Und als er meine ehemalige Bisswunde küsst, beruhige ich mich direkt wieder.

Da niemand etwas sagt, wende ich mich, meine Augen verdrehend, zu Riley um. "Lass uns hier verschwinden.", schlägt der Wolf vor und wackelt anzüglich mit den Augenbrauen. Lachend mache ich uns Beide unsichtbar und ich lasse mich von dem Wolf wegziehen. Die Anderen kommen auch mal ein paar Stunden ohne uns klar. "Viel Spaß!", ruft uns Abigail noch anzüglich hinterher, was alle Umstehenden zum Lachen bringt, genauso wie mich und Riley.

Mit diesen Freunden und meinem Gefährten an meiner Seite werde ich alle Widrigkeiten überwinden. Trotzdem muss ich immer wieder an meine Familie denken, mit der ich diese Erlebnisse gerne geteilt hätte. Doch trotz allem bin ich glücklich. Und genauso wird hoffentlich unsere Zukunft aussehen. Glücklich und erfüllt. Und wenn jemand dafür sorgt, dann Riley und ich.

Möge die Zukunft beginnen!

Ein Hauch von Magie - SchicksalsschlagМесто, где живут истории. Откройте их для себя